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Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Bestimmt hat Mannito Recht, und viele alte Männer ähneln sich hier.
    „Setzt euch doch, meine Freunde!“, forderte Yussuf die beiden auf.
    Annit und Mannito ließen sich im Schneidersitz auf den Sitzkissen nieder. Vor ihnen stand ein Tablett mit drei Gläsern, gefüllt mit süßem Schwarztee.
    Yussuf griff nach einem Glas, Mannito und Annit auch.
    „Wo sind denn deine Eltern?“, erkundigte sich Annit neugierig.
    „Meine Mutter bereitet das Essen zu, mein Vater ist auf dem Markt“, antwortete Yussuf.
    „Beim Einkaufen?“, fragte Annit weiter.
    Yussufs Mutter betrat den Raum und stellte eine große Schale Ziegenmilchyoghurt, eine Schale Reis und zwei große, runde, knusprige Pita-Brote auf das Tablett. So schnell wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder.
    Yussuf nahm das Brot, brach ein großes Stück ab und reichte es Annit. „Wir verkaufen unsere Waren. Alles, was unsere Frauen aus Ziegen und deren Milch herstellen. Alles, was sie an Handarbeit fertigen“, erklärte er dabei.
    Annit schnaufte tief durch. „So ganz hab ich ja euer System noch nicht verstanden.“ Sie schmunzelte. „Außer dass Frauen ziemlich hart arbeiten müssen und sehr jung verheiratet werden.“
    Mannito nickte Yussuf zu. „Schätze, Annit braucht dringend Nachhilfe in Beduinenlehre.“
    Yussuf straffte die Schultern. „Wir Beduinen sind in Stämmen organisiert, die sich aus Unterstämmen und Familienverbänden zusammensetzen. Das größte Ansehen genießt der Stammesführer, der meist auch der Stammesälteste ist und als besonders klug, besonnen und gerecht gilt. Manche Stämme bestimmen ihr Oberhaupt auch selbst. Je nach Stamm kann die Aufgabenverteilung  zwischen Männern und Frauen verschieden sein. Mal ver sorgen die Männer die Tiere, bei uns tun es die Frauen.  Aber Besucherempfang ist immer Männersache, der Haus halt hingegen Frauensache.“
    Annit rollte mit den Augen. „Super System!“ Sie tunkte ihr Brot in den würzigen Yoghurt. „Ich hab gesehen, dass in dem Zelt eures Oberhauptes ein Fernseher steht“, schmatztesie. „Ein Fernseher mitten in der Wüste. Funktioniert der? Oder ist das nur eine Attrappe?“
    Mannito guckte sie an, als hätte sie gefragt, ob in der Wüste Sonnenblumen wachsen.
    Doch Yussuf nickte. „Na klar funktioniert der.“
    „Hä?“, machte Mannito. „Wie geht das denn mitten in der Wüste?“
    „Es gibt bei uns Stromversorgung über Autobatterien, Wasser bekommen wir aus großen Vorratsbehältern“, erklärte Yussuf. „Ich hab sogar ein Transistorradio“, fügte er stolz hinzu. Dann streckte er ihnen seinen Arm vor die Nase. „Und eine Armbanduhr.“ Es war eine ehemals gelbe und jetzt nur noch bräunliche Swatch. Aber Yussuf schien so stolz darauf zu sein wie andere auf ein neues Auto. Er tippte auf seine Uhr. „Wenn ihr wieder in Deutschland seid, schickt ihr mir Batterien, okay? Und Kugelschreiber. Und Kaugummi!“
    Annit nickte feierlich. „Machen wir. Versprochen!“ Wenn  ich auch keine Ahnung habe, wann das sein wird. Deutschland.  Gerade eben scheint mir das weiter weg zu sein als der Mars.
    Auf einmal ertönte von draußen ein lauter Trommelwirbel.
    Yussuf sprang auf. „Das ist unser Zeichen, das Training geht in Kürze weiter.“ Er lief aus dem Zelt, Annit und Mannito folgten ihm.
    Auch die anderen Reiter versammelten sich langsam wieder auf dem Trainingsgelände. Die Hitze und der Staub schienen den Pferden absolut nichts auszumachen. Der baumlange Beduine winkte die Reiter herbei.
    Annit stieg rasch auf Silberstern, der zufrieden schnaubte. Zärtlich klopfte sie auf seinen Hals. „Gleich geht’s los, Silberstern. Ich hoffe ja, dass du dich wieder von deiner besten Seite zeigst.“
    Das Wettrennen erfolgte in den gleichen Gruppen: Annit, Mannito, Yussuf und Habib. Nach dem Startzeichen preschten die Pferde los. Anfangs waren wieder alle vier gleichauf, doch auf einmal wurde Yussufs Pferd immer langsamer und fiel weit zurück. Yussuf erreichte als Letzter das Ziel, Sekunden nach den anderen. Annit hatte sich kurz vor dem Zieleinlauf nach ihm umgesehen und dadurch Zeit verloren. So wurde Habib Erster.
    „Sieger“, jubelte er zufrieden und streckte seine Arme  in die Luft. „Gewonnen!“ Er ritt ganz dicht an Yussuf vor bei und spuckte neben ihm auf den Boden. „Wie ich sagte,  geh Ziegen hüten mit den Mädchen. Du bist kein Mann,  du hast hier nichts zu suchen!“, höhnte er laut und ritt 

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