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Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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sich nur von wenigen reiten und benimmt sich manchmal bockig. Aber das beweist ja wohl nur seinen stolzen, unbeugsamen Charakter. Fahr du doch mit Sternentänzer nach Syrien, Caro! Ich bin sicher, Sternentänzer irrt sich diesmal. Annit atmete tief durch. Andererseits, Sternentänzer hat sich noch nie geirrt...
    „Brauchst du auch noch Wasser?“
    „Wie?“
    Mannito stand vor ihr und schlenkerte den leeren Eimer hin und her. „Ob ich für Silberstern auch noch etwas Wasser holen soll?“
    „Ja, ja ... klar.“
    Mannito griff sogleich nach dem zweiten leeren Eimer und zog los.
    Annit ballte die Faust. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Auf der einen Seite wollte sie natürlich mehr über Silbersterns Vergangenheit wissen. Umso mehr, wenn es etwas gab, was sich fiir sie oder den Hengst bedrohlich in der Gegenwart auswirken konnte. Aber eigentlich hatte sie die Nase gründlich voll vom vielen Herumreisen. Und außerdem will ich mich doch auf meine Eltern konzentrieren, nachdem ich sie endlich gefunden hab. Will sie noch besser kennenlernen und ihnen dabei helfen, die Familien bald wieder zusammenzuführen. Annit schnaufte tief durch.
    „Mann, Caro! Warum hast du mir das alles nur erzählt?“, murmelte sie vor sich hin. „Jedenfalls werde ich Sternentänzers Vision erst mal ignorieren. Kommt Zeit, kommt Rat! Ich werd das jetzt einfach mal ganz gelassen sehen“, entschied Annit und merkte dabei gar nicht, dass sie laut redete. Doch es war offenbar laut genug, dass Mannito es gehört hatte.
    „Was denn?“, hakte er natürlich gleich nach. „Was willst du gelassen sehen?“
    „Ach nichts“, winkte Annit ab. Mannito hatte keine Ahnung von Silbersterns magischer Gabe. Manchmal plagte sie deswegen ein kleines bisschen das schlechte
Gewissen. Immerhin war ihr Mannito bei so vielen Aben-
teuern treu zur Seite gestanden, dass er eigentlich ein
Recht auf die ganze Wahrheit hatte. Annit seufzte tief.
Ich muss es ihm erzählen. Irgendwann.

 
Bedrohliche Feuerflammen
    Unruhig wälzte sich Annit auf ihrer Matratze hin und her. Es war inzwischen Anfang September, und die Nächte waren einen Hauch kühler, eigentlich schon wieder einigermaßen erträglich. Und es war auch nicht die Hitze, die ihr den Schlaf raubte. Kaum hatte sie die Augen geschlossen, war sie plötzlich in einem seltsamen Traum gefangen.
    Ein prächtiger Rappe mit einem hellen Stern auf der Stirn trabte über ein Feld. Er war herrlich anzusehen. Alles schien ganz friedlich. Doch plötzlich blieb er stehen. Ganz ohne Vorwarnung stieg er und keilte wie wild aus. Das Pferd war jetzt völlig aggressiv. Es drehte sich so schnell um sich selbst, dass es nur schemenhaft zu erkennen war. Doch dann konnte Annit seinen Kopf ganz deutlich sehen. Seine Augen, die eigentlich keine waren, sondern tiefe, dunkle Löcher, aus denen züngelnde Feuerflammen aufstiegen. Alles wirkte nun düster und bedrohlich. Der Feuerschein der Flammen flackerte heller als tausend  Sonnen und formte sich zu einem riesigen Feuerkreis. Annit  wollte schreien, aber es kam kein Ton aus ihrem Mund.
    Schweißgebadet und keuchend schreckte Annit aus dem Traum auf. Sie schüttelte sich heftig und versuchte dabei, die grellen Feuerflammen aus ihrem Kopf zu vertreiben. Das Pferd war Silberstern! Gänsehaut kroch über Annits Körper. Es sah zumindest genau so aus wie er. Ihre Lippen vibrierten, ihre Zähne schlugen aufeinander. Was will Silberstern mir mit diesem Traum sagen? Was haben diese grausamen Feueraugen zu bedeuten? Annit zweifelte keine Sekunde, dass Silberstern ihr diesen Traum geschickt hatte. Der Feuerkreis war das eindeutige Zeichen dafür. Er tauchte in allen Träumen auf, die von Silberstern kamen.  Soll das heißen, dass Caro Recht hat und Silberstern tatsächlich eine dunkle Seite hat?, schoss es ihr durch den Kopf.
    Annit rollte sich auf der Matratze zusammen wie ein Baby. Oder war das vielleicht doch nur ein ganz normaler Albtraum?, überlegte sie. Vielleicht hat mich Caro ja mit ihrem Anruf so durcheinander gebracht, dass ich schon lauter Müll träume und dieser fürchterliche Traum gar nicht von Silberstern ist? Annit schlang ihre Arme um ihren Körper und versuchte, ihr heftig klopfendes Herz zu beruhigen. Mit einer Hand fischte sie nach ihrem Pulli und zog ihn an. Dann kuschelte sie sich ganz fest in ihre Decke. Denn trotz der Wärme fröstelte sie mit einem Mal.

    Irgendwann musste sie eingeschlafen sein, denn als sie die

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