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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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seitlichen Bedienungsfeld und schaltete das Gerät ein.
    Schon nach einer Sekunde spürte Torben einen stechenden Schmerz. Wie vom Blitz getroffen, klappte er zusammen.
    »Um Gottes willen, Torben!«
    Erschrocken legte June das Strahlengerät beiseite und berührte ihn an der Schulter. Benommen öffnete er die Augen. Ihm war, als lichte sich ein dichter Nebel in seinem Kopf. Er nahm alles wahr: June, die Apparatur, die Zelle.
    »Hatte ich einen Blackout? Hast du mich gerufen?«
    Mit einer Mischung aus Erleichterung und einem Gefühl, das sie selbst nicht verstand, umarmte sie ihn. »Hey, alles wird gut, okay?« Sie küsste ihn auf die Wange.
    Zum ersten Mal seit Beginn seiner Odyssee spürte Torben Nähe, menschliche Wärme, Hoffnung. Es fühlte sich gut an, dennoch war er von Junes Gefühlsausbruch völlig verwirrt. Ausgerechnet jetzt in den Armen einer Frau zu liegen, die seine Feindin gewesen war, das ging über seinen Verstand. Aber hatte er nicht von Anfang an gespürt, dass sie in dieser menschenverachtenden Maschinerie nichts zu suchen hatte?
    Etwas verlegen ließ sie ihn los. »Geht es dir besser?«
    »Was ich in den letzten Stunden erlebt habe, war die Hölle«, sagte er leise. »Ein langsamer Tod des Bewusstseins.«
    »Was haben sie gemacht?«
    »Ich weiß nicht. Es war, als würde mir die Seele genommen werden oder meine Persönlichkeit, das, was mich ausmacht, wie ich glaube … als zwinge man mich, Gedanken zu denken, die nicht meine waren … und doch wollte ich danach handeln. Es war furchtbar. Ich merke, ich habe immer noch Ausfälle. Außerdem ist mir irgendwie übel. Es ist, als wäre mein Gehirn offen und jemand legt seine Hand auf.«
    »O Gott!« June stand auf. »Und genau deshalb müssen wir verhindern, dass diese verdammte Waffe eingesetzt wird!«
    »Was kann ich dabei tun?«
    »Wir müssen so schnell wie möglich an die Datenbanken. Clark will Psychotronics wie dieses hier flächendeckend einsetzen.«
    Jetzt stand Torben ebenfalls auf, wenn auch mit schlotternden Beinen. »Wo ist der nächste Rechner, und wonach muss ich suchen?«
    »Nach Daten von Darien Orlando.« June reichte ihm den Zettel. »Vorher schick bitte Orlandos Frau eine Mail, dass er lebt. Das musste ich ihm versprechen. Danach gehst du über die Operationsplanungen an Clarks persönliche Dateien. Das Problem ist, dass sie mit einem RSA-Schlüssel gesichert sind.«
    Torben atmete tief durch. Allmählich sah er wieder aus wie der entschlossene junge Mann, den June kennengelernt hatte. Er drückte seinen Rücken durch.
    »RSA? Du kannst keine Dateien mit dem RSA-Schlüssel schützen. Das ist nur ein Trick. Aber der Schlüssel sichert den Zugang zum System. Um das zu knacken … puh, da müsste ich erst mal jede Menge gefälschte Nachrichten an das Teil senden und beobachten, welche übermittelt werden. Wenn ich eine Rückmeldung bekomme, dass eine der Botschaften als korrekt erkannt wurde, kann ich die Verschlüsselung selbst herleiten.«
    »Warte.« June wühlte kurz in ihrer Tasche und hielt Torben ein kleines Plastikteil vor die Nase, auf dessen Vorderseite sich gerade ein Zahlencode bildete. Ein RSA-Schlüssel.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Das Problem wäre also gelöst. Schade, an alles hast du gedacht. Nur nicht, wie ich an einen Rechner komme, mit dem ich hacken kann.«
    Sie streckte ihm die Zunge heraus wie ein übermütiges Kind, das überraschend beim Mensch-ärgere-dich-nicht gewinnt. Plötzlich erinnerte sie ihn an Nova. Die obercoole, unnahbare June hatte sich völlig verwandelt. Ungläubig sah Torben, wie sie aus ihrer Jacke ein iPad zog und es ihm stolz präsentierte.
    »Da drauf ist alles, was eine Hackerseele braucht. Aber es wird trotzdem eine Höllenfahrt. Wir kommen hier nicht raus. Die gesamte Kommunikation ist gesperrt!«
    »Nee, nee«, Torben war plötzlich aufgeregt, das Blut kehrte in seine blassen Wangen zurück. »Es gibt einen Raum, in dem die Rechner der CIA stehen, und die sind garantiert online und mit den internen Datenbanken verbunden. Ich konnte mir den Zugangscode des Raums merken, glaube ich zumindest …«
    June Madlow lächelte. »Guter Mann, gutes Team. Welche Nummer hat er?«
    »KOO1653 glaube ich. Nein, weiß ich!«
    Nachdenklich schloss die Agentin ihre Augen, während sie den Lageplan des Bunkers durchging. »KOO1653 – der ist nicht weit weg, in zwei, drei Minuten könnten wir da sein, wenn wir schnell sind.«
    Sie ging zur Tür und hatte schon die Klinke in der Hand, als Torben

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