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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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sie zurückhielt.
    »Es macht wenig Sinn, wenn wir beide erwischt werden. Wenn ich überhaupt an die Daten komme, brauche ich Zeit, um die Informationen ins Netz zu stellen oder irgendwohin zu senden. Du kannst inzwischen checken, wie wir aus diesem Bunker rauskommen. Sobald ich die Daten habe, müssen wir hier raus.«
    June überlegte kurz. »Ich lasse dich ungern allein. Aber es bleibt uns wohl keine Alternative. In wenigen Minuten knipst Orlando hier das Licht aus, dann kannst du unerkannt in den Raum kommen. Die Stromversorgung der Eingangskontrolle funktioniert auch im Notfall. Mit etwas Glück hast du genug Zeit. Und sei um Himmels willen vorsichtig!«
    Sie wusste, dass man Torben vermutlich erschießen würde, wenn man ihn aufstöberte, deshalb nahm sie ihre Pistole aus dem Halfter und reichte ihm die Waffe.
    »Vergiss es. Das ist nicht mein Ding. Ich weiß nicht mal, wie man damit umgeht.«
    June stöhnte hörbar auf. »Stimmt ja, du bist der ewige Pazifist. Blümchen und Tee trinken und Peace. Also gut. Aber eines sage ich dir: Die zerquetschen dich wie eine Fliege an der Wand, wenn sie dich kriegen. Also pass auf dich auf. Ich brauch dich noch.«
    Niemand im Kontrollraum hatte bemerkt, dass June Madlow bei Torben gewesen war. Dafür war die allgemeine Hektik zu groß gewesen. Als der diensthabende Wachmann, ein dicklicher Kerl in Uniform, wieder auf die Monitore schaute, sah er nur, wie die Agentin den Gang zu ihrem Quartier entlangschritt.
    Im Besprechungsraum klickte Clark gerade eine Karte an, auf der die Aktionszentren der Occupy-Leute markiert waren. Neben den großen Städten waren auch einige ländliche Gebiete von der Bewegung erfasst worden, wie die Auswertung von Blogs und Mails ergeben hatte.
    »Wir müssen in dieser historisch einmaligen Bedrohungslage auf unkonventionelle Art und Weise handeln!«, verkündete der CIA-Direktor im Tonfall eines Staatsmanns. »Das dient dem Wohl und dem Überleben unserer Nation! Die Leute müssen schleunigst von der Straße und zurück an ihre Arbeitsplätze, damit die Wirtschaft der Vereinigten Staaten nicht weiter den Bach runtergeht.«
    Die Männer betrachteten lange das Schaubild, dann widmeten sie sich wieder den Unterlagen. Clark wartete ab. Es war starker Tobak, den diese Männer zu lesen bekamen. Für bis zu acht Millionen Amerikaner wurden Kapazitäten geschaffen, um sie zu inhaftieren. Weitere Millionen sollten deportiert werden, ohne dass erklärt wurde, wie und wohin. Der Einsatz der Nationalgarde würde auch durch andere Truppen verstärkt werden. Ein landesweites Versammlungsverbot und viele Maßnahmen, die so hart die Rechte der Bürger beseitigten, dass Clark sich trotz der inszenierten Lage nicht sicher sein konnte, ob die Herren zustimmen würden. Das gleiche Programm lag für Kanada, Australien, Europa, Lateinamerika und Teile Afrikas vor.
    Drei Minuten später warf der stellvertretende Leiter des NSA-Abhörzentrums, Charles Ervin, das Papier von sich und legte demonstrativ seine Dienstmarke und seine Waffe auf den Tisch.
    »Das trage ich nicht mehr mit«, rief der alternde NSA-Experte. »Macht diese Schweinerei, aber ohne mich!«
    Er stand auf und wollte den Raum verlassen, doch die beiden Soldaten, die vor dem Büro auf Posten waren, hatten von Clark klare Anweisungen bekommen. Ervin lief direkt in ihre Arme.
    »Ich respektiere Ihre Entscheidung, Charles, aber Sie werden uns bis zum Abschluss der Aktion hier Gesellschaft leisten müssen.« Clark sah befriedigt zu, wie der verdutzte Ervin gewaltsam untergehakt und zurück in seinen Stuhl gesetzt wurde.
    »Was ist das hier? Ein Schützengraben?«, schrie Ervin erregt. »Dies ist ein freies Land! Ich kann gehen, wohin ich will, verdammte Scheiße! Wenn das durchgezogen wird, ist das ein Staatsstreich. Ich will sofort die Autorisierung des Präsidenten sehen.«
    »Nicht so hitzig.« Mit Genugtuung registrierte Clark, dass die anderen Teilnehmer der Konferenz starr vor Schreck dasaßen und keiner intervenierte.
    Ervin sank in sich zusammen und rieb sich die Arme. Die Wachleute hatten offenbar kräftig zugepackt.
    »Also haben Sie den Krieg ausgerufen? Wissen Sie was? Dann führen Sie Krieg gegen unser Volk! Ha!« Er wischte sich ein paar Spuckebläschen aus den Mundwinkeln. »Aber diese Gangster in den Banken und den Unternehmen, die uns das alles eingebrockt haben, lassen Sie laufen. Klar, Geld und Macht. Jesus Christus, was ist aus God’s own country geworden?«
    »Ein undisziplinierter Haufen,

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