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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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abgesegnet hat, verlässt keiner von Ihnen den Bunker«, ordnete Clark an und setzte sich wieder. »Die Zahlen aus den verbündeten Staaten sind für uns erst mal irrelevant.«
    Robert Hunt las sich durch die ersten Zeilen, legte den Ordner vor sich hin und sah den CIA-Direktor sichtlich schockiert an.
    »Acht Millionen? Das ist ja völliger Wahnsinn. Wie soll das funktionieren?«
    Clark wollte gerade antworten, als das Deckenlicht kurz aufflackerte und dann erlosch. Nur die Notleuchten gaben noch einen schwachen Schein von sich.
    »Was zum Teufel ist hier los?«, fluchte Clark, als auch schon Miles seinen Kopf zur Tür hereinstreckte.
    »Sir, wir haben ein ernstes Problem im Labor!«
    »Nicht nur im Labor«, brüllte Clark. »Wieso gehen hier die Lichter aus? Wir haben fünf voneinander unabhängige Stromnetze! Wer ist verantwortlich für die Sauerei?«
    Miles zuckte mit den Schultern. »Wir sind gerade dabei, es herauszufinden!«
    Clark hielt es nicht mehr auf seinem Sessel. Er sprang auf und stürmte an Miles vorbei aus dem Büro. Scheppernd fiel die Glastür hinter ihm ins Schloss.
    »Keiner verlässt diesen Raum«, wies er die davorstehenden Soldaten an. Dann wandte er sich an Miles, der ihm gefolgt war. »Sie überwachen die Kommunikation unter den Units und lassen nichts raus, keine Mail, keinen Tweet, absolut nichts! Wir haben einen Verräter im Bunker!«
    Miles nickte.
    »Lösen Sie Alarm aus, riegeln Sie die einzelnen Sektionen ab und unterbinden Sie jeden Datenverkehr im Bunker! Die Soldaten sichern die beiden Rechnerräume in Sektor C!« Er zog seine Waffe unter dem Sakko hervor und lud sie durch.
    »Aber Sir, das dauert.«
    »Tun Sie es, verdammt! Was ist mit dieser Madlow? Ich hatte Ihnen befohlen, sie nicht aus den Augen zu lassen. Ich will sofort wissen, wo sie sich aufhält!«
    »Jawohl.« Miles fuhr sich durchs wirre Haar. »Sonst noch etwas, Sir?«
    Im vollen Bewusstsein seiner Macht warf sich Clark in Positur. »Es geht los, Miles. Blockieren Sie sofort die Kommunikation für die Air Force One und bringen Sie den Satelliten in Stellung!«

KAPITEL 44
NEW YORK CITY – WEST STREET
    Mit einem Taxi waren Nova und Kilian bis an die West Street herangekommen. Danach ging nichts mehr – der Verkehr war zusammengebrochen. Hupende Autos stauten sich Stoßstange an Stoßstange rund um das Epizentrum der Demonstrationen, Legionen von Menschen fluteten die Straße, und auf dem Bürgersteig war ein Gedränge wie sonst nur zur Vorweihnachtszeit.
    Sie stiegen aus und kämpften sich zu Fuß weiter durch. Es war bereits weit nach Mitternacht. Die Dunkelheit und die Menge an Aktivisten, in der sie sich bewegten, boten ihnen Schutz, falls sie überwacht wurden. Das hofften Nova und Kilian jedenfalls.
    Als sie die Blechlawinen hinter sich gelassen hatten, sahen sie, dass die Straßen rund um den Financial District von Demonstranten blockiert waren. Seit Stunden gab es einen leichten Nieselregen. Das am Morgen verhängte Versammlungsverbot wurde komplett ignoriert. Jetzt war die ganze Welt in Aufruhr, wie damals in Ägypten, als sich der Nahe Osten durch Facebook gegen die Diktatoren organisierte. Es roch nach Schweiß, Essen und nassen Klamotten. Sie schlängelten sich durch die Menge zur Rector Street in der Nähe des Trinity Place.
    »Sieh mal, da hinten stehen lauter Schulbusse, was hat das denn zu bedeuten?«, fragte Kilian.
    »Schulkinder sind da ganz bestimmt nicht drin«, gab Nova zurück. »Vielleicht tarnen die ihre Strahlenwaffen damit. Wir sollten zusehen, dass wir unsere Warnung absetzen und schleunigst abhauen.«
    Sie mussten ihre Ellenbogen gebrauchen, um sich weiter durch das Gewühl zu drängeln, bis sie schließlich von einer Straßensperre an der Ecke Greenwich Street aufgehalten wurden. Eine Hundertschaft bewaffneter Nationalgardisten und Dutzende Polizisten waren hier in Stellung gegangen. Kilian mochte sich kaum vorstellen, wie es Richtung Zuccotti Park oder rund um die Wall Street aussehen musste. Es ging das Gerücht, dass die Sicherheitsbehörden aus dem ganzen Land Verstärkung angefordert hatten, so, als stünde ein Bürgerkrieg bevor. Die Wall Street, dachte Nova. Sie erinnerte sich an ihren letzten Besuch in Berlin. Auf der East Side Gallery in Friedrichshain war ein Graffito, das diese Situation treffend beschrieb: Nach dieser Mauer muss die nächste fallen: die Wall Street.
    Nova zog ihr Handy heraus, schaltete es ein und blieb einen Moment abwartend stehen.
    »Kein Netz?« Kilian

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