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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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verschlossen. Vor dem Eingang stand eine knapp meterhohe Buddhastatue.
    Mit durchdrehenden Reifen preschte Nova über einen Sandweg und kam hinter dem Haus zum Stehen.
    »Wow, du kannst dich echt bei jedem Offroad-Rennen bewerben«, sagte Kilian anerkennend, während er mit weichen Knien abstieg.
    »Wir gehen besser schnell rein. Hier haben wir Ruhe. Das Haus ist immer noch auf den Namen meines Vaters eingetragen – und er hatte einen anderen Nachnamen als ich. Mit etwas Glück kommen die Bullen nicht gleich drauf.«
    Kilian, Torben und Nova hatten hier so manches Wochenende verbracht. Im Winter waren sie Ski gelaufen, im Sommer hatten sie geangelt oder stundenlang auf der Veranda gesessen und über alles Mögliche geredet, aber kaum über sich selbst.
    Nova schloss auf. Das Haus war auch von innen mit Holz verkleidet. Nova hatte nach dem Tod ihres Vaters alles entsorgt, was sie an ihn erinnerte. Nur im Flur, neben einem mannshohen Spiegel, hingen ein paar Familienfotos.
    Sie gingen ins Wohnzimmer. Als Erstes fiel ein schwerer, dunkel gebeizter Schreibtisch aus Indien ins Auge. Von dort konnte man direkt in den Garten und in den endlosen Wald blicken. Gelb-weiß gemusterte Teppiche auf den Holzböden gaben dem Raum eine heimelige Atmosphäre. Eine Yucca-Palme ragte neben einem weißen Sofa bis fast an die Decke. Gegenüber war ein Kamin in die Wand eingelassen.
    Nova ließ sich aufs Sofa fallen, legte den Kopf nach hinten und strich ihre Haare zurück.
    »Ich weiß, dass Torben uns nicht mit Absicht in diesen Schlamassel reingezogen hat. Bevor er geflüchtet ist, war er bei mir. Er wirkte am Boden zerstört.«
    Kilian sank erschöpft von der aufreibenden Fahrt in einen alten braunen Ledersessel, dessen Lehnen mit Kupfernieten verziert waren. Beschämt senkte er den Kopf.
    »Hätte ich das doch nur gewusst«, murmelte er. »Woran hat Torben eigentlich gearbeitet?«
    Einen Moment lang schwieg Nova, dann seufzte sie tief.
    »Ich weiß nur, dass es etwas mit seinem mysteriösen Programm zu tun hat. Und dass dieser Peter Norris verschwunden ist. Seitdem war Torben wie ausgewechselt. Dann hat er sich mit deinen Daten in den CIA-Rechner gehackt.«
    Kilian stand der Mund weit offen. »Mit meinen Daten! Ist er denn völlig wahnsinnig geworden?«
    »Er wollte unbedingt etwas herausfinden, etwas Geheimes und zu einem Commander Zero«, erwiderte Nova. »Verflucht, ich hätte diese Unterlagen doch bei mir behalten sollen!«
    »Was für Unterlagen?«
    Nova blickte skeptisch zu Kilian hinüber. Sie schien mit sich zu kämpfen, wie viel sie ihm anvertrauen sollte.
    »Er muss geahnt haben, dass man ihm auf die Schliche kommt«, sagte sie schließlich. »Deshalb bat er mich, Unterlagen von Norris bei mir zu verstecken. Aber ich hatte Angst, weil wir vielleicht schon vor Torbens Verschwinden beschattet wurden.«
    Jetzt rückte Kilian ganz nach vorn an die Sesselkante.
    »Das war vor dem Hack mit dem Satelliten?« Er schrie fast. »Dann hat er vielleicht Zugang zu streng geheimen Informationen bekommen. Wer der CIA in die Suppe spuckt, hat ganz schlechte Karten. Wie konnte der Kerl das nur tun? Kannst du mir wenigstens einen Hinweis geben, was in den Dokumenten stand?«
    Ruckartig stand Nova auf, ging zur Veranda und öffnete die Türen. Die Luft war stickig, weil sie wochenlang nicht mehr hier gewesen war. Sie machte einen Schritt hinaus, atmete tief durch und drehte sich wieder zu Kilian.
    »Nein, ich habe nicht reingeschaut, ehrlich. Torben wollte es nicht. Aber er sprach von einem Geheimplan, von totaler Internetzensur. Es gebe da ein Projekt, bei dem weltweit alle Datenströme zusammenlaufen. Und … warte mal … jetzt fällt mir was ein. Irgendwann fielen mal Namen wie Edward Bernays und Walter – was mit L …«
    »Walter Lippmann?«, fragte Kilian völlig verblüfft.
    »Ja, genau. Torben sagte, sie wären die Väter eines Plans, der erst jetzt zur völligen Entfaltung kommen wird.«
    Kilian boxte mit der Faust auf die Lehne seines Sessels.
    »O Gott, diese Nummer also! Bernays und Lippmann sind Sozialwissenschaftler. Man nennt sie die Erfinder der Public Relations. Torben hielt sie allerdings für Brandstifter.«
    »Wieso denn?«
    Kilian wirkte plötzlich geistesabwesend. Er erhob sich und lief auf und ab. Dann blieb er stehen, kreuzte die Arme und sah aus dem Fenster in den Wald.
    »Nun sag schon«, insistierte Nova.
    »Pack deine Sachen. Wir müssen in die Staaten.«
    »Wie bitte? Was hast du vor?«
    »In Washington

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