Silvermoon - Jaegerin der Nacht
ihr. Sie schöpfte keinerlei Verdacht und unterhielt sich hier und dort angeregt mit den Dorfbewohnern, scheinbar stammte sie aus diesem Dorf oder aber aus dem nächsten und war häufig hier gewesen. Die Jäger waren sich nicht ganz sicher, doch interessierte sie auch nur, dass diese Dame sehr schnell unschädlich gemacht wurde und die Menschen Avabrucks nicht mehr bedrohte, wenn der Vollmond auf das Land fiel. Sie trug die Kleider einer Magd und sah der in James Haus sehr ähnlich, vielleicht war sie eine entfernte Verwandte von Margret, aber auch das war den Jägern egal. Caith näherte sich Cassandra. Als die Beschriebene sich zu ihnen umdrehte, verwickelte Caith Cassandra in ein Gespräch, weiterhin taten sie so, als kannten sie sich nicht und er fragte sie nach dem Weg zu einem Gasthaus.
Er sprach so laut, dass die Dame sie unweigerlich mit angehört hatte. Sie schien den jungen Herrn zu mustern und wandte sich wieder von ihm ab, als Cassandra sagte: „Nur unweit von hier ist ein Gasthaus, wo Ihr Euch niederlassen könnt und die Speisen dort, auch der Wein, sind sehr zu empfehlen.“
Bisher hatte die Dunkelhaarige, Cassandra noch nicht erkannt, obwohl sie sie eines Nachts lange gejagt hatte und entweder sie oder ihre Begleiterin sie verletzt, hatten. Die Jägerin war bloß froh, dass sie selbst ihren Rücken nicht ansehen konnte. Sicher hatte sie in den letzten Wochen einige Narben davongetragen, die ihre makellose Haut entstellt hatten.
Die übrigen sechs Jäger hatten sich um das Dorf verteilt und beobachteten ihre Mitstreiter aus der Ferne. Sie hofften, dass die beiden Damen sich in den Wald zurückzogen oder die anderen Vier sie in den Wald treiben würden. Irgendwie mussten sie zu bedrängen sein. Schließlich hörten sie aufgebrachte Schreie einer Frau.
„ DIEBIN!“, schrie sie, es war unweigerlich Cassandras Stimme und sie deutete auf die Dame mit dem dunklen Haar.
„ Sie hat mir meinen Geldbeutel gestohlen, haltet sie auf“, schrie die Jägerin erneut.
Die Brünette hob schützend die Hände, als man sich ihr näherte, und wandte sich zum Wald ab.
Xaido und Zacharias hatten den Tumult ebenso mitbekommen, wie die Dame die sie verfolgten. Auch sie wandte sich zum Wald und lief eilig auf ihre Freundin zu.
Die Jäger gingen in Deckung, während die Übrigen sie in den Wald jagten, als wollten sie Cassandra ihren Geldbeutel wieder beschaffen. Dabei hatte die Brünette Cassandra nicht einmal berührt, doch wer würde einer hysterischen Dame nicht glauben, wenn sie eine scheinbare Bäuerin bezichtigte ihr ihren Besitz entwendet zu haben? Jeder würde ihren Worten Glauben schenken. Eilig trieben sie die Damen in den Wald und die Verfolgten entwickeln auf einmal ein ungewohntes Tempo. Es war typisch für Werwölfe ungewöhnlich schnell zu sein. Die übrigen sechs Jäger traten aus ihren Verstecken und trieben die Damen auseinander. Cassandra verfolgte die Brünette gemeinsam mit vier Anderen und die übrigen fünf verfolgten die andere Dame. Schnell hatten sie sie eingekreist, als sie vor einer Felswand nicht wusste, wohin sie ausweichen sollte.
„ Ergebt Euch, dann werdet Ihr keine Schmerzen erleiden“, erhob Zacharias das Wort an sie.
„ Ich denke nicht daran. Wisst Ihr eigentlich wer ich bin?“, erwiderte sie das Wort und funkelte die Jäger wütend an.
„ Ihr seid ein Werwolf und somit eine Bedrohung für die Menschen in diesem Land“, meinte sie.
„ Ihr!“, sagte die Dame.
„ Ihr seid die Dame, die wir jagten“, spie sie Cassandra an.
Damit hatte sie sich unweigerlich verraten und die Nimrode zogen ihre Silberklingen bei deren Anblick sie, bis sie von der Felswand im Rücken aufgehalten wurde, zurückwich.
Hernan und seine Gefolgschaft von Jägern verfolgten die einhändige Dame. Sie war schwerer zu schnappen, da sie immer wieder Haken schlug und sich ihr keine Felswand in den Weg stellte. Gellende Schreie drangen zu ihnen und sie schlug erneut einen Haken, sie schien zu ihrer Freundin gelangen zu wollen. Die Jäger taten es ihr nach und Xaido hatte sie fast mit seiner Klinge erwischt, doch hatte sie rechtzeitig ausweichen können und rannte im Slalom zwischen den Bäumen hindurch. Sie hofften, dass ihre Mitstreiter die Brünette bereits ausgeschaltet hatten, wenn die blonde Dame sie erreicht hatte. Ein Kampf schien zu toben, denn nicht nur die Dame schrie auf, auch hörten sie ihre Gefährten aufschreien und fluchen. Sie mussten ihr Ziel unbedingt erreichen, bevor es ihre
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