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Silvermoon - Jaegerin der Nacht

Silvermoon - Jaegerin der Nacht

Titel: Silvermoon - Jaegerin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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bringen mich beinahe um den Verstand“, erwiderte sie und legte sich zurück auf den Bauch.
    Seine Fingerspitzen fuhren über die unverletzte Haut und er musterte sie. Er empfand sie als übermäßig schön und wollte, dass sie bei ihm blieb. Er erinnerte sich an das Schreiben an ihren Vater, in dem er um ihre Hand anhielt und fasste den Entschluss dieses am folgenden Morgen nach Dulanis zu schicken. Ohne Cassandras Wissen natürlich, denn sie würde sofort ablehnen.
    „ Bitte geht“, flüsterte sie und verbarg ihr Gesicht im Kissen.
    „ Ich würde gerne bleiben“, erwiderte er und fuhr fort: „Und Euch meine Liebe zeigen.“ Tief atmete die Jägerin durch und vertrieb die Tränen, die sich ihren Weg bahnten.
    „ Ich liebe Euch nicht, James. Nun geht“, meinte sie und vermied es weiterhin ihn anzusehen.
    Wie geschlagen saß er da und starrte auf ihren Rücken. Der Graf schluckte. Sofort verwarf er seinen Plan den Herzog von Dulanis um ihre Hand zu bitten und erhob sich.
    „ Ich werde Euch nicht mehr behelligen“, sagte er, ungewohnt kalt, und wandte sich ab. James war sich sicher gewesen, dass sie ihn liebte und jetzt war es die Erkenntnis die ihn wie einen Stein. Er hörte, wie sie leise schluchzte, doch interessierte es ihn nicht mehr. Die Schmach über ihre Ablehnung war zu groß und er wollte bloß weg von ihr. Und so eine undankbare Dame hatte er gerettet, gleich mehrere Male. Tränen brannten in seinen Augen und er schritt davon. Mit Wucht schlug er die Tür hinter sich zu und stapfte in sein Schreibzimmer.
    Leise weinte die Jägerin vor sich hin. Ihr Kissen war schon tränennass und sie wusste nicht, wie es jemals wieder gut machen konnte. Sicher würde James sie hassen, weil sie ihn abgewiesen hatte.
    „ Warum habe ich das nur getan?“, fragte sie sich weinend.
    Sie kannte die Antwort. Sie hatte es getan, um ihn zu schützen und ihn vor ihren Mitstreitern zu bewahren. Gewiss schöpften sie bereits Verdacht, weil er wieder auf den Beinen war und seine Verletzungen schon verheilt waren. Eine weitere Lüge würden sie sicher nicht glauben, wenn sie begannen Fragen zu stellen. Sie hoffte, dass Esra, Margret und Caleb ihn ebenso schützten wie sie. Es klopfte an der Tür.
    „ Herein“, sagte sie leise.
    Die Magd öffnete die Tür.
    „ Der Herr bittet Euch zu gehen“, sagte sie mitleidig und sah Cassandra an.
    Die Jägerin erhob sich schwerfällig und sah sie an.
    „ Sagt ihm bitte, dass ich mich bloß noch ankleide und dann aufbrechen werde“, erwiderte sie und wischte sich die Tränen von den Wangen.
    „ Sehr wohl, Mylady“, meinte Margret und ließ sie wieder allein.
    Sie war verzweifelt und nun schickte er sie auch noch fort. Es hätte ihr klar sein müssen und nun wusste sie nicht, wohin sie gehen sollte. Vor allem wusste sie nicht, wie sie es ihren Mitstreitern erklären sollte, dass sie nun wie Hernan das Anwesen verlassen würde. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kleidete sie sich an. Ihre Kluft bestand wie immer, aus einer schwarzen Lederhose und einer Corsage, darüber schnürte sie ihren Umhang. Ihre Taschen packte sie nur widerwillig und verließ schließlich ihr Gemach, in dem sie so viele schöne Stunden mit James verbracht hatte. Die Tür zu James Schreibzimmer stand offen und sie sah kurz herein, dort saß er und war auf seine Arbeit konzentriert.
    „ Ich werde Euer Anwesen nun verlassen“, sagte sie heiser und er hob den Blick.
    „ Lebt wohl, Lady von Dulanis“, erwiderte er förmlich und senkte seinen Blick wieder.
    „ Lebt wohl James“, meinte sie leise und weinend verließ sie das Haus.

~James~
    James knallte die Feder auf den Tisch und erhob sich, eilig rannte er der Jägerin hinterher. Seine Schritte hallten von den Wänden wider. Schnell stieß er die Tür auf und sah, wie sie auf einem Pferd davon ritt.
    „ Cassandra wartet“, schrie er.
    Prompt stoppte sie das Tier.
    Er lief auf sie zu und sah sie an, als er neben ihr zum Stehen kam.
    „ Verzeiht mir, ich war in Rage und ich will nicht, dass Ihr geht. Auch wenn Ihr mich nicht liebt, bitte ich Euch zu bleiben“, sagte er leise.
    Die Jägerin nickte und übergab ihm die Zügel.
    „ Es tut mir leid, dass ich Euch verletzt habe“, erwiderte sie und sah ihn an.
    „ Ich werde schon damit leben können.“
    James führte das Pferd zurück in den Stall und sah kurz zu Cassandra hoch.
    „ Lasst mich Euch herunter helfen. Wenn Ihr springt, wird es Euch schmerzen“, sagte er.
    Sie legte ihre Hände auf seine Schultern

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