Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben
sich nie wiedersehen werden. Zögern Sie nicht einen Tag. Sie haben es schon viel zu lange getan.
2. Schränken Sie die Vorwürfe ein. Wenn Sie in der Position des betrogenen Partners sind, haben Sie eine schwere Kränkung erlitten und sind traumatisiert. Fressen Sie Ihren Schmerz nicht in sich hinein. Holen Sie sich einen Seelsorger oder Therapeuten als wertneutralen Experten zu Hilfe. Weinen Sie sich gründlich aus, drücken Sie Ihre Wut über den Verrat aus. Trotzdem ist es in dieser heiklen Phase auch sinnvoll, dass Sie Ihrem treulosen Partner nicht pausenlos Vorwürfe machen. Sie sind bereits tief verwundet und tun sich mit jedem Angriff nur noch mehr weh.
|262| 3. Stellen Sie ein Stoppschild gegen Streit auf. Vereinbaren Sie ein Codewort, mit dem Sie sich als Paar gegenseitig stoppen können, wenn ein Streit zu eskalieren droht. Versuchen Sie, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, damit sich die Distanz nicht noch vergrößert.
4. Vermeiden Sie zusätzliche Trennungen. Viele Paare ziehen nach dem Seitensprung eines Partners in Betracht, sich vorübergehend zu trennen. Die Seitensprungforschung hat gezeigt, dass das nicht sinnvoll ist. Weil die Affäre ohnehin stark trennend wirkt, sollten Sie das nicht noch verstärken.
Christoph Kröger
empfiehlt, stattdessen nach gemeinsamen Aktivitäten zu suchen, die Ihnen beiden gut tun. Konzentrieren Sie sich auf sich als Paar. Halten Sie auch Ihre Freunde heraus, und reden Sie nicht mit ihnen darüber. Die meisten solidarisieren sich gern mit einer Seite, und das spaltet weiter und vergiftet das Klima (»Du Ärmster! Wie konnte sie dir das antun!« »Nach allem, was du für ihn getan hast, ist das doch das Letzte!«)
5. Klären Sie Ihre Positionen. Gehen Sie dem Konflikt auf den Grund. Verständigen Sie sich darüber, wie Sie beide die Situation vor und nach dem aufgedeckten Seitensprung verstehen. Erst dann können Sie wieder Schritt für Schritt aufeinander zugehen. Achten Sie bei Ihren Gesprächen darauf, dass Sie beide zu Wort kommen. Wechseln Sie sich beim Sprechen und Zuhören ab.
6. Fassen Sie Ihre Perspektive zusammen. Formulieren Sie Ihre Sicht der Dinge in einem Brief an den anderen. Fragen Sie sich dabei beide: Was wäre, wenn uns beiden ein Neubeginn gelingen würde? Bewegen Sie sich mit Herz und Verstand auf eine neue Vision Ihrer Beziehung zu. Schreiben Sie darum so konkret wie möglich auf, wie Ihre Beziehung künftig in der Realität aussehen sollte. Was möchten Sie dafür tun? Was erwarten und erhoffen Sie von Ihrem Partner?
7. Geben Sie sich Zeit. Sehen Sie den Seitensprung nicht als Beweis, dass Ihre Beziehung unheilbar zerrüttet ist. Legen Sie einen Zeitraum |263| von etwa einem Jahr fest. Es dauert viele Monate, bis die traumatischen Folgen eines Seitensprungs verkraftet werden können. In dieser Zeit entscheiden Sie beide, ob Sie zusammenbleiben wollen. Tun Sie sich in dieser Phase viel Gutes. Beide Partner haben eine Chance, die Krise zu meistern, wenn es ihnen gelingt, nach vorne zu schauen und dem anderen im Alltag Gutes zu tun.
8. Übernehmen Sie beide Verantwortung für den Seitensprung. Auch wenn es für Sie als Betrogenen erst einmal sehr hart klingt: Nur hier liegt die gute Lösung verborgen. Die offensichtliche Hauptverantwortung liegt sicher beim Betrügenden, der sich auf eine Affäre eingelassen hatte. Wenn Sie als Betrogener im anderen aber ausschließlich den bösen Täter sehen, bleibt für Sie selbst nur die Rolle des armen Opfers übrig. Opfer aber haben wenig Handlungsspielraum, fühlen sich ausgeliefert und können sich selbst kaum helfen. Sind Sie dagegen bereit, Ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen und zu akzeptieren, dass es vorher in der Beziehung nicht optimal lief, gewinnen Sie mehr Kraft. Sie können Ihre Partnerschaft aktiv gestalten. Sehen Sie sich auf gleicher Augenhöhe mit Ihrem Partner, und tragen Sie Ihren unverwechselbaren Teil zu einer Versöhnung bei.
9. Versöhnen Sie sich. Ein Seitensprung ist aus Sicht des Betrogenen ein unverzeihlicher Fehler. Es wäre daher falsch, ihn für den Verrat um
Verzeihung
zu bitten und zu erwarten, dass damit alles wieder gut ist. Die Bitte um Verzeihen macht den Verräter schwach und passiv, den Betrogenen stark und aktiv. Von seiner Gnade hängt dann alles Weitere ab. Das wäre keine partnerschaftliche Lösung auf gleicher Augenhöhe. Streben Sie stattdessen einen langsamen Prozess der
Versöhnung
an. Als Verräter sprechen Sie Ihr Versagen aus: »Ich
Weitere Kostenlose Bücher