Simplify Your Love - Ueberlebenstipps fuer Technik-Muffel
(Integrated Services Digital Network, Integriertes Dienstleistungsdatennetz) und DSL (Digital Subscriber Line, digitale Teilnehmeranschlussleitung).
|83| Telefone selbst anschließen
Es ist noch gar nicht lange her, da war es strengstens verboten, in Eigenregie am Klingeldraht der Telekom (damals noch: Bundespost) herumzuwerkeln. Jetzt ist das nicht nur erlaubt, es wird sogar erwartet. Den Betreibern ist es viel zu teuer geworden, leibhaftige Installateure in die Häuser zu schicken, um neue Telefontechnik anzuklemmen. Wenn Sie sich den Anschluss nicht selbst zutrauen, müssen Sie auf eigene Rechnung einen Handwerker kommen lassen, der für das Zeit raubende Strippenziehen schnell ein paar Hundert Euro verlangt. Deshalb hier die Ermutigung und Kurzanleitung fürs Selbermachen.
Was ist erlaubt? Rechtlich kurios: Der alte herkömmliche Analoganschluss ist Eigentum der Deutschen Telekom. Manipulationen daran unterliegen eigentlich deren Einverständnis. In der Praxis aber ist gerade die analoge Technik fast idiotensicher, und weil die Telekom viele Fremdfirmen mit der Installation beauftragt, hat sie faktisch keine Kontrolle mehr |84| über das Durcheinander bei den Hausanschlüssen.
Haben Sie dagegen einen ISDN-Anschluss, ist die – viel kompliziertere – Welt hinter der Anschlussbox (mit dem absurden Namen NTBA, Netz-Terminator-Basis-Anschluss) vollständig Eigentum von Ihnen, dem Teilnehmer. Sie dürfen allerdings nur Geräte anschließen, die eine Zulassung des entsprechenden Bundesamtes tragen, erkennbar an einer BZT- oder ZZF-Nummer (Bundesamt für Zulassungen in der Telekommunikation, hieß vorher Zentralamt für Zulassungen im Fernmeldewesen).
Aus elektrischer Sicht ist die Telefonleitung einfacher und ungefährlicher als die 230-Volt-Stromleitung. Bei der analogen Telefonleitung sind maximal 60 Volt möglich, das kribbelt etwas, ist aber ungefährlich. Bei ISDN kribbelt es nicht einmal mehr.
Vom Keller bis zu Ihrem Telefon Ein Telefon braucht einen zweiadrigen Anschluss, die beiden Drähte heißen fantasievollerweise La und Lb. Für jeden Teilnehmer sind vorsorglich zwei analoge Telefonnummern reserviert, deswegen ist ein Telefonkabel immer vieradrig |85| . Irgendwo, meist im Keller Ihres Hauses landet dieses Kabel an einem APL (Abschlusspunkt des Leitungsnetzes). Aus dem grauen Kästchen führt eine Leitung mit vier Adern in Ihre Wohnung. An der einen Leitung ist die »primäre Anschlussdose« angeschlossen (offizielle Bezeichnung: TAE, Telekommunikations-Anschluss-Einheit). Sie hat meist drei Buchsen, bezeichnet mit N, F und N. Nur in der Mitte bei F können Sie ein Telefon anschließen, die anderen Buchsen sind für Fax und Anrufbeantworter.
Wenn Sie statt einer Anschlussdose nur ein loses Kabel vorfinden oder eine Dose verlegen müssen, dann gehen Sie beim Verdrahten wie folgt vor: Von den vier Adern des Kabels benötigen Sie das ohne (La) und das mit den einfachen Ringmarkierungen (Lb). Die beiden mit den doppelten Ringlein sind für die zweite Nummer. Zwischen La und Lb herrschen 60 Volt Gleichspannung. Wenn Sie unsicher sind, ob das Kabel richtig beschaltet ist, halten Sie die blanken Enden der beiden Adern nacheinander kurz an den Schutzkontakt einer 230-Volt-Steckdose (keinesfalls in die Spannung führenden Löcher!). |86| Die Ader, an der Sie eine kleine Funkenbildung beobachten, ist der Minuspol La. Verbinden Sie diesen La-Draht mit den Schraubanschluss 1, und den Lb-Draht mit dem Anschluss 2 in der Dose. Wenn Sie es verwechseln, ist es nicht wirklich schlimm, kann aber bei manchen Geräten zu Störungen führen.
Wenn Sie eine neue Telefonleitung verlegen, sollten Sie vermeiden, dass das Telefonkabel über längere Strecken mit Stromleitungen parallel läuft. Sonst fängt die Leitung den unangenehmen Netzbrummton auf.
Analog oder ISDN?
Analoge Geräte sind kaum noch zu bekommen. Wenn Sie einen neuen Anschluss beantragen, sollten Sie deswegen gleich mit ISDN einsteigen. Die Grundgebühren sind etwas höher, das wird aber in den meisten Fällen durch günstigere Gesprächsgebühren aufgefangen.
Wenn Sie von analog auf ISDN umstellen, beantragen Sie das bei einer Telefongesellschaft Ihrer Wahl, denn das Monopol der Telekom gibt |87| es nicht mehr. Sie erhalten dann einen Termin für die Umstellung und ein Kästchen namens NTBA. Dieses funktioniert wie ein Zwischenstecker: Sie stöpseln es anstelle des Telefonsteckers in die Anschlussdose . Der NTBA benötigt meist noch einen
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