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Sind Sie hochsensibel?

Sind Sie hochsensibel?

Titel: Sind Sie hochsensibel? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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ein paar Generationen eine sensible Linie erkennen. Kurz gesagt: Von allen angeborenen Temperamentsmerkmalen sind die Unterschiede hier am deutlichsten zu beobachten. 2
    Gute und nicht so gute Nachrichten
    Aufgrund dieser unterschiedlich ausgeprägten Erregbarkeit können Sie Stimulationsgrade wahrnehmen, die anderen gar nicht auffallen. 3 Das bezieht sich sowohl auf feine Geräuschunterschiede, visuelle Eindrücke und körperliche Empfindungen als auch auf Schmerzen. Dies liegt nicht etwa daran, dass Ihr Hör-, Sehoder irgendein anderer Sinn besser ausgeprägt ist (viele HSM tragen Brillen). Der Unterschied liegt irgendwo auf dem Weg zwischen Nerv und Gehirn oder im Gehirn selbst, in der Verarbeitung von Informationen. 4 Wir HSM denken genauer über alles nach und machen bei allem feine Unterschiede. Ähnlich wie Maschinen, die Früchte nach ihrer Größe sortieren, besitzen wir die Fähigkeit ganz genau zu differenzieren, während vielleichtandere nur zwei oder drei Differenzierungsmerkmale wahrnehmen können.
    Ihr größeres Wahrnehmungsvermögen gegenüber Feinheiten trägt auch zu einer ausgeprägten Intuition bei, was ganz einfach bedeutet, dass Sie Informationen unbewusst beziehungsweise halbbewusst aufnehmen und weiterverarbeiten. Das Ergebnis ist, dass Sie oft etwas einfach so wissen, ohne dass Ihnen klar ist wieso. Darüber hinaus bewirkt diese Fähigkeit, dass Sie über Vergangenes und Zukünftiges mehr als andere nachdenken. Sie wissen einfach, wie die Dinge sein sollten, damit sie ihre Richtigkeit haben, oder wie etwas enden wird. Das ist wohl der sechste Sinn, von dem man spricht. Dieser muss nicht immer stimmen, genauso wie unsere Augen und Ohren getäuscht werden können, aber Ihre Intuition gibt Ihnen oft genug recht. So gibt es zum Beispiel unter den HSM Hellseher, begabte Künstler oder Erfinder, ebenso wie besonders gewissenhafte, vorsichtige und gebildete Menschen.
    Die Kehrseite der Sensibilität zeigt sich erst bei intensiveren Reizen. Was bei den meisten Menschen zu einem mittleren Erregungsniveau führt, bewirkt bei HSM eine hochgradige Erregung des Nervensystems. Was die Nerven der meisten Leute sehr erregt, führt bei HSM dazu, dass sie so überdreht reagieren, bis schließlich eine so genannte transmarginale Hemmung * 2 ausgelöst wird. Diese wurde erstmals von dem russischen Physiologen Iwan Pawlow Anfang des 20. Jahrhunderts thematisiert. Er war davon überzeugt, dass der grundlegendste, vererbbare Unterschied zwischen Menschen darin besteht, wie schnell bei dem Einzelnen diese Schwelle erreicht wird, und dass das Nervensystem derjenigen, die sie schnell erreichen, ganz anders funktioniert.
    Niemand, ob HSM oder nicht, mag es, wenn seine Nerven stark gereizt werden. Man gerät außer Kontrolle und der ganze Körper sendet Warnsignale, die anzeigen, dass etwas nicht stimmt. So eine Übererregung bedeutet oft, dass man seine Aufgaben nicht mehr so gut wie sonst erledigen kann. Sie kann auch auf eine Gefahr hinweisen und Furcht auslösen. Weil Neugeborene weder weglaufen noch kämpfen noch überhaupt Gefahren erkennen können, ist es für sie am besten, in jeder ungewohnten Situation zu schreien, damit die Großen kommen, um sie zu retten.
    Wie die Feuerwehr reagieren wir HSM auf jeden ausgelösten Alarm – meistens also auf Fehlalarm. Wenn aber mithilfe unserer Sensibilität auch nur ein Menschenleben gerettet werden kann, dann ist dies ein Wesenszug, der sich genetisch auszahlt. Sicherlich, wenn diese Eigenschaft dazu führt, unsere Nerven zu sehr zu erregen, ist das lästig. Aber wie jede andere Charaktereigenschaft auch birgt hochgradige Sensibilität sowohl Vorteile als auch Nachteile in sich.
    SCHÄTZEN SIE IHRE SENSIBILITÄT
    Denken Sie an ein oder zwei Gelegenheiten, bei denen Ihre Feinfühligkeit Sie oder jemand anderen vor Leid, Verlust oder sogar vor dem Tod bewahrt hat. In meinem eigenen Fall wären meine ganze Familie und ich umgekommen, wenn ich damals nicht schon beim geringsten Flackern von Feuer im Dach unseres alten Holzhauses wach geworden wäre.
    Mehr zum Thema „Stimulation“
    Eine Stimulation (ein Reiz) kann alles sein, was das Nervensystem wachrüttelt, seine Aufmerksamkeit fordert und die Nerven dazu bewegt, elektrische Signale zu senden. Normalerweise denken wir bei einem Reiz an etwas, das von außen kommt, aber natürlich kann er

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