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Sind Sie hochsensibel?

Sind Sie hochsensibel?

Titel: Sind Sie hochsensibel? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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auch aus unserem Körper kommen (wie zum Beispiel verursacht durch Schmerzen, Muskelanspannung, Hunger, Durstoder sexuelle Bedürfnisse). Genauso kann er auch durch Erinnerungen, Vorstellungen, Gedanken oder Absichten ausgelöst werden.
    Ein Reiz kann in seiner Dauer oder Stärke (wie etwa unterschiedliche Lautstärken) ganz verschieden sein. Er kann sehr intensiv sein, wenn er überraschend erfolgt, zum Beispiel wenn man sich durch eine Hupe oder einen Schrei erschreckt, oder wenn der Reiz sehr komplex ist, beispielsweise wenn man auf einer Party vier Gesprächen gleichzeitig zuhört und nebenher noch Musik läuft.
    Oft gewöhnen wir uns an Stimuli, aber manchmal meinen wir das auch nur und denken, sie würden uns nichts mehr ausmachen, doch dann fühlen wir uns plötzlich erschöpft und es wird uns klar warum: Wir waren unbewusst einer Sache ausgesetzt, die uns in Wirklichkeit stark zugesetzt hat. Selbst ein mittelmäßiger oder bekannter Reiz wie ein Arbeitstag kann für HSM Ruhe am Abend erfordern. An diesem Punkt könnte ein weiterer, vielleicht nur kleiner Stimulus der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.
    Das Reizreaktionsschema ist aber noch komplizierter, weil derselbe Reiz bei verschiedenen Personen unterschiedliche Reaktionen hervorrufen kann. Eine mit Menschen überfüllte Einkaufsstraße zur Weihnachtszeit mag den einen an fröhliche Einkäufe mit der Familie erinnern und verursacht ein zufriedenes Urlaubsgefühl. Eine andere Person ist vielleicht immer zum Einkaufen mit anderen gezwungen worden, sie musste Geschenke besorgen, ohne genug Geld zur Verfügung zu haben oder ohne zu wissen, was man kaufen könnte. Sie besitzt keine schönen Erinnerungen und leidet deswegen schrecklich unter den obligatorischen Weihnachtseinkäufen.
    Eine allgemeine Regel lautet, dass uns ein Reiz viel mehr ausmacht, wenn wir ihn nicht kontrollieren können und wenn wir das Gefühl haben ihm ausgeliefert zu sein. Während uns Musik, die wir selbst auflegen, angenehm erscheint, kann sie unsnerven, wenn wir sie von nebenan hören. Falls wir die Nachbarn noch vor kurzem darum gebeten haben, die Lautstärke zu drosseln, wird das Ganze für uns zum feindlichen Übergriff.
    Sogar dieses Buch kann Sie verärgern, da Sie anfangen zu begreifen, dass Sie zu einer Minderheit gehören, deren Forderung, der Reizüberflutung Einhalt zu gebieten, im Allgemeinen ignoriert wird.
    Unterscheidet sich nervliche Erregung wirklich von Angst und Furcht?
    Es ist wichtig, eine Erregung der Nerven nicht mit Angst zu verwechseln. Angst kann zwar verantwortlich sein für diese Erregung, aber diese kann auch von anderen Empfindungen wie Freude, Neugier oder Ärger ausgelöst werden. Unsere Nerven können aber auch durch Gedanken erregt werden, die uns nur halbbewusst sind, oder durch ein geringes Maß an Aufregung, das zunächst einmal keine sichtbaren Empfindungen erzeugt. Oft merken wir gar nicht, was unsere Nerven erregt, wie zum Beispiel eine neue Situation, ein ungewohntes Geräusch oder ein Übermaß an visuellen Eindrücken.
    Genauer gesagt, gibt es mehrere Möglichkeiten, wodurch unsere Nerven erregt werden und nochmals andere, wie wir diesen Reiz empfinden. Beides unterscheidet sich von Fall zu Fall und von Mensch zu Mensch. Die Erregung kann sich bemerkbar machen durch Erröten, Zittern, Denkblockaden, Magenkrämpfe, Herzklopfen, Muskelverspannungen und Schwitzen der Hände oder anderer Körperteile. Der meisten dieser körperlichen Reaktionen ist man sich in solchen Situationen oft gar nicht bewusst. Anderseits gibt es auch Menschen, die sagen, dass sie sich nervlich angespannt fühlen, obwohl sie kaum eines der genannten Symptome aufweisen. Dennoch beschreibt der Ausdruck „Erregung“ etwas, das die genannten Zustände und körperlichen Reaktionen gemeinsam haben. Wie der Begriff „Stress“ vermittelt uns auch „Erregung“ die Vorstellung eines Zustands, den wir alle kennen,selbst wenn dieser unterschiedlich bewertet wird. Natürlich ist auch Stress eng damit verbunden: Unsere Reaktion auf Stress ist nämlich durchaus eine Erregung der Nerven.
    Sobald wir eine Reizung der Nerven verspüren, wollen wir sie bestimmen und den Grund dafür wissen, um eine mögliche Gefahr auszumachen. Oft denken wir auch, dass diese Erregung einer Angst entspringt. Wir erkennen dann nicht, dass unser

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