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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Schuhe aus, spazierte barfuß zu einem Felsvorsprung auf der anderen Seite der Bucht und grub die Zehen mit tief empfundener Sinnenfreude in den Sand. Jetzt war sie ganz sie selbst; jegliche Anstrengung des Täuschungsmanövers fiel von ihr ab. Sie schüttelte den Kopf, schwelgte förmlich in dem Gefühl der frei um ihr Gesicht fliegenden Haare, ließ die Schulterblätter kreisen. Sie spürte, wie die Steifheit und der Schmerz wichen, den die Haltung, die sie tagsüber einnehmen musste, ihrem Rücken aufzwangen. Hell lachend ließ sie ihren Umhang in den Sand fallen, schnappte sich den Saum ihres Nachthemdes und fing an, durch das schäumende, sich kräuselnde Wasser zu rennen. Am liebsten hätte sie vor Freude an der Freiheit, die diese Augenblicke der Einsamkeit ihr schenkten, laut aufgeschrien.
    Das ist es also, was sich in dem armen, verkrümmten Körper der schüchternen jungfräulichen Bibliothekarin versteckt. Peregrine war wie gelähmt, als er oben auf der Klippe stand und die pure Freude der Gestalt unten auf dem Strand beobachtete. Sie benimmt sich wie eine Elfe, die erst kürzlich befreit worden ist, dachte er und spürte in seinem Innern ebenfalls eine aufwallende Freude. Das Mondlicht fing sich in den lohfarbenen und goldenen Schattierungen des kastanienbraunen Haares, das ihr über die Schultern fiel, und der geschmeidige Körper in dem fließenden weißen Kleid tanzte mit der Beweglichkeit eines jungen Rehs durch die kleinen Wellen.
    Lieber Himmel! Er hatte sich alles Mögliche vorgestellt, was sich unter der unscheinbaren Kruste verbergen konnte, aber niemals etwas von so erschütternder Schönheit und Lebendigkeit wie diese tanzende Elfe. In dem Augenblick, als er die Gestalt auf dem sandigen Pfad die Klippe hinunter hatte ausrutschen sehen, hatte er gewusst, wer sie war, und diese Erkenntnis hatte sich instinktiv eingestellt, ganz so, als habe er sie die ganze Zeit über schon gekannt. Während er sie beobachtete - beinahe atemlos aus purer Freude, sie zu beobachten —, drückte eine plötzliche Windböe vom Kanal das dünne Kleid flach an ihren Körper. Für ein paar verführerische Sekunden konnte er ihre Konturen ausmachen, die Schwellung ihrer Brüste, die Kurven ihrer Hüften, die Rundungen ihrer Rückseite, ihre langen Schenkel.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, aber sein Körper reagierte mit Anspannung. Keinesfalls sollte sie erfahren, dass sie beobachtet wurde; es würde ihr die Freude an der Befreiung ihres Körpers und ihres Geistes verderben. Wie schwer musste es ihr fallen, Tag für Tag die Energie aufzubringen, diesen überschäumenden Geist zu bändigen, der sie wie eine Aura zu umschweben schien? Nein, diese Momente der Freiheit wollte er ihr nicht nehmen. Sondern abwarten, bis sie daran satt geworden war.
    Er spazierte weiter, bis er am Anfang des Pfades ankam, auf dem sie zum Strand hinuntergestiegen war, setzte sich in das raue Gras und wartete darauf, dass sie denselben Weg wieder hinaufsteigen würde, den sie hinabgestiegen war.
    Nach einer Weile stieg Alexandra aus dem Wasser, nahm auf dem Felsvorsprung am Rande des Strandes Platz und wackelte mit den Zehen, um sie trocknen zu lassen. Wie so oft vor Anbruch der Dämmerung war der Wind aufgefrischt. Plötzlich zitterte sie. Höchste Zeit für das Bett, wenn sie sich morgen früh wieder voll und ganz im Griff haben wollte. Morgen früh, wenn Mistress Hathaway wieder ihre Rolle in diesem Welttheater spielen sollte.
    Sie erhob sich und machte sich am Strand auf den Weg zurück bis dorthin, wo sie Schuhe und Umhang fallen gelassen hatte. Den Umhang schlang sie sich um die Schultern, während sie die Schuhe in der Hand behielt; den Sand konnte sie abstreifen, wenn sie im Gras oben auf der Klippe angekommen war.
    Alexandra stieg den steilen Pfad aufwärts, hielt hin und wieder inne und schaute über die Schulter über den Kanal, dessen Anblick sich weit über das Hufeisen hinausdehnte. Von Minute zu Minute blies der Wind schärfer, und sie bildete sich ein, einen schwach aufzuckenden Blitz am Horizont gesehen zu haben. Vielleicht konnte sie Kopfschmerzen vortäuschen und bis spät in den Vormittag in ihrem Zimmer ausharren. Was für ein verführerischer Gedanke.
    Zuerst tauchte der kastanienbraune Kopf über dem Rand der Klippen auf. Auf seine Ellbogen gestützt wartete Perry auf den Rest. Sie kraxelte auf dem Gras nach oben, richtete sich gerade auf und drückte die Hände ein paar Sekunden lang auf ihren unteren Rücken. Dann

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