Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)
reagieren sollen.“
„Ich wollte dich nicht stören. Du hast viel zu tun auf der Ranch.“ Sein Tonfall war ebenso kalt wie der Ausdruck in seinen Augen.
Am liebsten wäre sie einfach davongelaufen. Doch sie zwang sich, auf Zach zuzugehen, und nahm all ihren Mut zusammen. „Ist das deine Art zu schmollen?“
„Nein.“
„Ich habe meine Familie nicht über dich gestellt.“
„Das habe ich auch nicht behauptet.“
„Und warum redest du dann nicht mehr mit mir?“
„Wir reden doch gerade.“
„Unter ‚Reden‘ verstehe ich etwas anderes als das hier.“
Er atmete tief durch. „Vertrau mir, Bonnie. Du solltest mir jetzt ganz genau zuhören.“ Seine Stimme war eiskalt. „Das zwischen uns hatte nie eine Zukunft.“
Ihr Herz verkrampfte sich, und für einen Moment bekam sie keine Luft mehr.
„Und es ist vorbei“, schloss er.
Sie erstarrte. Wie hatte sie die Situation nur so falsch einschätzen können? Er war froh gewesen, als sie einfach so verschwunden war! Sie hätte niemals kommen dürfen.
Vergeblich versuchte sie, gegen ihre aufsteigende Übelkeit anzukämpfen. Hatte er nur darauf gewartet, dass sie Craig Mountain verließ? Hatte er sie nur aus Höflichkeit gebeten zu bleiben?
Sie tat einen wackligen Schritt nach hinten. Auf einmal war ihr eiskalt. Sie fühlte sich unendlich erniedrigt. Ihre Stimme klang leise und zittrig. „Ich wollte nur Ozzy holen.“
Ein seltsamer Ausdruck lag auf Zachs Gesicht. „Ozzy geht es hier bestens.“
Sie nahm alles zusammen, was von ihrem Stolz noch übrig war. „Ich bin mir sicher, dass du dich gut um ihn gekümmert hast. Und ich bin dir sehr dankbar dafür.“
„Er kann bei mir bleiben.“
Der Schmerz in Abigails Herz nahm ein ganz neues Ausmaß an.
„Ich glaube nicht, dass es ihm auf der Ranch gefällt“, fuhr Zach fort.
„Er wird sich daran gewöhnen.“ Der Welpe gehörte ihr !
„Und warum willst du ihm das zumuten?“
„Weil er dort zu Hause ist. Er ist mein Hund.“ Wenn sie schon Zach nicht haben konnte, dann wollte sie wenigstens Ozzy. Sie wusste, wie albern sie sich verhielt. Aber trotzdem hatte sie das Gefühl, dass sie sich wenigstens in diesem Punkt nicht geschlagen geben durfte, wenn sie ihre Würde behalten wollte.
„Lass ihn bei mir, Abigail.“
Plötzlich klang ihre Stimme gar nicht mehr unsicher. „Ich will meinen Hund zurück.“
„Er gehört mir mehr als dir.“
„Das ist nicht wahr!“
Zach legte seine Hand auf die Stuhllehne. „Er ist hier glücklich, und er weicht mir keinen Schritt von der Seite. Lass ihm dieses Glück. Warum willst du nicht, dass es ihm gut geht?“
„Aber das will ich doch! Ich will, dass es ihm bei mir gut geht.“
„Ihr Jacobs seid alle gleich“, stieß Zach wütend hervor.
„Was soll das denn bitte heißen?“, fragte sie scharf.
„Das soll heißen, dass …“ Zach unterbrach sich, und für einen Augenblick zuckte ein unendlich schmerzerfüllter Ausdruck durch seinen Blick. „Das soll heißen, dass …“
„Zach?“
Er wich noch einen Schritt zurück. „Du musst jetzt gehen. Und zwar sofort.“
Mit einem Mal löste sich ihr Ärger in Luft auf. Plötzlich fühlte sich nichts mehr außer unendlicher Einsamkeit. „Was ist nur los mit dir, Zach? Ich verstehe nicht, was passiert ist.“
„Das Leben ist passiert. Mein Leben. Dein Leben.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust, und sein Blick wurde wieder kalt. „Wir können die Zeit nicht für immer anhalten.“
Ihr Herz pochte wie wild, und ihr Magen rebellierte gegen jedes Wort, das Zach sagte. „Dann ist das hier also das Ende?“
„Ja.“
„Es war nur eine bedeutungslose Affäre, und du ziehst hier den Schlussstrich?“
„Wie oft soll ich das noch sagen?“
Sie versuchte zu lachen, doch es kam nur ein erstickter Laut aus ihrer Kehle. „Tut mir leid, ich bin nicht sonderlich geübt in solchen Dingen. Wahrscheinlich bin ich deswegen etwas schwer von Begriff.“
„Kein Problem“, erwiderte Zach ungerührt.
„Du kannst Ozzy behalten.“ Alles, was Zach gesagt hatte, stimmte. Ozzy war hier glücklicher als auf der Ranch. Und er liebte Zach.
„Nimm ihn ruhig mit“, bot Zach plötzlich an.
Doch Abigail schüttelte den Kopf und wich langsam zur Tür zurück. Sie war nicht wegen Ozzy gekommen, sondern wegen Zach. Und Zach wollte sie nicht.
Für ihn war es von Anfang an nur um Sex gegangen. Ach ja, und natürlich um die Lizenz.
Mit zitternden Fingern griff sie nach der Türklinke, drückte sie nach unten
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