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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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meine Frau?“ höhnte er.
    Aber gleich darauf: „Es könnte sein. Lieber würde ich ihm seinen bösen Schädel spalten. Aber vielleicht … ja, vielleicht ein Gespräch … ich würde sogar versuchen, mich zu erniedrigen. Willst du mir helfen, Bruder Parvus? Ich darf ihn nicht in sein Antlitz verfluchen. Willst du meinen Geist aufrichten?“

 
21
     
    Am nächsten Abend verließen wir New Avalon.
    Sir Roger und ich reisten alleine in einem winzigen, unbewaffneten Raumrettungsboot. Wir selbst waren nur wenig stärker. Ich hatte meine Kutte und meinen Rosenkranz, wie immer: nicht mehr. Er war mit der Weste eines Freibauern bekleidet, wenn er auch Schwert und Dolch trug und die vergoldeten Sporen an den Stiefeln hatte. Seine mächtige Gestalt saß im Pilotensessel, als wäre es ein Sattel, aber seine zum Himmel gerichteten Augen waren voll des Winters.
    Wir hatten unseren Hauptleuten gesagt, daß dies nur ein kurzer Flug sei, um irgend etwas Besonderes zu inspizieren, das Sir Owain gebracht hatte. Das Lager fühlte die Lüge, und man konnte ein unruhiges Brodeln wahrnehmen. Red John mußte zwei Quarterstaffs brechen, ehe er wieder Ordnung hergestellt hatte. Als ich mich einschiffte, schien mir, daß unser Unternehmen plötzlich verrostet sei. Die Männer saßen so still. Es war ein windloser Abend, unsere Banner hingen schlaff an den Stangen, und ich sah, wie verblaßt und zerfetzt sie waren.
    Unser Boot durchstieß den blauen Himmel und trat in die Schwärze ein wie der ausgestoßene Luzifer. Ganz kurz entdeckte ich ein Schlachtschiff, das auf Kreisbahn patroullierte, und hätte mich viel wohler gefühlt, hätte ich jene großen Kanonen in meinem Rücken gewußt. Aber wir durften nur diesen hilflosen kleinen Splitter benutzen. Das hatte Sir Owain klargemacht, als wir ein zweites Mal über den Weitsprecher verhandelten. „Wenn Ihr es wünscht, de Tourneville, dann empfangen wir Euch zu einem Gespräch. Aber Ihr müßt alleine kommen, in einem gewöhnlichen Rettungsboot und unbewaffnet … Oh, nun gut, Euren Pfaffen könnt Ihr mitnehmen … Ich werde Euch sagen, welche Bahn Ihr steuern müßt. An einem bestimmten Punkt dieser Bahn wird mein Schiff Euch erwarten. Wenn meine Teleskope und Detektoren irgendein Zeichen von Verrat an Euch entdecken, begebe ich mich sofort nach Wersgorixan.“
    Wir beschleunigten unsere Fahrt, und das Schweigen wurde immer dicker. Einmal wagte ich zu sagen: „Wenn Ihr beide euch versöhnen könnt, macht das unserem Volk neuen Mut. Ich glaube, dann wären wir wahrhaft unbesiegbar.“
    „Catherine und ich?“ bellte Sir Roger.
    „Nun, ich … ich … ich meinte Euch und Sir Owain …“ stammelte ich. Aber dann offenbarte sich mir die Wahrheit: Ich hatte in der Tat an die Lady gedacht. Owain in sich war nichts. Sir Roger war derjenige, auf dem unser ganzes Schicksal ruhte. Und doch konnte er nicht mehr lange weitermachen, getrennt von ihr, die seine Seele besaß.
    Sie und die Kinder, die sie zusammen hatten, waren der Grund, weshalb er so kläglich zu Owain betteln ging.
    Immer weiter hinaus führte unser Flug. Der Planet schrumpfte hinter uns zu einer kleinen Münze zusammen. Ich hatte mich noch nie so allein gefühlt, nicht einmal, als wir zum erstenmal unsere Erde verließen.
    Aber endlich wurden einige der vielen Sterne verdunkelt. Ich sah die schlanke schwarze Gestalt des Raumschiffs vor uns heranwachsen, als es seine Geschwindigkeit der unseren anpaßte. Wir hätten von Hand eine Bombe werfen und es zerstören können. Aber Sir Owain wußte sehr wohl, daß wir dies nie tun würden, solange Catherine und Robert und Matilda an Bord waren. Und dann klirrte eine Magnettrosse gegen unseren Rumpf. Die Schiffe wurden zueinander gezogen, Portal an Portal, ein kalter Kuß. Wir öffneten unsere eigenen Tore und warteten.
    Branithar selbst trat durch das Tor. Sieg flammte in ihm. Er zuckte zurück, als er Sir Rogers Schwert und Dolch sah. „Ihr solltet keine Waffen tragen!“ schnarrte er.
    „Oh? Oh ja. Ja.“ Der Baron blickte stumpf auf sein Schwert und den Dolch.
    „Ich hätte nie gedacht … die sind wie meine Sporen, Insignien dessen, was ich bin … nicht mehr.“
    „Übergebt sie“, sagte Branithar.
    Sir Roger schnallte beide los und reichte sie dem Wersgor in den Scheiden. Branithar gab sie an einen anderen Blauen weiter und untersuchte uns dann beide persönlich. „Keine verborgenen Waffen“, entschied er. Ich spürte, wie mir die Wangen von der Beleidigung brannten, aber Sir

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