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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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und unsere Verbündeten so demoralisiert, daß es Branithar unter keinen Umständen gestattet werden durfte, das Geheimnis weiterzugeben.
    Nicht solange Sir Owains Pläne nicht erfüllt waren. Vielleicht nie. Ich bin sicher, daß Branithar selbst gewisse Probleme für den Augenblick vorhersah, da er seinen menschlichen Gefährten auf englischem Boden abgesetzt hatte. Ohne Zweifel hatte er dafür selbst raffinierte Pläne vorbereitet. Aber für den Augenblick bewegten sich ihre Interessen auf demselben Wege.
    Diese Überlegungen alleine widerlegen schon gewisse böswillige Gerüchte in bezug auf Lady Catherine. Sie und Sir Owain wagten es nie, gleichzeitig auszuruhen. Sie mußten Wache für Wache halten, die Schußwaffe an der Hüfte, und zwar die ganze Reise lang, auf daß ihre Mannschaft sie nicht überwältigte. In der ganzen Geschichte ist noch nie jemand so wirkungsvoll behütet worden. Nicht daß sie sich unziemlich benommen hätte. Verwirrt und verängstigt mochte sie sein, aber nie treulos.
    Sir Owain war ziemlich zuversichtlich, daß Branithars Daten ehrlich waren. Aber er bestand auf Beweisen. Das Boot flog etwa zehn Tage zu der angegebenen Region im Weltraum. Weitere zwei Wochen wurden damit verbracht, herumzusuchen und verschiedene hoffnungsvoll erscheinende Sterne zu untersuchen. Ich will auf den Versuch verzichten, im einzelnen zu berichten, was die Menschen empfanden, als die Konstellationen langsam wieder vertraut wurden, auch nicht jenen kurzen Blick, den ihr Handel mit dem mißtrauischen Branithar ihnen gesichert hatte, als die Burg von Dover ihre Wimpel über weißen Klippen wehen ließ. Ich glaube nicht, daß sie je davon sprachen.
    Ihr Schiff entfernte sich heulend aus der Atmosphäre und nahm wieder Kurs auf die feindlichen Sterne.

 
20
     
    Sir Roger hatte sein Quartier auf dem Planeten aufgeschlagen, den wir New Avalon nannten. Unsere Leute brauchten Ruhe, und er brauchte Ruhe, und er brauchte Zeit, um die vielen Fragen zu entscheiden, die sich in Zusammenhang mit der Sicherung jenes riesigen Reiches ergaben, das ihm bereits zugefallen war. Außerdem stand er in Geheimverhandlungen mit dem Wersgor-Gouverneur eines ganzen Sternhaufens. Diese Person schien willens zu sein, alles, was er kontrollierte, zu übergeben, wenn wir ihm dafür angemessene Garantien und entsprechende Bestechung zukommen ließen. Die Verhandlungen machten nur langsame Fortschritte, aber Sir Roger war überzeugt, sie zu einem guten Ende führen zu können.
    „Sie wissen hier draußen so wenig über die Entdeckung und den Einsatz von Verrätern“, bemerkte er mir gegenüber, „daß ich diesen Burschen für weniger als eine italienische Stadt kaufen kann. Unsere Verbündeten haben das nie versucht, weil sie glaubten, die Wersgor-Nation sei so solide wie ihre eigene. Und doch – ist es denn nicht logisch, daß ein so loses Netz von Herrensitzen, das durch Tage und Wochen der Reise getrennt ist, in vieler Hinsicht einem europäischen Land gleichen muß? Nur noch korrupter …“
    „Da ihnen der wahre Glaube fehlt“, sagte ich.
    „Mhm, nun, ja, ohne Zweifel. Obwohl ich noch nie Christen gefunden habe, die aus religiösen Gründen Bestechung abgelehnt hätten. Ich dachte vielmehr, die Art von Regierung, wie sie die Wersgorix führen, erzeugt keine Treue.“ Jedenfalls hatten wir eine kurze Weile Frieden und lagerten in einem Tal unter atemberaubend hohen Klippen. Ein Wasserfall donnerte gerade wie ein Pfeil in einen See, der klarer als Glas war und den Bäume säumten. Selbst unser lautes, ungeordnetes englisches Lager konnte soviel Schönheit nichts anhaben.
    Ich hatte mich in einem hölzernen Sessel außerhalb meines eigenen kleinen Zeltes niedergelassen. Meine Studien hatte ich für eine Weile beiseite gelegt und erbaute mich an einem Buch von zu Hause, einer entspannenden Chronik der Wunder des heiligen Cosmas. Wie aus weiter Ferne hörte ich das Knattern eines Übungsschießens, das Pfeifen der Bogensehnen, das vergnügte Klappern des Spiels mit dem Quarterstaff. Ich schlief beinahe ein, als neben mir schnelle Schritte ertönten und schließlich zum Stillstand kamen.
    Erschreckt blickte ich auf in das furchtverzerrte Gesicht eines Knappen des Barons. „Bruder Parvus!“ sagte er. „Um Gottes willen, komm sofort!“
    „Mhm, äh, hm?“ sagte ich schläfrig und benommen.
    „Genau“, stöhnte er.
    Ich raffte meine Kutte und trottete hinter ihm her. Das Sonnenlicht, die blühenden Bäume und das Lied der Vögel

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