Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sie selber auch im Laufe der Jahre und Jahr zehnte hier und da einmal Vorschriften übertreten sollen. Winnie fühlte sich nämlich nach den Abenteuern der letzten Zeit jünger und lebendiger als jemals seit ihrer Kinderzeit.
    Winifred bekam Durst und beschloss, sich unten in der großen Küche etwas zu trinken zu holen.
    Als sie auf dem Weg dorthin an Ambrosias Zimmer vorbeikam, stellte sie überrascht fest, dass die Tür einen Spaltbreit offen stand und in dem Raum eine Kerze brannte. Unwirsch und auch neugierig stieß sie die Tür weiter auf und betrachtete von der Schwelle aus fassungslos das Durcheinander von zerrissenen Vorhängen, Bettdecken und Kleidungsstücken. Als ob es hier ein Handgemenge gegeben hätte!
    Miss Mellon trat näher und entdeckte sowohl die zerknüllte Schriftrolle auf dem Fußboden als auch die Blutspuren in den Decken. Sie las die Nachricht von Silas an Captain Spencer und rannte dann mit einem gellenden Aufschrei, so schnell ihre alten Beine sie trugen, nach draußen auf den Flur. Erst vor Captain Lamberts Schlafraum blieb sie stehen.
    Sie nahm sich nicht die Zeit, der Höflichkeit Genüge zu tun, sondern riss einfach die Tür auf. „Captain Lambert, Sie müssen sofort aufwachen."
    Geoffrey setzte sich auf und blinzelte schlaftrunken. „Was ist denn los, Miss Mellon?"
    „Es geht um Ambrosia! Sie ist in Todesgefahr. Sie müssen sich auf der Stelle ankleiden, während ich die anderen wecke."
    Silas berührte vorsichtig sein Auge, das von Ambrosias Schlag inzwischen geschwollen war und ihm einige Schmerzen verur sachte.
    Er warf einen Blick in den Spiegel und fluchte laut. Er war ein eitler Mann und ertrug es nicht, wenn irgendetwas seine ebenmäßigen Züge auch nur im Geringsten verunstaltete. „Da-für wirst du mir büßen", stieß er hasserfüllt hervor.
    „Ach, finden Sie nicht, dass das hier mehr als genug Buße ist?" Ambrosias Hände und Füße waren dermaßen straff an dem Stuhl, auf dem sie saß, festgebunden, dass das Seil schmerzhaft in ihre Haut schnitt.
    Silas hatte den Stuhl in kurzer Entfernung von der offen stehenden Tür so hingestellt, dass Riordans Blick zweifelsfrei sofort auf Ambrosia fallen würde, sowie er sich Zugang ins Haus verschafft hatte.
    Außer dem Licht der Kerze, die auf dem Tisch neben Ambrosia stand, lag der Raum im Dunkeln. Silas hatte sich weiter hinten hingestellt. In einer Hand hielt er ein Messer. Sein Schwert lag auf einem Tisch in seiner Nähe.
    „Wie wollen Sie all das hier eigentlich Edwina Cannon und ihrer Mutter erklären? Meinen Sie nicht auch, die Damen könnten ein wenig ärgerlich darüber sein, dass Lord Fenwick Blut und leblose Körper in seinem Salon duldet?"
    „Mir ist es herzlich gleichgültig, was die beiden dummen Gänse denken", entgegnete er verächtlich. „Ich habe bereits ihre Rückreise nach Cornwall für morgen früh arrangiert. Leider wird ihr Schiff einen kleinen ... äh ... Unfall haben, den meine geschätzte Verlobte und deren Frau Mama unglücklicherweise nicht überleben werden."
    „Sie wollen sie töten?"
    „Warum schaust du so entsetzt drein? Ich weiß doch, dass du dir nicht das Geringste aus den Cannons machst, ganz im Gegenteil."
    „Ich halte Edwina und Mrs. Cannon für ziemlich dumm und überheblich", gab Ambrosia zu, „doch ich wünsche ihnen nichts Schlechtes. Sie töten? Wie können Sie nur so herzlos sein!"
    „Die beiden haben ihren Zweck erfüllt", erwiderte Silas ungerührt. Auf Ambrosias verständnislosen Blick hin fügte er erklärend hinzu: „Ich brauchte einen Vorwand, Land's End zu besuchen. Ich musste mir dort ja die Namen der Schiffskapitäne besorgen, die die geheimnisvolle Fracht für den König an Bord haben würden."
    „Barclay Stuart", sagte Ambrosia tonlos. „Sie also haben ihn ermordet."
    „Wie scharfsinnig du doch bist. Dich wird das gleiche Schicksal ereilen wie Edwina und ihre Mutter. Ich muss dich ebenfalls ausschalten."
    „Wie viele Menschen wollen Sie denn noch ermorden, bevor die ganze Sache zum Ende kommt?"
    „So viele wie nötig." Er lachte.
    „Sie sind verrückt."
    Fenwicks Augen glitzerten, als er näher trat. „Halts Maul!" Er schlug Ambrosia so heftig ins Gesicht, dass seine Finger Ab drücke auf ihrer Wange hinterließen.
    „Wenn du nicht endlich dein vorlautes Mundwerk hältst, werde ich mich gezwungen sehen, dir die Zunge aus dem Hals zu schneiden." Er fuchtelte ihr mit dem Messer vor dem Gesicht herum. „Wenn ich es recht überlege, fände ich sogar großes

Weitere Kostenlose Bücher