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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren.
    Riordan hatte dafür gesorgt, dass die Seeleute in der Taverne unten im Hafen untergebracht wurden, hatte ihnen ihren Lohn ausgezahlt und als Zeichen seiner besonderen Anerkennung sogar noch die Unterkunft und ein deftiges Essen bezahlt. Be stimmt hatten sie inzwischen jede Menge Ale getrunken und lagen mit irgendwelchen hübschen Dirnen in den Betten. Bei dem Gedanken musste Riordan lächeln.
    Er füllte seinen Becher abermals bis zum Rand, stellte ihn ab und zo g sich dann aus. Nackt schlüpfte er unter die Decken, stopfte sich das Kissen als Stütze in den Rücken und griff nach seinem Ale. Dann wartete er darauf, dass sich sein Geist und Körper an die unnatürliche Stille im Haus gewöhnten.
    Die ersten Tage an Land waren für ihn stets aufs Neue ge wöhnungsbedürftig. Nach dem Stampfen und Rollen des Schiffes auf hoher See und dem Geräusch der ständig an den Bug klatschenden Wellen konnte er die Ruhe und Stille in Gebäuden nur schwer aushalten.
    Nun zwang er sich dazu, sich Gedanken um seine Zukunft zu machen. Er war ein Kapitän, der ein Schiff und eine Mannschaft brauchte. Beides stand ihm in Land's End zur Verfügung.
    Zwar mussten an der Undaunted umfangreiche Reparaturen vorgenommen werden, doch dann würde sie wie neu sein. Die Besatzung hatte sich als zuverlässig und arbeitsam erwiesen.
    Schon bald würden die Matrosen ohne Geld und des Le bens an Land überdrüssig sein. Es wäre dumm, sie nicht wieder anheuern zu lassen. Sie würden geradezu nach einer neuen Herausforderung lechzen.
    Ambrosia wäre eine echteHerausforderung, dachte Riordan plötzlich.
    Ihr Bruder James hatte ihm verraten, dass seine Schwester wie ein Mann mit einem Schwert umgehen konnte. Damals hatte Riordan diese Behauptung mit einer verächtlichen Handbewegung abgetan. Doch nachdem er Ambrosia nun kennen ge lernt hatte, zweifelte er kaum noch daran, dass James die Wahrheit gesagt hatte. Ambrosia strahlte eine ruhige Kraft aus. Sie glich einer Eiche, die groß und mächtig allen Stürmen trotzte, während um sie her alles zerbrach.
    Jeder Mann könnte sich glücklich schätzen, eine solche Frau an seiner Seite zu haben. Sie verfügte nicht nur über Schönheit und Willenskraft. Zweifellos war sie außerdem auch noch sehr klug. Ein Mann konnte die ganze Welt gesehen und doch keine Frau gefunden haben, die sich mit Ambrosia vergleichen ließ.
    Riordan stieß einen Seufzer aus. Er musste es schließlich wissen. Hatte er nicht schon alle Weltmeere befahren, und war er nicht an den exotischsten Plätzen gewesen, ohne dass er jemals sein Herz verloren hätte? Eigentlich hatte er schon die Hoffnung aufgegeben, jemals eine Frau zu treffen, die ihn länger als eine Nacht zu fesseln verstand.
    Vielleicht hatte er in Ambrosia endlich die Frau gefunden, nach der er gesucht hatte!
    Als ihm klar wurde, in welche Richtung seine Gedanken gingen, stellte Riordan mit einer heftigen Bewegung seinen Becher Ale ab. Sei kein Dummkopf, schalt er sich im Stillen. Ich kenne diese Frau erst seit einer Stunde und fange schon an, mich Fantastereie n über sie hinzugeben.
    Er blies die Kerzenflamme aus, legte sich in die Kissen zurück und schloss die Augen.

    Offenbar hatte er zu lange auf körperliche Freuden verzichten müssen. Es war doch schließlich allgemein bekannt, dass ein Mann, dessen Herz der See gehörte, keiner anderen Liebe frönen konnte.
    Entschlossen schob er den Gedanken an die älteste Lambert-Tochter beiseite. Er brauchte dringend ein paar Stunden Schlaf.
    Ambrosia fand keine Ruhe. Sie ging im Arbeitszimmer ihres Vaters umher, berührte die Dinge, die auf seinem Schreibtisch lagen. Da war das alte Logbuch, das seinem Großvater gehört hatte. Und dann der Sextant, mit dessen Hilfe er schon als kleiner Junge eine Route um die Küste von Cornwall herum ausge tüftelt hatte. Ambrosia nahm das Gerät in die Hand, schloss die Augen und hoffte inbrünstig, dadurch irgendwie die Wärme ihres Vaters spüren zu können. Doch sie fühlte nur die Kälte des Metalls.
    Nun entrollte sie die Weltkarte. Auf die vier Ecken stellte sie Gegenstände, damit sie sich nicht wieder aufrollte. Dann beugte sie sich tief darüber und studierte im Schein der Kerzen die Routen, die ihr Vater über die Weltmeere genommen und fein säuberlich auf der Karte eingetragen hatte. Er war so stolz ge wesen auf seine Arbeit und darauf, dass er seinem König unschätzbare Dienste erweisen konnte.
    Ambrosias Blick fiel auf den schweren dunklen Umhang, der an einem

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