Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
gab Tom zu. „Nun, dann werden wir irgendetwas versetzen müssen!"
    „Etwas versetzen?", wiederholte Sylvester. „Was versetzen?"
    „Wir müssen überlegen. Haben Sie Ihr Toilettenkästchen bei sich?"
    „Oh, also ich soll etwas versetzen? Nun, ich kann Ihnen glücklicherweise nur sagen, dass ich nichts außer einem Portmanteau mitgebracht habe!"
    „So wird es also Ihre Uhr und die Kette sein müssen. Schade, dass Sie nicht diamantene Krawattennadeln und Ringe tragen. Nun, wenn Sie nur einen ansehnlich großen Sma-ragd hätten, wie der, mit dem uns Fotherby heute geblendet hat . . . "
    „Oh, seien Sie ruhig!", sagte Sylvester. „Ich will verdammt sein, wenn ich meine Uhr versetze! Oder sonst irgendetwas!"
    „Ich will es für Sie tun", bot Tom an. „Ich trage die Nase nicht so hoch!"
    „Thomas, Sie sind nichts als ein ..." Sylvester hielt inne, als sich die Tür öffnete und Phoebe ins Zimmer kam.

Sie blickte so hochmütig drein, dass Thomas beinahe lachte; ihre Stimme war frostiger als Sylvesters kältester Ton.
    „Entschuldigen Sie mich, bitte! Tom ..."
    „Miss Marlow", unterbrach Sylvester, „ich sehe ein, dass ich Ihnen unrecht tat. Ich bitte Sie, meine aufrichtige Entschuldigung anzunehmen."
    Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Es hat nichts auf sich, Sir. Tom, ich wollte dir nur mitteilen, dass es mein vollster Ernst war, was ich dir auf den Stufen sagte, und dass ich nun einen Entschluss gefasst habe. Ich will Lady Janthe bitten, mir zu erlauben, sie bis Paris zu begleiten. Dort kann ich in der Botschaft auf Großmama warten. Ich bin überzeugt, Sir Charles und Lady Elizabeth werden mir erlauben, bei ihnen zu bleiben, wenn ich ihnen sage, wer ich bin. Wenn du mit Seiner Gnaden zurück nach Dover fahren willst..."
    „Ja, das ist ein famoser Plan!"', sagte Tom. „Ehrlich, ich würde meine letzte große Münze hergeben, um das Gesicht des Botschafters zu sehen, wenn du hereingetrippelt kommst und sagst, du wärest Lady Inghams Enkelin und möchtest bleiben, weil du Ihre Ladyschaft mit all deinem Gepäck auf dem Weg verloren hättest! Um Gottes willen, sei nicht so hirnverbrannt! Willst du, dass man in Paris wie in London redet?"
    Sie schreckte zurück, und als Sylvester das sah, sagte er:
    „Das ist genug! Miss Marlow, Sie müssen doch sehen, dass dieser Plan absolut undurchführbar ist. Bitte, nehmen Sie meine Begleitung nach England an!"
    „Ich würde mich eher als Küchenmagd verdingen!", erklärte sie. „Alles wäre der Reise in Ihrer Gesellschaft vorzuziehen!"
    Da er sich selbst in ganz ähnlichen Worten ausgedrückt hatte, war Sylvester sofort erbittert und erwiderte: „Sie ertrugen vor nicht allzu ferner Zeit meine Gesellschaft eine Woche lang, ohne irgendwelchen Schaden zu erleiden, und ich glaube, Sie werden noch ein paar Tage dieser Art überleben!"
    „Ich wünschte von ganzem Herzen, ich wäre nie an Bord des Schiffes gegangen!", sagte Phoebe mit tiefem Gefühl.
    „Das wünschte ich auch! Denn ein unvernünftigerer - ich bitte um Entschuldigung! Ich glaube, Sie meinten es gut!"
    „Ich werde es nie wieder gut mit Ihnen meinen!", sagte sie hitzig. „Was Ihre Herablassung betrifft, gnädigster Herzog ..."
    „Phoebe, halte dich zurück!", befahl Tom streng. „Und hör mir zu! Ich habe dich bis jetzt begleitet, aber nicht weiter. Du wirst das tun, was ich dir sage, mein Mädchen. Wir werden mit Salford nach Hause fähren, und du wirst ihm nicht verpflichtet sein, wenn es das ist, was dich beunruhigt, denn er braucht dich, damit du auf Edmund achtgibst. Ja, und darf ich dich erinnern, dass du dem Jungen versprochen hast, ihn nicht zu verlassen, bis er wieder seine Button hat!"
    „Er wird sich jetzt nicht darum kümmern!", sagte sie.
    Aber als Edmund in diesem Augenblick neugierig in den Kaffeesalon lugte, sagte er sofort, als sich Tom an ihn wandte, er würde Phoebe nicht weggehen lassen. Dieses Argument war also nicht stichhaltig. Sie wies Edmund darauf hin, sein Onkel würde ihm genügen, aber er schüttelte nachdrücklich den Lockenkopf und sagte: „Nein, denn Onkel Sylvester wäre verrückt, wenn er mit mir vor dem Frühstück geplagt werden will."
    Diese naive Mitteilung trug viel dazu bei, die Befangenheit zu verringern. Phoebe musste lachen, und Sylvester, der schreckliche Rache an seinem kleinen Neffen übte, verlor seine Steifheit.
    Aber gerade als Edmunds Kreischen und Kichern den Höhepunkt erreichte, wurde die Gesellschaft durch ein Gebrüll der Wut und Pein

Weitere Kostenlose Bücher