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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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aber wir kommen gut miteinander aus."
    „Ich bin glücklich, das zu hören. Aber es scheint so auszusehen, als solltest du nicht länger das zweifelhafte Glück ihrer Gesellschaft genießen."
    „Mein Lieber, wenn du mir vorschlagen willst, ich solle eine zweite Dame zu meiner Gesellschaft aufnehmen, ersuche ich dich, deine Worte zu sparen!"
    „Nein, das hätte keinen Zweck." Er hielt inne und sagte dann unbewegt: „Ich denke daran, mich zu verheiraten, Mama!"
    Sie war so außer sich vor Überraschung, dass sie ihn nur wortlos anstarrte. Er genoss den Ruf eines gefährlichen Schürzenjägers, doch sie hatte beinahe die Hoffnung aufgegeben, er könne sich entschließen, einer Dame die Hand zur Ehe zu reichen. Sie hatte Grund zu der Annahme, er habe mehr als eine Geliebte gehabt - einige von ihnen waren sehr kostspielige Jüngerinnen der Venus gewesen, wenn man ihrer Schwester glauben konnte! -, und es schien, als ob er diese Art zu leben einer geordneteren Existenz vorzöge. Als sie sich von ihrer Bestürzung erholte, sagte sie: „Mein Lieber, das kommt höchst unerwartet!"
    „Nicht so unerwartet, wie du denkst, Mama. Ich beabsichtigte schon seit einiger Zeit, mit dir darüber zu sprechen."
    „Ach du meine Güte! Und ich habe es nie vermutet! Setz dich, bitte, und erzähle mir alles darüber."
    Er blickte sie forschend an. „Wärest du erfreut, Mama?"
    „Natürlich wäre ich das!"
    „Dann, denke ich, ist das in Ordnung."
    Das brachte sie zum Lachen. „Man stelle sich nur vor!
    Sehr gut! Du hast meine Zustimmung, erzähle mir alles!"
    Er sagte, indem er stirnrunzelnd in das Feuer starrte: „Ich weiß nicht, ob es da so viel zu erzählen gibt. Ich nehme an, du hast vermutet, ich könne mich nicht mit dem Gedanken befreunden, gebunden zu sein. Ich traf bisher keine Frau, an die ich gekettet sein wollte. Bei Harry war das anders, und wenn mich etwas in meinem Entschluss bestärken konnte ..."
    „Mein Lieber, lass das!", unterbrach sie. „Harry war glücklich in seiner Ehe, vergiss das nicht! Ich glaube sogar, dass Janthe, wenn ihre Gefühle auch nicht tief waren, ihm doch aufrichtig zugetan war."
    „Ihm so sehr zugetan, dass sie binnen eines Jahres nach seinem Tode den Anblick eines Ballraumes herbeisehnt und binnen vier Jahren plant, einen unwürdigen Laffen zu heiraten! Das geht nicht, Mama!"
    „Sehr gut, mein Lieber, aber wir sprechen von deiner Heirat, nicht von der Harrys, nicht wahr?"
    „Allerdings! Nun, ich hielt mir vor Augen - oh, schon länger als ein Jahr! -, es sei meine Pflicht, zu heiraten. Nicht sosehr um eines Erben willen, da ich ja schon einen habe, aber ..."
    „Sylvester, setz Edmund diesen Gedanken nicht in den Kopf!"
    Er lachte. „Er würde sich kaum große Sorgen machen!

Sein Ehrgeiz ist es, Postkutscher zu werden - oder war es, bis ihm Keighley den Zinnsoldaten als Spielzeug gab! Nun kann er sich nicht entscheiden, Postkutscher oder Schildwache zu sein. Er würde es für ziemlich uninteressant halten, wenn man ihm sagte, er wäre stattdessen verpflichtet, in meine Fußstapfen zu treten!"
    Sie lächelte. „Ja, jetzt vielleicht, aber später ..."
    „Nun, das ist einer meiner Gründe, Mama. Wenn ich zu heiraten beabsichtige, sollte ich es tun, bevor Edmund alt genug ist, zu glauben, dass er aus dem Sattel gehoben wurde.
    So habe ich mich vor einigen Monaten umzusehen begonnen."
    „Du bist wirklich höchst seltsam! Das nächste Mal wirst du mir erzählen, du habest eine Liste der Eigenschaften aufgestellt, die deine Frau besitzen muss!"
    „Mehr oder weniger", gab er zu. „Du magst lachen, Mama, aber du wirst zustimmen, dass bestimmte Eigenschaften unerlässlich sind! Sie muss, zum Beispiel, aus guter Familie sein. Ich meine nicht unbedingt eine großartige Partie, aber ein Mädchen meines eigenen Standes."
    „Oh ja, darin stimme ich mit dir überein! Und weiter?"
    „Nun, vor einem Jahr hätte ich gesagt, sie müsse schön sein", antwortete er sinnend. (Sie wird wohl keine Schönheit sein, dachte die Herzogin.) „Aber nun bin ich geneigt zu glauben, es sei wichtiger, dass sie intelligent ist. Ich vermute, dass ich eine Frau mit dem Verstand eines Huhnes nicht ertragen könnte. Außerdem will ich dir keinen weiteren Narren ins Haus bringen."
    „Ich bin dir sehr verbunden!", sagte sie, ziemlich amüsiert. „Klug, aber nicht schön: sehr gut! Fahre fort!"
    „Nein, einen gewissen Grad an Schönheit fordere ich schon. Sie muss wenigstens erträglich aussehen und die Art von

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