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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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siegesgewiss, Miss Marlow! Die Gelegenheit wird Ihnen nicht geboten werden - aber sehen wir, ob Sie das nicht noch bedauern!
    Über diesen rachsüchtigen Gedanken verfiel Sylvester in Schlaf; und da niemand auffordernd an die Wand klopfte, die sein Zimmer von dem Toms trennte, erwachte er erst, als ihm Keighley am nächsten Morgen um zehn Uhr sein Früh-stück brachte. Er entdeckte, dass sein treuer Begleiter nicht nur mit schweren Augen blickte, sondern auch seine Stimme verloren hatte. Er sagte: „Geh sofort ins Bett zurück, John!
    Guter Gott, ich habe dich erschöpft! Du solltest ein Senf-pflaster auf deine Brust legen. Sag Mrs Scaling, sie soll dir eines heraufholen - und geh!"
    Keighley setzte zu einer geflüsterten Beteuerung an, wurde aber durch einen krampfartigen Hustenanfall daran gehindert.
    „John, sei kein Dummkopf! Glaubst du, ich möchte, dass du auf meiner Schwelle stirbst? Geh ins Bett! Und sag ihnen, sie sollen in deinem Zimmer ein Feuer anzünden - meine Anordnungen!"
    „Wie kann ich mich ins Bett legen, Euer Gnaden?", flüsterte Keighley. „Wer soll nach Mr Orde sehen, wenn ich im Bett bin?"
    „Zur Hölle mit Mr Orde! Kann der Tölpel ihn nicht bedienen? Nun, wenn er nicht kann, muss ich es. Was ist für ihn erforderlich?"

    „Ich habe alles getan, was im Augenblick notwendig ist, Euer Gnaden, und auch nach den Grauen gesehen, aber ..."
    „Dann musst du dich um nichts mehr kümmern und kannst ohne weitere Umstände ins Bett gehen. Nun, sei kein Tropf, John! Du wirst ihn nur mit deiner Erkältung anstecken, wenn du um ihn herumlungerst!"
    „Er hat sie schon", krächzte Keighley.
    „Nein, wirklich? Nun, ich möchte sie nicht bekommen, daher lass dich erst wieder sehen, wenn du sie los bist!" Er sah, dass Keighley zwischen der Sehnsucht nach seinem Bett und dem Entschluss, seinen Posten nicht zu verlassen, hin- und hergerissen wurde, und sagte drohend: „Wenn ich mich über dich ärgern muss, John, wird es dir leidtun!"
    Das brachte Keighley zum Lachen, was noch einen weiteren krampfartigen Anfall auslöste. Er fühlte sich dadurch so erschöpft, dass er sehr froh war, seinem Herrn zu gehorchen.
    Eine Stunde später schlenderte Sylvester, der in einem mit Tressen besetzten Schlafrock aus goldrotem Brokat wunderschön aussah, in Toms Zimmer und sagte fröhlich: „Guten Morgen, Galahad! Sie haben also Keighleys Erkältung erwischt, nicht wahr? Was für eine dumme Sache! Haben Sie gut geschlafen?"
    „Oh, wie ein Murmeltier, danke sehr, Sir! Was die Erkältung betrifft; da ich im Bett bleiben muss, ist es gleich, ob ich eine Erkältung habe oder nicht. Aber es tut mir um Keighley teuflisch leid: Er sieht wirklich elend aus!"
    „Sie werden sich bald selbst teuflisch bedauern, denn ich habe ihn ins Bett geschickt, und Sie müssen meine Dienste statt seiner ertragen. Was kann ich zu Beginn für Sie tun?"
    „Guter Gott, nichts!", erwiderte Tom mit entsetztem Blick.
    „Als ob ich mich von Ihnen bedienen lassen würde!"
    „Sie werden keine andere Wahl haben."
    „Ja, ja, ich werde doch! Der Junge kann alles tun, was ich brauche, Sir!"
    „Was, der Idiot? Wenn Sie das für eine Wahl halten, möchte ich Sie bitten, nicht so beleidigend zu sein, Thomas!"
    Tom lachte darüber, blieb aber dabei, dass er wenigstens für den Augenblick nichts brauche, außer (mit einem Seufzer) einer Beschäftigung.

    „Das ist etwas, wonach wir uns alle sehnen werden, wenn der Schnee anhält", sagte Sylvester. „Wenn Mrs Scaling uns nicht mit einem Pack von Spielkarten versorgen kann, werden wir Scharaden auflösen müssen oder irgendetwas dieser Art. Liegt Ihnen etwas daran, den ,Ritter des heiligen Johan-nes' zu lesen? Er kam vergangenes Jahr heraus und ist vom Autor der .Ungarischen Brüder'. Ich werde ihn für Sie aus meinem Gepäck holen."
    Tom war kein begeisterter Leser, aber als Sylvester ihm den ersten Band von Miss Porters neuestem Roman übergab und sagte: „Ich mag ihn ebenso wenig wie die ,Ungarischen Brüder', aber es ist eine ganz spannende Geschichte", bemerkte er, dass das Werk nicht, wie er gefürchtet hatte, ein historisches Drama war, sondern ein Roman, und er war sehr erleichtert. Er nahm ihn dankbar an und fragte dann Sylvester, nach einem gedankenvollen Moment, ob er viele Romane lese.
    „Jeden, der mir in den Weg kommt. Warum?"
    „Oh, ich weiß nicht!", sagte Tom. „Ich dachte, Sie hegten vielleicht keine Vorliebe für Romane."
    Sylvester blickte ein wenig überrascht drein, sagte aber

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