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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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darüber, stand auf und sagte, sie befürchte dies nicht länger. Sie verließ ihn, und er sah sie erst eine Stunde später in Toms Zimmer wieder, wo sie mit einem Stückchen Sandpapier die Stäbchen polierte, die Tom geschickt aus etwas Holz schnitzte, das er von Mrs Scaling erbeten hatte. Tom blickte lächelnd auf und sagte: „Beherrschen Sie das Geduldspiel, Sir? Ich war gewöhnlich Meister darin und fordere jedermann heraus!"
    „Ich fürchte Sie nicht", erwiderte Sylvester und reichte ihm einen großen zinnernen Deckelkrug. „Im Hause selbst gebraut, Thomas - die beste Sache, die wir hier bisher gehabt haben! Ihre Fertigkeit mag überlegen sein, aber ich möchte schwören, ich habe größere Übung! Es sei denn, Sie haben junge Geschwister. In diesem Fall muss ich etwas zurückstecken."
    „Nein, ich habe keine", grinste Tom. „Sie etwa?"
    „Nein, aber ich habe häufig mit meinem Neffen gespielt", erwiderte Sylvester.
    Seine Aufmerksamkeit wurde durch ein Klopfen an der Tür abgelenkt, dem die Forderung Will Scalings folgte, eingelassen zu werden. Sylvester schickte sich an, die Tür zu öffnen, und sah den Ausdruck der Bestürzung nicht, den die Gesichter seiner jungen Freunde bei diesen Worten zeigten. Während er einen Versuch Wills vereitelte, ein schweres Lunchtablett auf Toms Beinen abzuladen, hatten sie sich genügend von dem Schreck der Entdeckung, dass er einen Neffen besaß, erholt, um seinem zufälligen Blick wieder zumindest mit dem Anschein von Gelassenheit begegnen zu können. Sie hatten lange Zeit keine Gelegenheit, mehr als Blicke auszutauschen, denn Sylvester kehrte nach dem Lunch wieder mit Phoebe in Toms Zimmer zurück und verließ es erst, als er nach den Pferden sehen musste. Da Mrs Scaling aus den tiefen Winkeln eines Schrankes ein Paket ziemlich schmieriger Spielkarten ausgegraben hatte, waren die eingeschlossenen Reisenden nicht mehr auf Geduldspie-le oder Brettspiele beschränkt, sondern ließen sich auf mehrere verzweifelte Spielversuche ein, indem sie getrocknete Erbsen als Spielmarken verwendeten und die Karten und die Wetten all der eingebildeten Personen verwalteten, die sie erfunden hatten, um die richtige Anzahl von Spielern zu erreichen. Dies war die Art Narretei, die einige Minuten lang amüsieren kann, aber Phoebes Talent, ihre Schöpfun-gen mit Namen und Charakteristiken zu versehen, stattete den Unsinn mit Witz aus; und als Sylvester, der nicht zu schwerfällig war, ihrer Führung zu folgen, selbst zwei Sonderlinge erfand, wurde das Spiel rasch eine Art Scharade, die die schauspielerische Fähigkeit der zwei Mitwirkenden beschäftigte und Tom, der sich nicht zu solchen Höhen aufschwang, beständig kichern ließ. Aber obwohl Tom lachte, hielt er es für eine gefährliche Zerstreuung, denn Phoebe konnte nicht widerstehen, ihrer Nachahmungskunst immer wieder zu frönen. Tom erkannte mehrere Charaktere aus
    ,The Lost Heir'; er war mit den Vorbildern nicht bekannt, aber nach Sylvesters rascher Antwort zu urteilen, stellte Phoebe sie sehr treffend dar.
    „Um Himmels willen, gib acht, was du tust!", warnte Tom sie, sobald Sylvester das Zimmer verlassen hatte. „Wenn er dein Buch lesen sollte, würde ich keinen Heller dafür geben, dass er sich nicht an diese ganze Pantomime erinnert und dann zwei und zwei zusammenfügt, denn er ist kein Narr! Phoebe, ich glaube wirklich, du solltest versuchen, jenes Buch zu ändern! Ich meine, nach der Art, wie er sich uns gegenüber benommen hat, scheint es äußerst schäbig zu sein, ihn als Schurken darzustellen! Ich kann mir nicht erklären, warum du es getan und ihn für unerträglich stolz gehalten hast. Nun, sein Benehmen ist nicht im Mindesten hochmütig!"
    „Ich muss gestehen, ich habe nicht erwartet, dass er so liebenswürdig ist", gab sie zu. „Allerdings wäre es albern, an so einem Ort das Betragen eines Weltmannes zu zeigen, und ich glaube, er weiß das."
    „Phoebe, du musst das Buch ändern!", drängte er. „Erstens wissen wir, dass er Romane liest, und nun erzählt er von einem Neffen! Himmel, ich wusste nicht, wohin ich blicken sollte!"
    „Ich war selbst daran, zu versinken", stimmte sie zu. „Aber ich glaube nicht, dass es sehr viel ausmacht. Außerdem hat jedermann Neffen! Vielleicht hat er sogar mehrere, aber die Hauptsache ist die, erinnere dich, dass Maximilian völlig in der Macht des Grafen Ugolino war, als er zur Waise wurde.
    Da kann es keine Ähnlichkeit geben!"
    „Wie verhält es sich mit Salfords

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