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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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glaube! Ich habe sie wirklich gern - nun, ich ging in Austerby aus und ein, seit ich die ersten Hosen trug, wie Sie wissen, und sie ist wie meine Schwester! aber verdammt, wenn ich sie heiraten möchte! Die Sache war die, ich versprach, ihr zu helfen, und mir fiel kein anderer Weg als dieser ein."
    „Ihr zu helfen, was zu tun?", unterbrach Sylvester ziemlich verblüfft.
    „Austerby zu entfliehen. Daher ..."
    „Nun, ich tadle keinen dafür, dass er das tun möchte, aber was zum Teufel veranlasste Euch, diesen Augenblick zu wählen? Wussten Sie nicht, dass Schnee in der Luft lag?"
    „Ja, natürlich, Sir, aber ich hatte keine Wahl! Die Lage drängte - oder wenigstens dachte Phoebe das. Hätte ich es nicht getan, wäre sie allein in einer gewöhnlichen Postkutsche nach London gefahren!"
    „Warum?"
    Tom zögerte und warf Sylvester einen raschen forschenden Blick zu. Sylvester sagte ermutigend: „Ich werde schon nichts verraten!"
    Tom wurde durch das Lächeln gewonnen; er sagte in einem Anfall von Vertrauen: „Nun, die ganze Sache war in Wahrheit ein Unsinn, aber Lady Marlow sagte Phoebe, dass Sie nach Austerby kämen, um ihr einen Antrag zu machen! Ich muss sagen, ich hielt es für einen Unsinn, aber es scheint, als habe Lord Marlow auch so gedacht, daher kann man Phoebe nicht dafür tadeln, hineingezogen und dadurch in mutlose Verzweiflung versetzt worden zu sein."
    „Tatsächlich", sagte Sylvester, „wäre ihr ein Antrag von mir nicht willkommen gewesen?"
    „Oh Gott, nein!", sagte Tom. „Sie sagte, nichts könnte sie dazu bewegen, Sie zu heiraten! Aber freilich hätten Sie sehen sollen, wie es in diesem Hause zugeht: hätten Sie beabsichtigt, um sie zu werben, so würde Lady Marlow sie bis zur Unterwerfung eingeschüchtert haben. Die einzige Möglichkeit für sie war, wegzulaufen." Er hielt inne und war sich unbehaglich bewusst, mehr gesagt zu haben, als vernünftig war. Ein seltsamer Ausdruck lag in Sylvesters Augen, schwer zu deuten, aber eher beruhigend. „Sie wissen, wie Frauen sind, Sir!", fügte er hinzu, indem er versuchte, die Scharte auszuwetzen. „Es war alles Unsinn, natürlich, denn sie kannte Sie kaum. Ich hoffe - ich meine -, vielleicht hätte ich Ihnen das nicht sagen sollen!"
    „Oh, warum nicht?", sagte Sylvester leichthin und lächelte wieder.

    Tom war erleichtert, das Lächeln zu sehen, aber nicht völlig beruhigt. „Ich bitte um Entschuldigung!", sagte er. „Ich dachte, es würde nichts ausmachen, Ihnen zu sagen, wie es war, wenn Sie nicht um sie werben wollten - und das tun Sie doch nicht, oder?"
    „Nein, sicherlich nicht! Was habe ich getan, um Miss Marlow diese heftige Abneigung gegen mich einzuflößen?"
    „Oh, ich weiß es nicht! Nichts, meine ich wohl", sagte Tom unbehaglich. „Ich glaube, Sie sind nicht gerade ihr Typ, das ist alles."
    „Nicht nach ihrem Wunsche geschaffen, in der Tat. Wohin, übrigens, wollten Sie sie bringen?"
    „Zu ihrer Großmutter. Sie lebt in London, und Phoebe ist überzeugt, sie wird ihre Partei ergreifen - oder sie hätte das getan, wenn es notwendig gewesen wäre."
    Sylvester blickte Tom plötzlich an. „Meinen Sie Lady Ingham?", fragte er.
    „Ja", nickte Tom. „Die andere starb vor Jahren. Sind Sie mit Lady Ingham bekannt, Sir?"
    „Oh ja!", erwiderte Sylvester mit einem Lachen in der Stimme. „Sie ist meine Patin."
    „Tatsächlich? Dann müssen Sie sie ziemlich gut kennen.
    Meinen Sie, sie wird Phoebe bei sich aufnehmen? Phoebe scheint das ohne Zweifel zu glauben, aber ich frage mich bloß, ob sie es nicht für ziemlich empörend von ihr halten würde, von zu Hause weggelaufen zu sein, und sie vielleicht wieder zurückschickt. Was glauben Sie, Sir?"
    „Wie kann ich das sagen?", entgegnete Sylvester. „Miss Marlow, nehme ich an, hält noch an ihrem Plan fest, obwohl ihr mein Antrag nicht droht?"
    „Oh ja! Ich schlug ihr vor, dass sie nach all dem nicht nach London zu gehen brauche, aber sie sagt, sie wolle es trotzdem tun. Und ich muss gestehen, ich glaube, sie sollte es auch - wenn nur die alte Dame sie freundlich aufnimmt! Sie wissen, Sir, Lady Marlow ist ein regelrechtes Scheusal, und es hat nicht den geringsten Sinn, zu glauben, dass Marlow Phoebe schützen wird, denn er wird es nicht! Phoebe weiß, dass von ihm keine Hilfe zu erwarten ist - nun, er sagte ihr das, als sie ihn bat, ihr beizustehen! Und nun sagte sie, sie werde auf keinen Fall zurückgehen. Aber was ist da zu tun?
    Selbst wenn der Schnee morgen schmilzt, kann ich sie

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