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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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eines Mannes von Welt wäre, zu tun, was in seiner Macht stehe, um eine Entführung zu vereiteln. Das Verwerfliche eines so heimlichen Abenteuers mochte einem auf dem Land aufgewachsenen Jungen von neunzehn Jahren nicht klar sein, aber Sylvester, weit älter als Tom, war sich dessen durchaus bewusst. Er nahm an, er müsse wenigstens so viel tun, Tom davon in Kenntnis zu setzen. Er hatte nicht die geringste Absicht, die Angelegenheit mit Phoebe zu besprechen - eine auf alle Fälle unangenehme Aufgabe, und in ihrem Fall wahrscheinlich ohnehin vergebens. Der völlige Mangel an Verwirrung, die für ein Mädchen nur natürlich wäre, das auf einer Flucht entdeckt wird, von der sie wissen müsste, dass sie unschicklich sei, bewies einen außergewöhnlich unverschämten Charakter.
    Sobald das Abendessen vorüber war, zog sich Phoebe in Toms Zimmer zurück, um festzustellen, dass er ihrer Lage beträchtliche Gedankenarbeit gewidmet hatte. Ein Aspekt daran hatte ihn gewaltig getroffen, und er verlor keine Zeit, ihn ihr darzustellen.
    „Du weißt, was wir gerade besprachen, als Keighley mein Abendessen hereinbrachte? Dass der Herzog nicht wünscht, dir einen Antrag zu machen? Nun, wenn das der Fall ist, Phoebe, brauchst du überhaupt nicht nach London zu fahren! Was für ein paar Tröpfe waren wir, nicht vorher daran zu denken! Ich habe mir auch den Kopf zerbrochen, um einen Weg zu finden, dich dorthin zu bekommen."
    „Ich habe auch daran gedacht", erwiderte Phoebe. „Aber selbst wenn der Herzog keine Gefahr wäre, bin ich fest entschlossen, zu meiner Großmutter zu fahren. Nicht nur, weil ich mich vor Mama fürchte, Tom - wenn ich jedoch überlege, wie böse sie auf mich sein wird, dass ich davongelaufen bin, muss ich gestehen, ich fühle mich krank vor Furcht! ...
    Es ist - oh, da ich einmal ausgerissen bin, kann ich nicht, will ich nicht zurückgehen! Du siehst, sogar Papa liebt mich nicht sehr. Nicht genug, um mir Unterstützung zu gewähren, als ich ihn darum bat. Als er mir drohte, dass er es Mama sagen würde, wenn ich Salfords Antrag nicht annehme, fühlte ich mich von jeder Verpflichtung befreit."
    „Aber das bist du nicht, Phoebe", erklärte Tom. „Du bist minderjährig, und er ist dein Vater, wie du weißt. Deine Großmutter hat keine Macht, dich gegen seinen Willen zu behalten."
    „Oh nein! Und vielleicht würde ich freiwillig zurückgehen, wenn er meine Rückkehr aufrichtig wünscht. Aber das wird er nicht. Wenn ich Großmama bewegen könnte, mich bei sich zu behalten, dann wird Papa wahrscheinlich so froh sein wie Mama, mich los zu sein. Auf jeden Fall wird es ihm gleich sein, ob ich auf Austerby bin oder nicht, außer dass er mich ein wenig vermissen wird, wenn er entdeckt, wie unzuverlässig Sawley ist, wenn niemand da ist, der auf die Ställe sieht."
    Tom wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er hatte es für durchaus vernünftig gehalten, dass sie von ihrem Zu-hause floh, als sie (wie sie geglaubt hatte) vor einer widerwärtigen Heirat stand; aber dass sie das aus keinem anderen Grund tat, als deshalb, weil sie dort nicht glücklich war, empörte ihn ein wenig. Er konnte es nicht billigen; anderseits war er sich des Elends wohl bewusst, das man sie erdulden lassen würde, wenn sie gezwungen wäre, nach so einer Heldentat nach Austerby zurückzukehren; und er hatte sie zu gern, um ihr irgendeine Hilfe, die er ihr gewähren konnte, zu versagen. Daher sagte er sofort: „Was kann ich tun, Phoebe?
    Ich habe es verpfuscht, aber wenn es irgendetwas gibt, das ich tun kann, verspreche ich dir, es durchzuführen."
    Sie lächelte ihn warm an. „Du hast es nicht verpfuscht: es war nur dieser erbärmliche Esel! Vielleicht, wenn wir nicht entdeckt werden, bevor du dir selbst helfen kannst, könnte ich doch in der Postkutsche nach London fahren, und du wirst mir eine Karte kaufen. Aber davon kann jetzt keine Rede sein."
    „Nein, nicht während der Schneefall andauert. Und auf jeden Fall ..."
    „Auf jeden Fall hoffe ich, du glaubst nicht, ich würde dich in diesem Zustand verlassen! Ich bin nicht so schäbig! Nein, quäle dich nicht, Tom! Ich werde schon zurechtkommen, du wirst es sehen! Vielleicht, wenn der Herzog wegfährt - ich glaube, das wird er so bald wie möglich tun, meinst du nicht? -, wird er für mich einen Brief zu Großmama bringen."
    „Phoebe, hat er irgendetwas gesagt? Darüber, dass du weggelaufen bist, meine ich?", fragte Tom plötzlich.
    „Nein, nicht ein Wort! Ist das nicht günstig?",

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