Skateboardfieber
Entsetzen, dass ein Mann mit Jackett auf Peter zurannte. Das musste Blake sein! Blake schien den Zweiten Detektiv trotz seiner Verkleidung erkannt zu haben. Und es sah aus, als ob er eine Stinkwut auf Peter hatte. »Peter!«, rief Justus schnell. »Verschwinde!«
Doch Peter hörte Justus nicht. Vielleicht lag es am Grundrauschen der vielen Boards, die über den Beton kratzten, oder an dem Lärm der Zuschauer, jedenfalls unterhielt sich Peter seelenruhig mit einem langhaarigen Typen. Da sah Justus, dass noch ein Mann zu Peter eilte: Es war Inspektor Cotta, der Rubbish George im Schlepptau hatte. Blake hatte Cotta ebenfalls bemerkt und erhöhte sein Tempo.
Doch der Inspektor hatte den Agenten im Blick. Er war zwar um einiges älter als er, doch gut trainiert. Und so leicht wollte Cotta sich nicht geschlagen geben. Auch er legte im Tempo noch einmal zu. Sein Vorsprung war knapp, aber es reichte, um Peter zuzurufen: »Peter! Hau ab!«
Peter schrak herum. »Inspektor Cotta!«, sagte er überrascht.
In dem Moment schoss Blake heran. »Der Mistkerl gehört mir!« Blake wollte sich auf Peter stürzen, doch Cotta fiel ihm in den Arm. »Ich bin Inspektor Cotta, Polizei Rocky Beach. Weisen Sie sich erst einmal aus!«
»Anthony Blake. Sie kennen meine Aufgabe, Inspektor! Peter hat unserem Land geschadet. Überlassen Sie ihn mir!«
»Peter hat nichts als die Wahrheit verteidigt«, sagte Cotta. »Das sollte auch für den amerikanischen Staat ein wichtiges Gut sein!«
Blake schnappte wütend nach Luft. »Nun spielen Sie sich mal nicht auf, Inspektor! Was wissen Sie denn schon! Peter hat uns wichtige Daten gestohlen. Ich muss herausbekommen, in welche Hände sie gelangt sind!«
Ein Lächeln fuhr über Inspektor Cottas Gesicht. »Ach ja? Sie beschuldigen Peter des Diebstahls?« Er wandte sich an Peter und grinste breit: »Peter, ich verhafte dich wegen Verdacht auf Diebstahl. Du hast das Recht zu schweigen. Alles, was du aussagst, kann und wird vor Gericht gegen dich verwendet werden. Du hast das Recht auf einen Anwalt, und wenn du keinen Anwalt aufbieten kannst, wird dir einer gestellt. – So, nun bist du offiziell in meinem Gewahrsam. Und Sie, Mr Blake, Sie können dann Ihre Zeugenaussage im Polizeipräsidium machen. Vielleicht erwähnen Sie dann auch etwas über die genauen Umstände des Diebstahls und berichten, wieso sich Peter überhaupt bei Ihnen aufgehalten hat. Ich nehme natürlich an, er ist rein freiwillig mit Ihnen gegangen und Sie haben mit Entführung und Nötigung nicht das Geringste zu tun!«
»Sparen Sie sich Ihre Ironie, Sie Provinzinspektor!«, brüllte Blake. »Das werden Sie noch bereuen!«
Peter sah Inspektor Cotta dankbar an und warf dann einen schwer zu deutenden Blick auf den Agenten. »Machen Sie sich doch nicht solche Sorgen, Mr Blake. Ich möchte Ihnen nichts wegnehmen, und schon gar keine wichtigen Daten. Ich weiß auch nicht, warum ich sie bei meiner Flucht mitgenommen habe. Es ging alles so schnell. Eine Kurzschlusshandlung … da! Hier sind sie! Ich gebe sie Ihnen zurück!« Gelassen griff Peter in seine Hosentasche und reichte Blake den Glasquader mit dem Stick. Blake nahm ihn irritiert entgegen.
»Das wär’s dann wohl«, sagte Cotta. »Komm, Peter. Deine Freunde warten schon.« Sie ließen den verdutzten Blake stehen und traten den Rückzug an.
Blake sah ihnen nach. Kurz darauf entdeckte er Amoroso, der lebhaft mit der Frau diskutierte, und ging zu ihm.
Währenddessen erreichten Cotta und Peter die beiden anderen Fragezeichen, die die Szene aus der Nähe verfolgt hatten.
»Hast du Blake eben etwa die Originaldaten gegeben?«, fragte Justus entsetzt. »Hat die Übergabe an Francesco nicht geklappt?«
Peter schmunzelte. »Es ist alles in Ordnung. Ich habe Blake die russische Fälschung untergeschoben. Bis er das merkt, vergehen Tage und Francesco hat seinem Vater schon längst den echten Datenstick überreicht.«
Justus warf einen bewundernden Blick auf seinen Freund. Der wandte sich an Inspektor Cotta. »Eins interessiert mich noch, Inspektor: Woher wussten Sie so gut über alles Bescheid?«
Inspektor Cotta deutete mit der Hand auf Rubbish George, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. »George hat mir alles berichtet und um Hilfe gebeten. Ich kam gerade von dem Fotoladen in Marina del Rey. Alex, der Zauberer, ist uns entwischt, aber ich kenne da ein paar Detektive, die bestimmt wieder auf einen neuen Fall warten. Vielleicht kann ich sie ja engagieren?« Er lächelte und
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