Skateboardfieber
spöttische Kommentare wie: »Na, Leute? Was ist das? Es lebt auf einem Skateboard und stinkt?« Den versprochenen Dollar leckte der Mann an und pappte ihn auf ein langsam vorbeifahrendes Auto, dessen Fahrer wohl gerade einen Parkplatz suchte. »Hol ihn dir doch, Stinker!«
Peter spuckte aus und drehte sich um. Als Stadtstreicher hatte man kein einfaches Leben!
Aber immerhin bewies die blöde Reaktion der Leute, dass die Verkleidung wirkte.
Er stieg auf sein Board und stieß sich ab. Wenige Minuten später näherte er sich dem Skatergelände und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Die Rampe, mit der Jack »T« Zack später die beiden Busse überspringen wollte, wirkte grandios. Davor hatte man ein weites Fahrfeld mit verschiedenen Aufbauten errichtet, das noch bis zum Beginn der Veranstaltung für alle freigegeben war. Die Leute standen herum und unterhielten sich oder fuhren ein paar Tricks zu der Hip-Hop-Musik, die aus mehreren riesigen Lautsprechern drang.
Das Ereignis hatte viele Menschen angelockt. Skater, aber auch andere Neugierige strömten herbei. Peter entdeckte Bert Young, der sich etwas im Hintergrund hielt und gerade in seine Richtung blickte. Ein erster Test – und tatsächlich schweifte Youngs Blick über ihn hinweg, offenbar hatte er Peter nicht erkannt. Etwas weiter am Rand des Rollfeldes standen Justus und Bob. Sie hatten die Doppelagentin entdeckt, die Francesco beschützte, und sich zunächst in ihre Nähe begeben. Also war Francesco nach wie vor da, stellte Peter erleichtert fest. Kurze Zeit später sah er den Jungen. Er sprang gerade über ein Flatrail.
Peter blieb erst einmal unter den Zuschauern und tat, als checkte er den Veranstaltungsort. Ein paar Umherstehende gingen naserümpfend auf Abstand, anderen Skatern wiederum war es egal, wer da neben ihnen stand. Blake und Amoroso schienen nicht vor Ort zu sein. Auch von Rubbish George fehlte seltsamerweise jede Spur.
Peter beschloss, eine kurze Runde auf dem Skateboard zu machen und die Anlage zu erkunden. Er stellte sein Brett zurecht und mischte sich unter die Fahrer. Gerade tauchte Francesco wieder auf. Mit ein paar Schritten rollte Peter in seine Nähe und blickte sich um. Justus und Bob standen auf ihrem Posten. Eigentlich war die Gelegenheit jetzt günstig.
Hoffentlich hatten Justus und Bob ihn nicht aus den Augen verloren. Peter suchte ihren Blickkontakt, und als er sicher war, dass sie ihn sahen, rieb sich Peter an der Nase. Das hatten sie als Zeichen ausgemacht. Die beiden nickten unmerklich.
Er beobachtete, wie sich seine Freunde gleich darauf den Weg zu Bert Young bahnten. Young hatte sie natürlich längst erkannt, war aber auf Abstand geblieben. Als Justus und Bob ihren ehemaligen Auftraggeber erreicht hatten, sprachen sie ihn an. Young hörte ihnen zu.
Kurze Zeit später eilte Young zu der amerikanischen Doppelgentin, die nach wie vor Francesco nicht aus den Augen ließ. Sie bemerkte Young nicht. Erst als er ihr auf die Schulter klopfte, schrak sie auf. Young sagte irgendetwas. Sie schien irritiert, blickte sich unsicher um und schüttelte dann abwehrend den Kopf. Young setzte nach und ein heftiger Wortwechsel brach aus. Justus und Bob hielten sich etwas im Hintergrund und beobachteten die Szene, bereit einzugreifen, falls die Agentin sich wieder auf Francesco konzentrierte.
Jetzt!, dachte Peter. Ein paar Schritte Anlauf, Francesco rammen und ihm in den kurzen Worten, die Peter sich zurechtgelegt hatte, die Lage erklären, um ihm dann die Daten zu übergeben. Gut verborgen waren sie in seiner Hosentasche, wie sich Peter fast alle dreißig Sekunden durch einen nervösen Kontrollgriff versicherte. Viel Zeit hatte er nicht. Er sprang auf sein Board.
Doch im letzten Augenblick stoppte er. Blake und Amoroso! Sie waren doch da! Rücksichtslos bahnten sie sich einen Weg durch die Zuschauer. Ihr Ziel war jedoch nicht Peter, sie wollten zu ihrer Agentin, die sich jetzt heftig mit Bert Young stritt. Auch gut, dachte Peter, dann sind sie abgelenkt. Weiter im Plan!
Aber kurz bevor die beiden Männer Bert Young und die Frau erreichten, rief Blake Amoroso etwas zu und blieb stehen. Jetzt eilte nur noch Amoroso weiter, er sollte den Job wohl allein erledigen. Blakes Augen hingegen suchten Francesco. Schon hatte er ihn entdeckt.
Blake ist zu schlau, dachte Peter. Mist.
Als er fieberhaft überlegte, was er jetzt tun sollte, schlug ihm jemand mit der Hand auf den Rücken. Peter wurden die Beine weich. War nun alles
Weitere Kostenlose Bücher