Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
Vom Netzwerk:
Nach dem Funkeln in seinen Augen zu schließen, hatte er ihre Ungeduld bemerkt und amüsierte sich darüber.
    »Ich meine nicht den Tee, sondern deine Vergangenheit.«
    »Du willst also hier im Stuckey’s meine Lebensgeschichte hören? Nicht sehr stimmungsvoll.«
    »Wir sind in Gayle’s Gas-N-Go«, korrigierte sie ihn. »Und sag’s einfach, wenn du sie nicht erzählen willst.«
    Darüber dachte er einen Moment lang nach und malte mit seinen langen, dunklen Fingern Muster auf die zerkratzte Tischplatte. »Okay«, sagte er schließlich.
    »Du willst also nicht?« Ihre gute Laune verflog.
    »Ist das so überraschend? Würdest du mir deine Geheimnisse bei Pfannkuchen und Speck anvertrauen?«
    »Wahrscheinlich nicht«, räumte sie ein.
    »Na also. Vertrauen braucht Zeit. Ich werd dir erst alles erzählen, wenn ich sicher sein kann, dass du es nicht gegen mich verwendest.« Er verzog ironisch lächelnd die Mundwinkel. »Du kennst bestimmt die Redensart: Zu viel Vertraulichkeit schadet nur.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach sie. »Je mehr ich dich kennenlerne, desto besser kann ich dich leiden.«
    In seinen Augen lag wieder dieses Funkeln. Sie konnte es nicht deuten, hatte aber für einen kurzen Moment den Eindruck, er könnte gleich über den Tisch greifen und ihre Hand nehmen. Hastig wich sie zurück. Die Berührung wäre verheerend. Auf die indirekte Kränkung hin verdunkelte sich sein Blick, doch ehe er nachhaken konnte, brachte die Kellnerin das Essen und danach aßen sie schweigend. Kyra war traurig und unwohl zumute, aber sie konnte ihm unmöglich erklären, warum sie zurückgewichen war.
    Eine halbe Stunde später nahm sie die Auffahrt zur Interstate, einem grauschwarzen, von weißen Linien begrenzten Band, das mitten durch ein übles Land führte. Dieser Teil von Texas ist wirklich hässlich . Von ein paar Wüstenpflanzen abgesehen war die Landschaft trocken und braun. Von Stunde zu Stunde wurde es heißer. Kyra kurbelte das Fenster runter und ließ den Fahrtwind durch den Marquis brausen. Lachend lehnte sie den Kopf zurück und gab Vollgas.
    Leb schnell, stirb jung. Auf James Dean hatte das gepasst.
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Rey sie begierig anstarrte. Ihre heftige Reaktion darauf verblüffte sie. Was er mit ihr anstellte, wenn er sie bloß anschaute, sollte verboten werden. Und das war es wahrscheinlich auch – schließlich befanden sie sich in Texas. Als er merkte, dass sie seinen Blick registriert hatte, drehte er sich weg. Er hätte sie beim Frühstück anlügen und eine Lebensgeschichte erfinden können, vielleicht etwas Rührseliges, es wäre ihr nicht aufgefallen. Stattdessen hatte er erklärt, er sei noch nicht bereit für so viel Offenheit. Sie respektierte das.
    Als sie vom Highway abfuhr und auf die Straße nach Pecos einbog, schmunzelte sie. Er war nicht viel anders als andere Männer, er hatte sich nur besser im Griff. Seltsamerweise beruhigte sie das. Wenn er sich auf diesem Gebiet zügeln konnte, würde er einen verlässlichen Partner abgeben. Sie brauchte jemanden, der bei jedem Spiel garantiert gleich reagierte, ohne Abweichungen. Das war beim Trickbetrug entscheidend – schon durch den kleinsten Fehler konnte man alles verlieren.
    Du bist verrückt, dass du nach einem ehrlichen Lügner suchst.
    Aber vielleicht hatte sie ihn doch gefunden.
    Sie machten bereits die vierte Kleinstadt unsicher, aber zum ersten Mal weihte sie ihn in das Spiel ein. Wie abgesprochen ging Reyes als Erster in die Bar: Lefty’s Tavern, eine Spelunke voller Ölsucher und Raffineriearbeiter. Er bestellte sich ein Bier und setzte sich, um auf Kyra zu warten.
    Eine halbe Stunde später kam sie und zog die Blicke sämtlicher Männer auf sich. Diese Jeans hatte er noch nie an ihr gesehen, aber es handelte sich um ein Meisterstück, das an strategischen Stellen an der Rückseite aufgerissen und mit schwarzem Satinband zusammengehalten war, sodass die Haut durchblitzte.
    Ihr Gang durch die Bar ermöglichte jedem einen Blick auf ihr schwarzes Trägertop. Eigentlich ein schlichtes Teil, wäre da nicht der tiefe, mit Pailletten besetzte V-Ausschnitt gewesen, der den Blick auf ihren Busen lenkte, selbst wenn sie aufrecht dastand. Als sie sich bückte, um die Schlüssel aufzuheben, die ihr aus der Hand »gerutscht« waren, stieg die Raumtemperatur schlagartig an. Ebenso wie zehn andere Männer sah Reyes, dass sie einen roten BH mit Bogensaum und schwarzen Tupfen trug, der ein niedliches Schleifchen zwischen den

Weitere Kostenlose Bücher