Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)
sich.
Endlich , dachte Foster. Er war schon vor ihr darauf gekommen. Wenn Mia sich die Mühe machte, nach Vegas zu kommen, dann würde sich umgekehrt auch Kyra bemühen, nach ihrer Freundin zu suchen. Erst recht, wenn Mia in Schwierigkeiten wäre. Foster brauchte diesen hübschen kleinen Köder also nur ein Weilchen ausgelegt zu lassen.
»Schlechtes Timing«, sagte er bewusst unverbindlich. Sie würde bei diesem Rennen die Laufarbeit für ihn übernehmen.
»Wollen Sie mich ärgern?«
Foster blickte auf. »Nein. Wollten Sie, dass ich eine wissenschaftliche Abhandlung darüber schreibe?«
»Hören Sie auf, mich zu unterbrechen.«
Vielleicht wollte er sie doch ein bisschen necken. Es gefiel ihm, wie ihre Augen funkelten. »Jawohl, Ma’am.«
»Ich hatte ihr erzählt, dass ich demnächst eine Stelle in Fargo antreten werde«, fuhr sie fort. »Aber der Vertrag ist nicht zustande gekommen. Die Firma fand … die Ursache ihres Problems selbst. Das Unternehmen war also nicht mehr auf meine Beratung angewiesen.«
»Unterschlagung?«
»Ja. Firmen geben Fehler der Geschäftsführung nur ungern zu. Es hat Auswirkungen auf den Aktienkurs und verschreckt die Anleger. Daher regeln sie die Dinge lieber im Stillen.«
»Und da kommen Sie ins Spiel. Sie finden heraus, wer in die Keksdose greift.«
Mia nickte. »Genau. Ich wette, Kyra ist unterwegs nach Fargo. Wenn sie in Schwierigkeiten ist, wendet sie sich immer an mich.«
»Verständlich.« Foster wunderte sich nur, wieso sie nicht eher darauf gekommen war. Er wollte gern ihre Übermüdung dafür verantwortlich machen und sie nicht als dummes Blondchen im Gewand der Brünetten abtun. »Haben Sie eine Möglichkeit, mit ihr in Verbindung zu treten?«
»Wenn ich die hätte, wäre ich wohl kaum hier, oder?«, erwiderte sie gereizt.
»Sie könnte ihr Handy weggeworfen haben«, meinte er. »Ich würde es jedenfalls tun, wenn ich nicht gefunden werden wollte.«
Mia pflichtete ihm erschöpft mit einem Nicken bei und stützte kurz den Kopf in die Hände. Als sie schließlich aufblickte, bot sie ein Bild der Schutzlosigkeit. »Es tut mir leid. Ich weiß, dass Sie mir nur helfen wollen.«
Wenn du wüsstest. Foster setzte ein nichtssagendes Lächeln auf, das im Einklang mit seiner ausdruckslosen Erscheinung stand. Mias Ärger prallte an ihm ab; aus Angst wehrte er alle starken Emotionen ab. Es war Zeit, die Entwicklung ein wenig zu beschleunigen.
»Ich fürchte, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Welche möchten Sie zuerst hören?«
»Ist mir gleich. Sagen Sie’s einfach.«
»Der Kerl, der von Serrano auf Kyra angesetzt worden war, hat einen Rückzieher gemacht. Er hält meinen Boss für einen Drecksack.«
In Mias Blick spiegelte sich eine solche Erleichterung wider, dass sich Foster wie ein Mistkerl vorkam. »Da bin ich ganz seiner Meinung. Das ist fantastisch!« Doch so plötzlich, wie sie aufgekommen war, versiegte die Freude auch wieder. »Verdammt. Und wie lautet die schlechte Nachricht?«
»Als ich es Serrano mitgeteilt habe, hat er mir die Angelegenheit entzogen. Ich bin in sein Tun nicht mehr eingeweiht und werde Sie folglich nicht mehr darüber informieren können, wenn er jemand Neues engagiert.«
»Wenn«, wiederholte sie. »Sind Sie sicher, dass er sich nicht einfach mit dem Verlust abfinden wird?«
Foster stützte sich mit den Ellbogen auf den Tisch. »Ich habe Ihnen erzählt, was sich abgespielt hat. Glauben Sie denn selbst daran, dass er es tut?«
»Eigentlich nicht«, räumte sie ein. »Er muss schließlich sein Gesicht wahren.«
»Sie klingen, als hätten Sie Erfahrung mit solchen Männern«, entgegnete er.
Gedankenverloren schrieb Mia mit dem Zeigefinger einen Namen auf die Tischplatte. Foster verfolgte die Entstehung der Buchstaben aus den Augenwinkeln heraus und setzte sie im Kopf zu einem Wort zusammen. Sahir. Es musste ein Name sein, doch er sagte ihm nichts.
»Mein Großvater war so ein Kerl«, sagte sie leise. »Die Entschlossenheit, mit der er meine Eltern auseinandergehalten hat, verschafft mir ein gutes Gefühl für die Situation, in welcher Kyra sich gerade befindet. Aber Sie können Serrano besser einschätzen … Was haben wir als Nächstes zu erwarten?«
Foster brauchte nicht einmal über eine Antwort nachzudenken. »Er wird einen Profi anheuern, der keine Skrupel hat wie sein Vorgänger und dem es lediglich aufs Geld ankommt.«
»Und Sie sind sich sicher, dass der erste Mann den Auftrag nicht mehr
Weitere Kostenlose Bücher