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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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IchstrecktemichaufdemSofaaus.IchspürtedieMüdigkeit,dievielenWandelinjedemMuskelundNervundjederHautzelle.GernhätteichmeinebrennendenAugengeschlossen,befürchteteaber,dassichsoforteinschlafenwürde.AlsoverbrachteichdienächstehalbeStundedamit,Small TalkmitJodizumachen,wasabergarnichtsounangenehmwar,wieessichvielleichtanhört.Siewarganzerträglich,wennsienervöswar,undludmichsogarein,mitihraufdenSchießstandzugehen.DabeimussteichandieZwillingedenken.ObsienochamLebenwaren?WennsiedenLeberfresserüberlebthatten,würdensievielleichtgernmituns … naja,esmusstejanichtgleicheinflotterVierersein,abervielleichteinDate.
    Der Gedanke versetzte mich irgendwie in Unruhe, aber bevor ich ergründen konnte, warum, kam Bruiser herein. Er trug einen formellen schwarzen Anzug, eine schwarze Krawatte und ein weißes Hemd – durchschnittliche Geschäftskleidung, vorausgesetzt, der durchschnittliche Geschäftsmann gab vierhundert Dollar für einen Anzug aus. Im Gesicht war er weiß wie Papier, und er trug einen Verband um den Hals. Als er sich neben mich setzte, seufzte er, als hätte er Schmerzen. »Eine lange Nacht « , sagte er und sah mich dabei an. Seine Haut war unnatürlich warm, fiebrig. Ich spürte die Hitze über die fünf Zentimeter hinweg, die uns trennten. Ich wäre gern näher gerückt, blieb aber sitzen, wo ich war. »Hübsches Outfit « , sagte er.
    Mir fiel keine passende Erwiderung oder Begrüßung ein, also sagte ich: »Sieht so aus, als hätten Sie es überlebt .« Was für eine idiotische Bemerkung . Ich hätte mich ohrfeigen können, aber er lächelte nur.
    »Ja. Das war knapp. Leo … Leo geht es nicht so gut .«
    »Oh ?« , sagte Jodi wie ein Cop.
    »Sein Sohn ist heute Nacht gestorben, Detective .« Mit unsicheren Fingern berührte Bruiser den Verband an seinem Hals. »Er trauert .«
    »Sein Sohn ist vor langer Zeit gestorben « , sagte ich.
    »Ja. Na ja .« Er studierte mich einen Moment. »Sie sind eine interessante Frau, Jane Yellowrock .« Ich war mir nicht sicher, wie das gemeint war, aber es klang irgendwie nach einem Kompliment. Also lächelte ich.
    Eine Frau steckte den Kopf durch die Tür. »Miss Yellowrock, Detective, man erwartet Sie .« Wir erhoben uns, und ich winkte Bruiser lässig mit einer Hand zu. Er sah uns mit ausdrucksloser Miene nach. Jodi folgte mir den Flur hinunter. Unsere Schritte machten kein Geräusch. Am Ende des Flurs angekommen, öffnete die Blutdienerin eine Tür und trat zur Seite. »New Orleans Police Department Detective Jodi Richoux und Jane Yellowrock .«
    Auf einmal spielten meine Nerven verrückt, und ich musste kichern. Mir lag auf der Zunge zu sagen: »Was? Kein Titel für mich? Wie wäre es denn mit ›berühmte Vampkillerin‹?“ Aber ich tat es nicht. Das Kichern unterdrückte ich auch rasch. Ich? Nervös, nur weil ich vor einem der mächtigsten Vampirräte der Vereinigten Staaten reden sollte? Ach, was.
    Die Tür schloss sich mit einem hörbaren Luftzug hinter uns, einem schallgedämmten Klack und einem letzten Klick. Zwei muskelbepackte Rausschmeißer nahmen mit choreografierten Bewegungen davor Aufstellung, ohne den Blick von uns abzuwenden. Sie waren bewaffnet bis an die Zähne und versuchten nicht, es zu verbergen. Beast, der es nicht gefiel, mit Vamps in einen Raum gesperrt zu sein, egal ob sie zivilisiert waren oder nicht, erhob sich und studierte die Szene. Ich spürte ihre angespannten Muskeln und ihren heißen Atem.
    Die Vamps saßen auf einem Podium auf mit Schnitzwerk verzierten schwarzen Stühlen hinter einem schmalen, geschwungenen halbrunden Tisch, vermutlich aus Ebenholz. Zu ihren Füßen lag ein schwarzer Teppich. Sie selbst waren ebenfalls komplett in Schwarz; die Männer trugen Smokings, die Frauen bodenlange Kleider. Alles in allem ziemlich viel Schwarz. Wollten sie das Klischee bedienen? Vorne an der Tischkante waren kleine Messingschilder mit eingravierten Clannamen angebracht. Dies war offenbar keine Vollversammlung; nur die Clanoberhäupter waren zusammengekommen, der Exekutivrat. Ich erkannte die Blutmeister oder Erben der Mearkanis, der Rousseaus, der Desmarais, der Laurents, der St. Martins und der Bouviers. Die Stühle des Pellissier-Clans und des Arceneau-Clans waren leer, aber die Anwesenden hatten wohl auch so ein Quorum. Falls man in einem Vampirrat so etwas wie ein Quorum brauchte. Wieder musste ich gegen den Drang zu kichern ankämpfen. Ich betrachtete die Frau in der Mitte des Tisches genauer, Sabina Delgado y Aguilera, die Priesterin

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