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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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niemanden entdecken.
    „Hast du meine Schwester gesehen?“, fragte Janus, doch statt einer Antwort spuckte das Marktweib verächtlich auf den Boden. Für einen Moment war er erstaunt, kam jedoch dann zu dem Schluss, dass die Alte nicht ganz bei Trost sei.
    „Recht vielen Dank auch für die nette Auskunft“, rief er ihr zu und ging davon, nicht ohne eine hässliche Grimasse zu schneiden. Die Frau putzte weiter, als hätte sie seine Worte überhaupt nicht vernommen.
     

    Schnellen Schrittes verließ Janus den Markt und folgte der menschenleeren Straße, vorbei am Dorfschmied, am Krämerladen und der hiesigen Wachstube. Unter einem gedrechselten Schild, das an einer Holztür angebracht war und einen gut eingeschenkten Humpen zeigte, blieb er schließlich stehen. Auf den Fensterbrettern des Gebäudes brannten Kerzen und erhellten den Raum ein wenig, sodass Janus deutlich die Männer erkennen konnte, die sich dahinter eingefunden hatten. Gedämpft drang Stimmengewirr aus der Schenke, Treffpunkt für Trunkenbolde, Großmäuler oder jene, die nur ein wenig Zerstreuung suchten, um still bei einem kühlen Bier den Arbeitsalltag ausklingen zu lassen.
    Kurzentschlossen stieß Janus die Tür auf. Ein Schwall verbrauchter, heißer Luft wehte ihm entgegen, als er das Lokal betrat. Nestor Gamm, der am Tresen saß und seinen Ärger mit einem großen Schluck Gerstensaft hinunterspülte, erkannte den jungen Mann aus den Augenwinkeln. Sein Humpen knallte so heftig auf den Schanktisch, dass der Inhalt überschwappte und sich auf den Fußboden ergoss. Ohne davon Notiz zu nehmen, erhob sich Gamm mit grimmiger Miene. Er torkelte ein wenig, als er sich auf Janus zu bewegte.
    „Wo ist deine verdammte Schwester?“, lallte der Gutsbesitzer. Janus stutzte.
    „Was fällt dir ein, so von Skiria zu reden!“
    Nestor Gamm stellte sich dicht vor Janus auf und blies ihm seinen übel riechenden Atem ins Gesicht.
    „Gib’ zu, du versteckst sie! Also, wo ist die Diebin?“
    „Von was redest du überhaupt, meine Schwester ist keine Diebin!“, rief Janus erbost und erhob vorsichtshalber die Fäuste.
    „So? Meinst du?“, mischte sich ein kräftiger, junger Mann ein, der an einem der roh behauenen Holztische zu seiner Rechten saß. „Da täuscht du dich aber gewaltig. Nestor hat das Luder auf frischer Tat ertappt..“
    „Halt deinen verlogenen Mund, Raul! Sie würde niemals stehlen.“
    „Und was denkst du, warum das halbe Dorf hinter ihr her war? Die Närrin ist in den Wald gerannt!“
    Gelassen mischte sich nun der Dorfälteste ein, der mit Raul an einem Tisch saß: „Wenn einer wissen sollte, wo sie ist, bist du es, Janus“, sprach er ruhig. „Es hat keinen Zweck, es zu leugnen. Wir werden es früher oder später erfahren, glaube mir. Also, wo ist sie jetzt?“
    Janus Gesicht nahm einen Ausdruck an, der davon zeugte, dass er im nächsten Augenblick auf den Greis losgehen wollte.
    „Seid ihr alle verrückt geworden? Was ist hier überhaupt los?“
    Doch er bekam keine Antwort. Stattdessen erhoben sich fünf Männer, darunter der muskelbepackte Raul, und starrten Janus feindselig an. Nestor, der immer noch neben ihm stand, griff plötzlich nach Janus’ Arm.
    „Lass mich los, Fettwanst!“, rief Janus und schubste ihn weg.
    Krachend stürzte der Gutsbesitzer gegen den Tresen, versuchte, sich an dessen Kante festzuhalten, rutschte aber schließlich ab und blieb wimmernd auf dem grauen Steinboden liegen. Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf Janus. Die anderen Männer zogen ihren Kreis enger. Der Wirt beobachtete, wie sich seine Gäste angriffslustig um Skirias Bruder scharten und fürchtete bereits um sein Inventar. Erleichtert verfolgte er, wie die Männer Janus trotz dessen massiver Gegenwehr rasch überwältigten und ihm die Arme auf den Rücken drehten. Raul fluchte laut, als Janus gegen sein Schienbein trat, doch irgendjemand hielt einen Strick parat, mit dem sie ihn schließlich fesselten. Johlend schleifte die Meute Janus zur Tür hinaus.
     

    Als Janus spät am Vormittag erwachte, gelang es ihm nur mit Mühe, die zugeschwollenen Augen einen Spalt breit zu öffnen. Sein ganzer Leib schmerzte. Vorsichtig setzte er sich auf und tastete über das verkrustete Blut seiner Lippen, die sich anfühlten wie geplatzte Kochwürste. Die halbe Nacht hatte er Prügel bezogen, bis die Männer endlich überzeugt waren, dass Janus wirklich nicht wusste, wo sich seine Schwester versteckte. Schließlich hatten sie ihn gehen lassen.
    Janus setzte

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