Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
Gefangener. Ich habe versprochen, ihn für bestimmte Garantien unverletzt freizulassen. Kehrt zur Cityzone zurück, Ristos. Erzählt, daß ich zwei eurer Begleiter tötete, weil sie den Waffenstillstand brachen und mich angriffen. Aber sagt nicht mehr. Euer Leben mag davon abhängen.« Er lächelte. »Es ist besser, eure Freunde starben, als daß ich den Kontroller hätte töten müssen. Man wird sie und euch für tapfere Männer halten.«
    Die überlebenden Ristos starrten ihn voll Entsetzen und gleichzeitig Erstaunen an.
    Regis Le Gwyn lachte grimmig. »Ich sehe, ich bin nicht der einzige, der den Dreckweltwilden unterschätzte. Ich sehe auch, daß ich von meinem Feind weniger zu befürchten habe als von meinen Freunden. Tut, was er sagt. Er kennt das Leben in seiner ganzen Härte und überlebte auf einer Welt, auf der wir keinen einzigen Tag überstehen würden. Er weiß zu töten, wie ihr gesehen habt. Aber er tötet nur, wenn es notwendig ist – in dieser Beziehung können wir von ihm lernen. Er hat euch verschont. Geht! Und mag keiner von uns je vergessen, was hier geschehen ist.«
    »Das sind die Worte eures Häuptlings«, sagte Berry, »der unter diesen für ihn und euch widrigen Umständen seinen Mut und seine Klugheit beweist. Gehorcht ihm!«
    Die drei Ristos wichen sowohl seinen als auch Le Gwyns Blicken aus. Wortlos machten sie sich auf den Weg. Le Gwyn wandte sich an Berry. »Mein Freund, ich habe dir viel zu verdanken. Ich weiß nun zumindest, daß ich noch eine Menge zu lernen habe.«
    »Häuptling«, brummte Berry. »Ich bin nicht dein Freund. Ich bin ein Fremder auf eurer Welt, und du bist mein Gefangener ... Wir haben noch einen langen Marsch vor uns. Laßt uns jetzt essen und wieder zu Kräften kommen.«
    Vron und Tala kamen herbei. »Warum hast du uns nicht erlaubt, alle zu töten?« fragte Vron.
    »Frau«, erwiderte Berry. »Tote nutzen uns nichts. Nur Lebende können unsere Sache fördern. Wir haben die Ristos ein weiteres Mal geschlagen. Sollen sie ihre Niederlage selbst ausplaudern. Wir werden jetzt essen und uns ausruhen.«
     

 
30.
     
    Der Mikrosender, den Le Gwyn bei sich trug und der fast seinen Tod herbeigeführt hätte, war in eine Schmuckklammer eingebaut, mit der der Kontroller sein dichtes Haar zurückhielt. Wortlos händigte er ihn Berry aus. »Wirst du ihn vernichten?« fragte er.
    Berry überlegte einen Augenblick. »Nein, ich werde ihn benutzen«, erklärte er geheimnisvoll und steckte ihn in seine Tasche.
    Die elektronischen Mauern, die die einzelnen Klimazonen voneinander trennten, bestanden aus zwei Reihen dünner Metallstäbe, die automatisch heiß wurden und zu glühen begannen, wo und wenn sich ihnen etwas näherte. Normalerweise genügte die Hitze, die sie ausstrahlten, bereits in einem Meter Entfernung, Lebewesen zu verscheuchen. Versuchshalber trat Berry etwa einen halben Meter näher heran, sprang jedoch sofort zurück, da seine Haut, Haare und Kleidung zu versengen drohten. »Suchen wir nach einem Tor«, bestimmte er. »Die Beobachter sollen schließlich für ihre Geduld belohnt werden.«
    Mit den beiden zusätzlichen Metallmarken der toten Ristos besaß Berry nun fünf, um die Klimazonentore zu öffnen. Die übrige fünfte mochte ihm vielleicht noch von Nutzen sein, wenn er auch im Augenblick selbst noch keine Ahnung hatte, wie.
    Während des ganzen langen Nachmittags ließ er seine kleine Gruppe viele ermüdende Kilometer marschieren, von Zone zu Zone durch Tor um Tor. Diese Tore waren im Grunde nur eine ein wenig weiterentwickelte Version der alten Drehtüren. Man brauchte sich lediglich auf eine Plattform zu stellen, die Metallmarke in den dafür vorgesehenen Schlitz zu stecken, und zu warten, bis die Plattform sich drehte und die Marke wieder heraussprang.
    Die tropische Zone war voller Wunder. Berry staunte über die Vielzahl der farbenprächtigen fremdartigen Vögel in den Zweigen der ihm unbekannten Bäume, die so dicht waren, daß sie kein Sonnenlicht hindurchließen. Er sah Wesen, wie er sie noch nie geschaut hatte: Affen, die sich von Ast zu Ast, von Baum zu Baum schwangen; Echsen und andere Kreaturen mit Schuppenpanzern; große Schmetterlinge. Einmal mußte er eine Riesenschlange, die sich plötzlich scheinbar aus dem Nichts um Tala geschlungen hatte, mit dem Laser töten.
    Die Luftfeuchtigkeit und Hitze ließen ihnen das Wasser in Strömen über den Leib laufen. Die Moskitos und Fliegen plagten sie. Alle stöhnten erleichtert auf, als sie die alpine

Weitere Kostenlose Bücher