Skorpione im eigenen Saft
Keller eine gute Flasche Rioja. Wenn ’ s geht, einen Gran Reserva, ja? Ich kann diese französischen Roten nicht ab «, gestand er mir. » Ich will mit meinem Neffen anstoßen. «
Während der Fahrt zurück nach Bayonne wurden mir wieder die Augen verbunden.
Onkel Patxi hatte mich gebeten, nach Alzo zurückzukehren. Sie würden mich kontaktieren.
Bis ich den Befehl bekam, nach Frankreich zu gehen, stand ich über einen aus meiner Clique in Tolosa mit ihnen in Verbindung. Er hieß Peio Lecumberri, und soweit ich weiß, war er nie mehr als Informant oder Kurier. Ich erwähne ihn lediglich wegen einer Anekdote, die mir eingefallen ist, als ich seinen Namen eingetippt habe. Lecumberri starb Jahre später in Mexiko aus einem absurden Grund.
In einer Nacht voller Tequila und Mezcal pumpte ihn ein Saufkumpan und ehemaliger Sträfling mit Blei voll, weil er das Pech hatte, dass der andere seinen Namen erfuhr: Lecumberri ist der Name des Gefängnisses in Mexiko Stadt, wo der abergläubische Kumpel allerhand durchgemacht haben musste.
Bis Ende 1979 führte ich Beschattungen durch und sammelte Informationen, vor allem in San Sebastián. Meine Beobachtungen dienten zum Beispiel der Ermordung von General González Vallés, dem Stadtkommandanten, am 23. September.
Ich beruhigte mein nicht besonders schlechtes Gewissen und meine moralischen Skrupel damit, dass ich Onkel Patxis Vertrauen gewinnen musste, und damit, dass ich Berufssoldaten nie gemocht hatte.
Am 25. Oktober wurden mit einer Stimmenthaltun g v on 40 Prozent die Statuten für die Autonomie des Baskenlandes und Kataloniens verabschiedet.
Anfang 1980 schickte man mich über die Grenze, um in Bordeaux in einer konspirativen Wohnung der Organisation, mein Quartier aufzuschlagen. Ich blieb knapp einen Monat dort.
Wir lebten zu fünft in einer spartanisch eingerichteten Wohnung; drei Männer und zwei Frauen. Manchmal quartierten sich für eine Nacht Aktivisten ein, die auf der Durchreise waren. Einmal kamen zwei Typen, die drei Tage blieben, ohne die Wohnung je zu verlassen. Die Order war, dass nicht einmal wir erfahren sollten, wer sie waren. Während der ganzen Zeit, die sie bei uns verbrachten, nahmen sie ihre Kapuzen nicht ab, sahen fern und wechselten nicht einmal untereinander ein Wort. Es war surreal.
Wir, die fünf ständigen Bewohner, spielten abends Karten. Einer von den Typen hieß Gorka, er war ein Aktivist von Herri Batasuna, der überstürzt aus Amorebieta hatte fliehen müssen, nachdem die Polizei entdeckt hatte, dass in seiner Jagdhütte Waffen und Sprengsätze versteckt waren. Der andere war der bereits erwähnte Iñaki Zintzarri, der darauf wartete, dass man ihn einem anderen Kommando zuteilte. Er war der Einzige seines letzten Kommandos, der den Schüssen oder einer Verhaftung entkommen war, als man sie beim Versuch, eine Kaserne der Guardia Civil in die Luft zu sprengen, überrascht hatte.
Die Frauen hießen Ainhoa und Amaia. Ainhoa war die Freundin eines Mitglieds vom Kommando Barcelona und wartete auf dessen Rückkehr; nach einem Attentat bekam man einen kleinen Urlaub gewährt. Die andere war wie ich ein Neuling.
Iñaki Zintzarri, Piporro genannt, machte einen auf Macho und behandelte die beiden Frauen wie Dienstmädchen. Auch wenn sie für meine eigenwillige Vorliebe zu schlank waren, muss ich bekennen, dass beide ziemlich scharf aussahen, vor allem Amaia.
Piporro war ein Veteran und spielte sich als Herr im Haus auf. Er entschied, dass wir abends Chinchón um unsere Kleidungsstücke spielten, das heißt, wir spielten Strip-Chinchón. Vielleicht aus Respekt oder Angst vor ihrem Freund hielt er sich bei Ainhoa zurück, aber Amaia wurde von ihm ganz schön in die Mangel genommen. Und da das Mädchen auch noch ziemlich schlecht spielte, saß sie fast jedes Mal nackt da. Sie war ausgesprochen schamhaft und wäre am liebsten im Boden versunken. Piporro wurde rattenscharf, wenn er sie nackt sah.
Eines Abends, nachdem das Spiel wie üblich geendet hatte und wir bereits schlafen gegangen waren, legte sich der Ganove bei Amaia ins Bett (er teilte das Zimmer mit der anderen). Das Mädchen wurde fuchsteufelswild, verpasste ihm ein paar Ohrfeigen und warf ihn aus dem Zimmer. Piporro, der über den Korb und die Blamage wütend war, versicherte ihr am nächsten Tag, ohne sich um meine Anwesenheit zu kümmern, dass er über sie einen negativen Bericht an die Anführer schicken würde.
Mit den Runden Strip-Chinchón war es vorbei.
Da ich weder bei
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