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Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Titel: Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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würde er jeden opfern. Als du gemerkt hast, dass du Darquise bist, war das praktisch eine Erleichterung. Du hast gewusst, dass du dich auf Skulduggery verlassen kannst und er dir eine Kugel in den Kopf jagen würde, bevor du deine Eltern umbringen kannst.“
    „Das ist doch lächerlich. Ich habe nie …“
    „Du kannst dich selbst belügen“, unterbrach das Spiegelbild sie. „Aber mich nicht.“
    Walküre schwieg.
    „Aber die Situation hat sich geändert“, fuhr das Spiegelbild fort. „Deine Beziehung zu Skulduggery ist tiefer geworden, das weißt du. Du weißt, was er alles für dich tun würde, und da liegt der Hase im Pfeffer. Er würde die Welt opfern, um dich zu retten, Walküre.“
    „Das weißt du nicht mit Sicherheit.“
    „Nein“, gab das Spiegelbild zu, „aber du vermutest es.“
    „Er würde nicht zulassen, dass ich es tue. Auf gar keinen Fall.“
    „Vielleicht nicht. Aber er würde Zeit vergeuden. Er würde sich hinterfragen. Er würde nach anderen Möglichkeiten suchen. Er würde den tödlichen Schuss nicht abfeuern, wenn er die Chance dazu hätte, und danach wäre es womöglich zu spät. Du hast diese Sicherheit nicht mehr. Ihr beide gegen den Rest der Welt, so sieht es doch aus. Aber in dieser Rolle brauchst du ihn nicht. Du brauchst ihn mit dem Finger am Abzug und den Pistolenlauf auf deinen Kopf gerichtet. Du solltest dankbar sein, dass du nicht mehr auf Darquise zurückgreifen kannst. Soweit ich es beurteilen kann, wäre das nicht gut ausgegangen.“
    Walküre seufzte. „Woher soll ich denn wissen, was ich tun soll?“
    „Das musst du ja gar nicht“, erwiderte das Spiegelbild leise. „Du bist siebzehn. Du sollst dich mit der Schule befassen und mit Hormonen und kleingeistigen Eltern. Du sollst herausfinden, wer du eigentlich bist.“
    „Aber ich weiß bereits, wer ich bin“, erwiderte Walküre. „Ich bin ein Weltzerstörer.“
    Walküre zog sich um. Es war immer noch warm draußen, deshalb zog sie für ihren Spaziergang am Pier nur eine Jeans und ein frisches T-Shirt an. Sie lauschte den Wellen, die sich an den Felsen brachen, dann machte sie kehrt und ging nach Haggard hinein. Sie kam an dem Imbiss vorbei, der aufgemacht hatte, als der Pizza Palace schloss. Die Videothek gab es auch nicht mehr. In den letzten fünf Jahren hatte sich vieles verändert.
    Carol Edgley kam mit einer dampfenden Tüte aus dem Imbiss. Als sie Walküre sah, verbarg sie die Tüte hinter ihrem Rücken. „Hi, Stephanie“, grüßte sie. Und wurde rot dabei.
    Walküre schenkte ihr ein Lächeln. „Hallo, Carol. Meine Güte, das riecht vielleicht köstlich.“ „Äh … möchtest du … möchtest du probieren?“ „Wenn es dir nichts ausmacht … Nur ein bisschen.“ Carol zögerte, dann brachte sie die Tüte zum Vorschein, öffnete sie und hielt sie Walküre hin. Die nahm eine kleine Handvoll dampfender Pommes. Ihr Magen knurrte. Sie merkte erst jetzt, dass sie Heißhunger hatte. Sie blies ein paarmal auf die Pommes, bevor sie sie in den Mund steckte. „Die sind oberlecker.“
    Carol lächelte und nahm sich auch ein paar. Zusammen gingen sie Richtung Hauptstraße.
    „Wie geht’s dir so?“, erkundigte sich Walküre.
    „Gut“, antwortete Carol. „Super.“
    „Und wie geht’s deiner Mum?“
    „Auch gut. Sie ist einem Bridge-Club beigetreten.“
    „Ich wusste gar nicht, dass sie so gern Bridge spielt.“
    „Tut sie auch nicht. Aber seit wir angefangen haben, dich zu verteidigen, brauchte sie einen größeren Personenkreis, den sie kritisieren konnte.“
    Walküre grinste und nahm sich noch ein paar Pommes. „Wenn dein Leben dadurch leichter wird, kannst du dich ihrer Meinung jederzeit wieder anschließen.“
    „Nein. Nein, auf keinen Fall. Die Zeiten sind vorbei. Du siehst doch selbst, was wir alles versäumt haben, weil wir zu sehr mit Egoistischsein beschäftigt waren. Gordon hat dich für alle diese Abenteuer auserkoren. Wenn wir netter oder cooler oder – ich weiß auch nicht – glücklicher gewesen wären, hätte er vielleicht uns genommen. Mum hat uns einfach irgendwie zum Unglücklichsein erzogen. Dad hat uns verwöhnt, und Mum war ein schlechtes Vorbild, und jetzt schau, was aus uns geworden ist. Und dann schau dir deine Eltern an. Sie sind cool und witzig und abgedreht und echt. Sie sind einfach echt, weißt du? Unsere Mum ist nicht echt.“
    Eine Weile gingen sie schweigend weiter. Carol aß ihre Pommes, und Walküre beobachtete sie dabei. „Sie ist nicht durch und durch

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