Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
in einem Parallel-Universum.“
„Im Ernst? Wie in Star Trek?“
Walküre lachte. „Seit wann kennst du Star Trek?“
Carol schaute sich um, als könnte sie jemand belauschen, und trat dann ganz dicht an Walküre heran. „Verrate es deinen Eltern nicht, aber Mum liebt Star Trek. Als wir klein waren, haben wir die Wiederholungen im Fernsehen gesehen. Next Generation, DS9 … Ihr gefiel Voyager besser als uns, und Enterprise fanden wir alle nicht gut. Es darf aber niemand wissen, dass sie ein Trekkie ist, deshalb …“
„Ich sag’s nicht weiter, versprochen. Auch wenn ich es zum Totlachen finde.“
„Danke. Und wie war das Parallel-Universum so? Gibt es böse Ausgaben von uns allen dort? Gibt es eine böse Ausgabe von mir?“
Walküre lachte. „Leider nein. Unsere Vergangenheit lief bis vor ein paar Jahrhunderten parallel, sodass noch niemand von uns geboren war.“
„Mist.“ Carol aß noch ein paar Pommes. „Wäre das nicht cool, wenn wir die böse Ausgabe von uns kennenlernen könnten?“ Walküre verzog das Gesicht. „Eher nicht …“ Sie begleitete Carol nach Hause, und unterwegs leerten sie die Pommestüte vollends. Carol erzählte ihr von diesem Typen im College, der ihr so gut gefiel, und sie kicherten und lachten. Und als Carol die Auffahrt hinaufging, federten ihre Schritte und sie wirkte leichter, als ihre Figur es vermuten ließ. Lächelnd ging Walküre die schmale Gasse zum Strand hinunter und kehrte auf dem Sand nach Hause zurück. Dort schwang sie sich in ihr Zimmer, das Spiegelbild stieg in den Spiegel, sie zog sich bis auf Slip und T-Shirt aus und legte sich ins Bett. Es dauerte nicht lang und sie war eingeschlafen.
Sie wusste nicht, wie spät es war, als das Pochen in ihrem Arm sie weckte, aber es war immer noch dunkel. Mit einem Satz war sie auf den Beinen, schnappte sich ihren Ring und das Handy vom Nachttisch und wankte zum Schrank. Die Welt um sie herum flackerte, ihr wurde schwindelig, und sie kippte gegen den Spiegel. Der Ring fiel ihr aus der Hand. Walküre griff nach ihren schwarzen Kleidern, als das Spiegelbild aus dem Spiegel trat. Dann war ihr Zimmer verschwunden, und Walküre fiel ins Nichts. Sie landete irgendwo, rollte sich ab und blieb auf dem Rücken liegen.
Ihr Haus war verschwunden. Ächzend setzte sie sich auf und schaute zum Pier, wo die Wellen schäumend gegen die Felsen schlugen. Die modernen Häuser waren verschwunden. Halb verfallene Mauern säumten unbefestigte Wege. Auch Straßen gab es nicht mehr.
Da saß sie in Unterwäsche und T-Shirt, das Telefon in der Hand, im hohen Gras. Ohne ihre Schutzkleidung. Ohne den Totenbeschwörerring. Zum Glück hatte sie daran gedacht, ihr Spiegelbild aus dem Spiegel zu lassen, sodass ihre Familie ihr Verschwinden nicht bemerken würde. Das war wenigstens etwas.
„Sieht so aus, als hätten wir ein Problem“, hörte sie ihre eigene Stimme sagen. Sie wirbelte herum und sah ihr Spiegelbild hinter sich sitzen.
FREMDE IN EINEM FREMDEN LAND
Die Stadt Haggard war verschwunden. An ihrer Stelle stand ein kleines Dorf. Halb verfallene Holzhütten kauerten in der Dunkelheit, schwarze Löcher vor dem Sternenhimmel. Walküre fand es unheimlich, über ein Stück Erde zu gehen, das sie so gut kannte und das doch so ganz anders war. Sie gingen am Dorfrand entlang. Bei jedem Schritt drückten sich kleine Steinchen in ihre Fußsohlen. Das Spiegelbild passte sich Walküres Schritt an. Anscheinend störte der steinige Untergrund es nicht.
„Du hättest mehr Abstand halten sollen.“ Walküres Stimme klang gepresst.
„Es tut mir leid“, erwiderte das Spiegelbild.
„Der einzige Sinn deiner Existenz liegt darin, dass du mich ersetzt. Was nützt du mir denn, wenn wir beide fehlen? Mum flippt aus.“
„Oder sie nimmt einfach an, dass du früher zur Schule gefahren bist.“
Walküre blickte es finster an. „Haben wir das schon mal gemacht?“
„Nein“, gab es zu. „Aber mit dem ganzen Examensgerede in letzter Zeit glaubt sie vielleicht, dass du die Sache endlich ernst nimmst.“
„Dann glaubt sie also, dass ich eine Stunde früher aufgestanden bin, um zu lernen?“
Das Spiegelbild zuckte mit den Schultern. „Die Leute glauben das, was sie glauben wollen, solange es einigermaßen plausibel ist. Aber es tut mir leid. Ich hätte im Spiegel warten sollen, bis du weg warst. Ich weiß auch nicht, weshalb ich versucht habe, dir aufzuhelfen. Vielleicht stimmt wieder etwas nicht mit mir.“
Walküre schwieg. Sie
Weitere Kostenlose Bücher