Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

unsichtbar machen? Das wird ja immer besser!“
    Skulduggery wich zurück, und Walküre blieb dicht neben ihm. Bis sie auf den Flur kamen, war Sean bewusstlos. Skulduggery legte ihn auf den Boden und ließ die Handschellen zuschnappen.
    „Sean?“
    Kitana kam aus dem Zimmer. „Sean?“, wiederholte sie. „Bist du da?“
    Skulduggery murmelte einen Fluch, hob Sean auf und schleifte ihn weiter weg.
    Doran erschien hinter Kitana. Sein Gesicht war rot vor Anstrengung. „Bin ich noch da? Kannst du mich noch sehen?“
    „Ich kann dich noch sehen, du Idiot“, blaffte Kitana. „Ich glaube auch nicht, dass er unsichtbar ist.“
    „Wo ist er dann hin?“
    „Ich glaube, er ist immer noch da. Ganz in der Nähe. Ich spüre ihn. Du nicht?“
    Doran zuckte mit den Schultern, drehte sich um und schaute Walküre direkt an. Einen Moment lang fürchtete sie, er könnte sie tatsächlich sehen, doch sein Blick wanderte weiter, und sie entspannte sich.
    „Sie haben ihn geschnappt“, flüsterte Kitana.
    Walküre schaute Skulduggery an. „Was machen wir?“ Ihre Stimme klang übertrieben laut.
    „Wer hat ihn geschnappt?“, fragte Doran leise.
    „Das mit dem Überrumpeln scheint zu funktionieren“, meinte Skulduggery.
    Kitana blickte sich um und wisperte: „Die Zauberer.“
    „Wenn sie uns nicht kommen sehen, greifen ihre Instinkte zur Selbsterhaltung nicht.“ Skulduggery legte Sean wieder hin, zog seine Pistole und zielte direkt auf Dorans Kopf.
    Walküre blinzelte.
    „Glaubst du, sie sind noch da?“, flüsterte Doran. „Glaubst du, sie können uns sehen?“
    Kitana antwortete nicht. Doran wedelte mit einer Hand in der Luft herum und versuchte so, Feinde zu erspüren. Skulduggerys behandschuhter Finger lag auf dem Abzug, als Doran sich ihm zuwandte.
    „Du kannst doch nicht einfach …“, begann Walküre und hielt dann inne.
    „Du hast gesagt, ich soll so gnadenlos vorgehen wie immer“, erwiderte Skulduggery. „Wenn ich beide jetzt erledige, können sie niemandem mehr etwas tun. Es ist besser für alle, wenn sie hier und jetzt sterben.“
    „Du willst sie einfach erschießen?“
    „Es geht um Leben und Tod, Walküre.“ Er drückte den Hahn mit dem Daumen zurück. „Jemandem eine Chance zu geben, sich zu verteidigen, heißt, ihm eine Chance zu geben, dich zu besiegen. Was habe ich dir zum Thema Kampf beigebracht?“
    Sie beobachtete, wie Kitana und Doran sich langsam zurückzogen. „Kämpfe nie zu den Bedingungen eines anderen“, antwortete sie leise. Sie schloss die Augen. „Schieß.“
    Walküre wartete auf den Knall, hörte aber nur Dorans Flüstern. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, dass Skulduggery die Pistole einsteckte.
    „Verdammt.“ Er hob Sean auf und schleuderte ihn direkt auf Doran. Für Doran kam Sean aus dem Nichts angeflogen. Sie stießen mit den Köpfen zusammen und gingen zu Boden. Fluchend machte Kitana einen Satz nach hinten.
    „Evakuieren!“, rief Skulduggery und stürzte sich mithilfe der Luft auf Kitana. Er packte sie und nahm sie in den Schwitzkasten, doch aus ihrer Mitte strömte eine Welle von Energie und stieß ihn weg.
    Walküre widerstand der Versuchung, sich an dem Kampf zu beteiligen, und rannte stattdessen ins Klassenzimmer. Sie warf die Tür hinter sich zu, deaktivierte die Kugel und versetzte damit alle in Todesangst.
    „Die Fenster“, rief sie. „Springt aus den Fenstern, schnell!“
    Fenster wurden aufgerissen, und ein wildes Gerangel begann. Sie schoben und stießen und traten, um hinauszugelangen. Der Lehrer versuchte nach Kräften, die Sache zu regeln, und machte alles nur noch schlimmer.
    Walküre schnippte mit den Fingern und hielt einen Feuerball in der Hand. Alles erstarrte. Sie nickte einer Gruppe zu. „Ihr zuerst. Los. Ihr anderen rührt euch nicht vom Fleck.“
    Die Gruppe tat wie geheißen. Als alle draußen waren und davonrannten, nickte sie der nächsten Gruppe zu. „Jetzt ihr. Los.“
    Eine Gruppe nach der anderen kletterte aus dem Fenster, der Lehrer zuletzt. Walküre wandte sich der Tür zu. Auf dem Flur war es verdächtig still geworden.
    Sie drückte die Klinke hinunter und spähte hinaus. Sean war immer noch bewusstlos, immer noch in Handschellen. Sie stieg über ihn weg und rannte zu der Flügeltür am Ende des Korridors. Von einem großen Brandfleck im Holz stieg Rauch auf. Sie trat hinaus. Hörte ein Krachen. Rannte los, kam zur Turnhalle. Eine der Türen war aus den Angeln gerissen worden. Drinnen zuckte ein Blitz auf, und sie hörte