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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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    William Beaufort fuhr auf und starrte in die Dunkelheit seines Quartiers.
    Wieder war er aus tiefstem Schlaf aufgeschreckt. Er rieb sich die Augen und überlegte verzweifelt, was er noch tun konnte gegen diese Albträume, die ihn in den letzten Tagen regelmäßig heimsuchten. Wieder einmal zu Dr. Tregarde gehen und um ein Schlafmittel bitten, wie die letzten Male? Das hatte wiederholt kaum geholfen. Und einfach versuchen, weiterzuschlafen?
    Er zögerte. Sich selbst gegenüber musste er zugeben, dass er sich vor den Albträumen fürchtete. Sie waren düster und auf eine erschreckende Weise real, und mit jedem neuen Traum schien sich die Angst vor einem weiteren noch zu vertiefen.
    Er sah neben sich. Rana Quaid, die wieder einmal bei ihm übernachtete, schien seelenruhig zu schlafen – und dieser Anblick und ihre Gegenwart schienen auf ihn nun auch eine beruhigende Wirkung zu haben. Wenn Rana so ruhig schlief, konnte auch ihn nichts bedrohen, sagte er sich.
    Seit über einer Woche lag die STERNENFAUST nun schon im System der beiden Zwillingsplaneten und als sein Atem sich wieder beruhigt hatte, beschloss William Beaufort, nicht die vierte Nacht in Folge mit einem Besuch der Krankenstation zu verschwenden. Nach seinem Zusammenbruch und der Nacht auf der Krankenstation hatte sich sein Zustand etwas gebessert. Zumindest überfielen die Visionen ihn jetzt nicht mehr während der Tagphase. Anscheinend hatte ihm die Überwachung durch Dr. Tregarde und die weitere medikamentöse Behandlung ein wenig geholfen. Er erinnerte sich an keine Träume in dieser Nacht. Er war auf der Medoliege eingeschlafen und erst am Morgen, zum ersten Mal seit Tagen, frisch und ausgeruht aufgewacht. Aber er traute dem Braten noch lange nicht, und tatsächlich hatte diese Ausgeruhtheit nicht einmal zwei Stunden vorgehalten. Zusätzlich war Tregardes Verhalten seltsam gewesen. Er gab sich noch reservierter, noch unfreundlicher als sonst und hatte seltsame Fragen gestellt. Ob er sich an etwas aus der Nacht erinnere? Er habe Ansätze von Schlafwandeln gezeigt, nächtlicher Aktivität. William aber hatte davon nichts bemerkt.
    Heute würde er also einen weiteren Albtraum – oder waren es Visionen? – riskieren. Es war albern, sich vor Träumen zu fürchten. Irgendwann würden sie wieder verschwinden, und dann …
    Vielleicht löste sich das Problem ja von allein.
     
    *
     
    Auf der Brücke der STERNENFAUST herrschte ruhige Betriebsamkeit. Die Alphaschicht hatte wie jeden Morgen ihren Dienst vor einigen Stunden angetreten. Seitdem hatte sich nichts weiter getan. Konsolen und Monitore piepten leise und ab und an erklang eine kurze Anweisung oder eine Meldung.
    Alles nur Routine.
    Captain Dana Frost schwankte zwischen Langeweile und Ungeduld.
    Sie steckten hier in diesem System fest, immer noch in der Nähe des Transformationsplaneten, und schützten seit einer Woche Reparaturen vor, die es nicht gab. Der eigentliche Grund für ihr Hiersein war die Tatsache, dass die Starr dieses System kategorisch für sich beanspruchten – und Captain Frost und Captain Barus wollten unbedingt wissen, warum das so war. Irgendeinen guten Grund musste das Verhalten der Starr haben, dazu waren ihre Forderungen, die SONNENWIND und ihr Schwesterschiff, die STERNENFAUST, sollten das System verlassen, zu nachdrücklich gewesen.
    Nein, für Captain Dana Frost und ihren Kollegen Chip Barus, Captain der SONNENWIND, stand fest: Die Starr wussten etwas, was das Star Corps der Solaren Welten auf keinen Fall erfahren durfte.
    Was die Sache natürlich umso interessanter machte.
    Dana dachte an das Karalon-System zurück. Dort hatte sich erwiesen, dass die Starr einen Mechanismus, den man in ihrem Konsensdom gefunden hatte, und eine würfelförmige Raumstation in der Nähe von Karalon III dazu verwenden konnten, sich durch den Raum über unvorstellbar weite Entfernungen hinweg zu transportieren. Was, wenn es noch mehr solcher Stationen gab, die die Starr nutzen konnten? Der Gedanke lag nahe. So, wie es aussah, arbeiteten die Echsenartigen auch irgendwie mit den Dronte zusammen – wie anders wäre es zu erklären gewesen, dass die hier aufgetauchten Starrschiffe SCHWARZES KREUZ und FEUERMEER eigentlich Dronte-Schiffe waren?
    Die STERNENFAUST hatte keine Möglichkeit gehabt, diese Theorie bereits in Karalon zu überprüfen; der Auftrag des Star Corps hatte gelautet, möglichst unbemerkt aufzubrechen und die Lichtsonden, die die kubische Raumstation zum »Auftanken«

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