Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
tatsächlich hinüberwechsle?“
„Darüber habe ich nachgedacht. Ich will dich nicht erschrecken, aber ich bin hinter eurem Haus.“
Sie lachte. „Du bist wo?“
„Wenn dein Arm anfängt zu schmerzen, öffnest du das Fenster, und wir gehen zusammen.“
„Du kannst nicht die ganze Nacht im Garten stehen“, erwiderte sie, stand auf, wickelte sich in ein Laken und öffnete das Fenster. Einen Augenblick später kauerte er auf dem Sims. Sie legte sich wieder hin und kuschelte sich in die Decke. „Komm rein“, flüsterte sie.
„Es macht mir nichts aus, hier draußen zu bleiben.“
„Stell dich nicht so an. Man könnte dich sehen.“
Er überlegte kurz, kletterte dann ins Zimmer und schloss das Fenster hinter sich. „Und was ist, wenn deine Eltern hereinkommen?“
„Dann sage ich, dass ich mir das Skelett von der Schule geborgt und als Scherz in einen eleganten Anzug gesteckt habe.“
„Du machst üblicherweise keine solchen Scherze.“
„Vielleicht wird es Zeit, dass sich das ändert.“
Er lehnte sich an die Wand gegenüber von ihrem Bett und glitt daran hinunter, bis er auf dem Boden saß. Bei ausgeschaltetem Licht sah sie nur die Umrisse seines Hutes. „Soll ich dir eine Gutenachtgeschichte erzählen?“
Walküre lächelte. „Nein danke. Aber du kannst mir ein Schlaflied singen, wenn du magst.“
Und das tat er. So leise, dass seine Stimme sie in der Dunkelheit kaum erreichte, sang er ihr Me and Mrs Jones, und sie schlief dabei ein.
ZWEI GEGEN DREI
Ein Telefon läutete leise, und sie wachte davon auf. Es war Morgen. Freitag, der 30. April. Ein Tag vor dem 1. Mai und Greta Dappels Geburtstag und dem Sommer des Lichts, an dem die Welt sich selbst in Stücke reißen würde. Welch frisch-fröhlicher Gedanke frühmorgens direkt zum Aufwachen.
Walküre setzte sich auf, gähnte und reckte beide Arme über den Kopf.
„Ich bin immer noch da“, informierte Skulduggery sie. Sie schrie auf und fiel fast aus dem Bett. „Tut mir leid. Du hast ausgesehen, als hättest du mich vergessen.“
„Hatte ich auch.“ Sie blickte ihn finster an. „Ist ein Anruf gekommen?“
„Ja. Einer der bei der St.-Brendan-Schule stationierten Zauberer hat in der Nähe eine Person gesehen, auf die die Beschreibung von Kitana Kellaway passt. Wir könnten auf dem Weg zum Sanktuarium vorbeischauen und die Sache überprüfen.“
Er blieb in ihrem Zimmer, während sie duschte. Dann zog Walküre ihre Schuluniform an und ging hinunter in die Küche. Sie frühstückte rasch, verabschiedete sich von ihren Eltern und verließ das Haus. Sie lief um die Ecke, ließ sich von der Luft zu ihrem Fenster hinauftragen und stieg hinein. Skulduggery drehte ihr den Rücken zu, als sie ihre schwarze Hose, ein schwarzes T-Shirt und die Stiefel anzog. Ihre Jacke fehlte ihr wirklich. Dann ließen sie sich beide in den Garten hinunter. Sechzig Sekunden später saßen sie im Bentley und waren auf dem Weg zur Hauptstraße von Haggard.
Hinter der St.-Brendan-Schule lag ein ehemaliger Supermarkt und dahinter ein kleiner Parkplatz. Dort entdeckten sie die toten Zauberer. Es waren fünf, und sie waren übel zugerichtet. Skulduggery murmelte etwas, das Walküre nicht verstand. Sie drehte sich um und ging zu der Backsteinmauer, die die Grenze zwischen Parkplatz und Schulgelände bildete. Mithilfe der Luft stieg sie hinauf und setzte sich rittlings darauf.
„Sieht alles ruhig aus“, stellte sie fest.
Skulduggery erhob sich in die Luft, bis er auf der Mauer stand. „In zehn Minuten kommt Verstärkung. Wir sollten so lange warten.“
„Ja, das sollten wir“, erwiderte Walküre, schwang das andere Bein über die Mauer, sprang aufs Schulgelände und marschierte davon.
Skulduggery schwebte neben ihr herunter und zog seine Pistole. „Es erscheint mir wirklich nicht fair. Diese Zauberer haben jahrelang trainiert, um ihre Kräfte auszubauen, und diese Kinder wachen eines Morgens auf und sind in der Lage, sie mit einer einzige Geste in Stücke zu reißen.“
„Es sind keine Kinder“, widersprach Walküre. „Sie sind genauso alt wie ich. Bin ich für dich ein Kind?“
„Nein, aber dich habe ich nie nach deinem Alter beurteilt.“
„Dann darfst du sie auch nicht nach ihrem Alter beurteilen. Das sind keine Kinder, das sind Mörder.“
„Wenn du damit sagen willst, dass ich sie nicht schonen soll, weil sie noch nicht volljährig sind, brauchst du dir keine Gedanken zu machen.“
„Dann wirst du also so gnadenlos vorgehen
Weitere Kostenlose Bücher