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Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Titel: Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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sämtliche Ecken und vergewisserten sich, dass Ed Stynes sich nicht zum Schlafen auf die Couch gelegt hatte. Im Dämmerlicht war kaum etwas zu erkennen, aber da Skulduggery auf nichts schoss, nahm Walküre an, dass die Couch leer war. Obwohl er keine Augen hatte, sah er bei Nacht immer noch besser als sie. Sie schlichen über den Flur und schauten in die kleine Küche. Das Mondlicht beschien die Kopfschmerztabletten auf dem Tresen. Plötzlich kam aus dem Schlafzimmer ein Stöhnen, und Walküre hätte fast abgedrückt. Skulduggery drehte sich zu ihr um, und sie blickte ihn finster an.
    Vollkommen lautlos bewegte er sich über den Flur. Eine Katze hätte mehr Geräusche gemacht. Walküre folgte ihm. Sie hielt sich dicht an der Wand, wo die Dielen unter dem Teppich gewöhnlich weniger knarrten. Skulduggery ging an der Schlafzimmertür vorbei und stellte sich auf der anderen Seite in Position.
    Walküre schlich vorwärts. Über den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand schaute sie in Stynes Schlafzimmer. Sie hörte einen Fluch und sah, wie sich in der Dunkelheit etwas bewegte. Dann ging die Nachttischlampe an. Sie erstarrte, Adrenalin rauschte durch ihren Körper, doch Stynes schob lediglich die Decke zurück und setzte sich im Bett auf. Er war blass und unrasiert, er schwitzte und sah aus, als hätte er Schmerzen. Stöhnend stand er auf. Walküre schaute Skulduggery an und formte mit den Lippen: Verstecken? Doch er schüttelte nur den Kopf, und so blieb sie, wo sie war, den Blick auf den Spiegel gerichtet.
    Stynes machte einen Schritt und krümmte sich.
    „Oh Gott …“, hörte sie ihn murmeln.
    Mit einem Schrei richtete er sich so plötzlich wieder auf, dass Walküre zusammenzuckte. Seine Finger bogen sich, als würden seine Muskeln auf einer unsichtbaren Folterbank zusammengezogen. Er hörte nicht auf zu schreien. So etwas hatte sie noch nie gehört.
    Das Licht der Lampe fiel gelb auf seine Haut, als aus allen Poren dichtes schwarzes Haar wuchs und auf Brust und Rücken, Armen und Beinen verklebte und verfilzte. Er sank auf die Knie, seine Beine veränderten ihre Form, die Knochen wurden schmaler und setzten sich neu zusammen. Entsetzt und voller Abscheu blickte er auf seine Hände, als seine Fingernägel abfielen und ihm an ihrer Stelle längere, schärfere Krallen wuchsen.
    „Hilfe“, keuchte er. „So helft mir doch …“
    Er kippte vornüber und kauerte auf allen vieren. Tief in ihm löste sich der nächste Schrei und drängte aus seiner Kehle, als seine Kieferknochen aus den Gelenken sprangen. Es knackte und knirschte, als sie länger wurden. Die Haut spannte sich über der neu entstandenen Schnauze. Reißzähne durchbrachen sein Zahnfleisch, und sein Schrei wurde zum Wut- und Schmerzgeheul eines Tieres.
    Skulduggery hielt vier Finger hoch. Walküre sah, wie er herunterzählte – drei, zwei, eins –, dann die Pistole hob und in die Tür trat. Es dauerte einen Moment, bis sie seinen Anweisungen folgen konnte. Sie war noch zu gebannt von dem, was sie gerade gesehen hatte, um sich schnell bewegen zu können, und so streifte der Wolf sie nicht einmal, als er aus dem Schlafzimmer hechtete.
    Walküre wich in der Dunkelheit zurück, stürzte und versuchte zu erkennen, was sich da wenige Meter von ihr entfernt abspielte. Etwas fiel und zerbrach, und der Wolf knurrte und Skulduggery fluchte, und alles, was sie erkennen konnte, war eine gewaltige Fellmasse auf zwei Beinen. Sie schaute auf ihre leere Hand und fragte sich, wo zum Teufel das Gewehr hingekommen war. Sie strich mit dem Arm in einem Halbkreis über den Teppich. Ihre Finger stießen gegen Metall. Sie warf sich nach vorn, packte den Griff, stand auf, drehte sich um, den Finger am Abzug …
    … und wurde rückwärts ins Wohnzimmer gestoßen. Sie drückte, was immer es war, von sich weg, und Skulduggery rappelte sich auf, und der Wolf sprang ihn wieder an, und sie krachten ins Sofa. Es fiel um, und sie landeten dahinter auf dem Boden.
    Walküre ging auf die Knie und blickte sich erneut nach dem verdammten Gewehr um.
    Skulduggery brüllte, als er durchs Zimmer geschleudert wurde. Er prallte auf den Fernseher, Glas splitterte, er riss die Jalousien vom Fenster, und der Wolf sprang und drückte ihn auf den Teppich. Das Tier schlug zu, immer wieder, und Skulduggery schrie. Im Mondlicht sah Walküre, mit welch roher Gewalt der Wolf auf Skulduggery eindrosch. Seine Krallen schlitzten seine Kleider auf und kratzten über seine Rippen.
    Sie machte eine Bewegung

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