Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
er, die Zunge hing ihm aus dem Maul, er keuchte und seine Glieder waren so schwer, dass er sich nicht mehr aufrichten konnte. Die Augen fielen ihm zu, die Atmung wurde langsamer, und er schlief ein.
Skulduggery rappelte sich auf. „Gewonnen“, ächzte er.
Als Ed Stynes aufwachte, lag er angeschnallt auf einem Bett in einem seltsamen Raum, und seltsame Menschen blickten auf ihn herunter. Walküre tat er fast leid.
„Hallo“, begrüßte ihn eine blauhaarige junge Frau. „Ich bin Clarabelle. Willst du mein Freund sein?“
Eds Miene zeigte Verwirrung.
„Hallo, Ed“, mischte Walküre sich ein, bevor die Sache noch peinlicher wurde. „Ich heiße Walküre, und das ist Clarabelle. Clarabelle ist eine Art Krankenschwester und wird sich um dich kümmern.“
Clarabelle nickte. „Mit medizinischen Sachen kenne ich mich supergut aus. Letzte Woche kam ein Patient zu uns. Ich habe ihn untersucht, und er zeigte alle Anzeichen von Beulenpest, doch ich hab ihn geheilt.“
Walküre schaute sie an. „Er hatte wirklich Beulenpest?“
„Oh ja. Na ja, als Dr. Nye ihn sich angesehen hat, meinte er, er hätte nur einen Splitter im Finger, aber ich war diejenige, die ihn rausgezogen hat, und deshalb … Das zählt ja wohl. Warte, bis du Dr. Nye kennenlernst, Ed. Wenn du große, Furcht einflößende Sachen magst, wirst du es mögen.“
Ed wimmerte und drehte den Kopf in Walküres Richtung. „Was … was passiert mit mir?“
„Woran erinnerst du dich?“
„Ich erinnere mich an dich. Ich erinnere mich … . Oh, Gott, ich erinnere mich, dass ich dich fressen wollte …“
„Stimmt“, bestätigte Walküre. „Aber lassen wir das lieber.“
„Ich bin dabei, verrückt zu werden, oder?“
Clarabelle lachte. Sie hatte ein so hübsches Lachen. „Ach Ed, wir sind hier doch alle verrückt!“ Damit hüpfte sie davon.
Skulduggery kam herein. Über seinem ruinierten Anzug trug er einen grauen Trenchcoat und über seinen Schädelknochen ein neues Gesicht. Er wollte Ed nicht mehr als absolut notwendig erschrecken. „Hallo, Ed. Geht es dir besser? Du siehst auf jeden Fall schon sehr viel besser aus.“
„Wer seid ihr alle?“
„Wir sind Experten auf dem Gebiet. Wir wollen dir helfen“, antwortete Skulduggery.
„Mir helfen? Ich bin ein Werwolf!“
„Das habe ich gemerkt. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass es nur eine Phase ist, die du durchläufst. Stell dir das Ganze meinetwegen wie eine Krankheit vor. Wie ein Leiden. Dass dein ruhendes Werwolf-Gen plötzlich erwacht, ist lediglich ein Symptom des eigentlichen Problems. Und auch wenn deine Situation einigermaßen ungewöhnlich ist, bist du nicht der einzige Befallene. Es gibt noch andere, ganz normale Menschen wie du, die plötzlich vollkommen ungewöhnliche Kräfte entwickeln. Allerdings bist du einer der wenigen Zurechnungsfähigen. Die meisten anderen haben den Verstand verloren. Ich glaube, du kannst uns helfen. Dazu musst du uns nur ein paar Fragen beantworten. Kannst du das?“
„J-ja.“
„Wunderbar. Ist in letzter Zeit etwas Ungewöhnliches mit dir passiert?“
„Ja.“
„Und was war das?“
„Ich habe mich in einen Werwolf verwandelt.“
„Sonst noch etwas? Hast du neue Leute kennengelernt? Warst du außer Landes oder zum ersten Mal an einem bestimmten Ort …?“
Ed schüttelte den Kopf. „Es war alles wie immer. Alles lief seinen normalen Gang. Na ja, bis auf die Tatsache, dass ich mich vor ein paar Monaten von meiner Freundin getrennt habe. Meinst du … meinst du, sie hat mich verhext?“
„Sie hat die Beziehung beendet, oder?“
„Nein“, kam es wie aus der Pistole geschossen. „Es geschah in gegenseitigem Einverständnis. Wir haben beide … es wurde beschlossen, dass … wir sind beide übereingekommen, dass sie einen Besseren finden könnte, und deshalb …“
„In diesem Fall“, unterbrach ihn Skulduggery, „bezweifle ich, dass sie dich verhext hat. Ist sonst noch etwas Außergewöhnliches passiert? Und sei es noch so nebensächlich?“
„Nein. Alles ganz normal. Bis auf die Träume.“
Skulduggery legte den Kopf schräg. „Weiter.“
„Es war nur … ich habe angefangen, von einem Mann in weißen Kleidern zu träumen. Argeddion hieß er. Das ist ungewöhnlich, weil ich mich sonst nie an meine Träume erinnere. Aber Argeddion habe ich noch ganz deutlich vor Augen.“
„Was wollte er?“
„Er hatte ein Geschenk für mich. Das hat er zumindest gesagt. Er war so freundlich und warmherzig und versprach mir ein
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