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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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hängen, und Walküre bekam ein ganz schlechtes Gewissen, weil sie ein Loch in seinen Verteidigungsring gepopelt hatte.
    „Lass gut sein“, sagte er trübselig.
    „Tut mir leid ...“, begann Walküre, doch er hob die Hand.
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin ein medizinisches Genie, ein wissenschaftliches Genie, aber ganz offensichtlich kein taktisches Genie. Ich darf gar nicht daran denken, dass ich die letzten hundertachtzig Jahre keine Angst vor Vampiren hatte, weil ich ein Fläschchen Salzwasser um den Hals trug. Was war ich doch für ein Idiot!“
    Kenspeckel schlurfte davon, und Skulduggery legte Walküre die Hand auf die Schulter.
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte er. „Du hast gerade eine dreihundert Jahre alte Neurose wiederaufleben lassen. Wir sind fertig hier.“
    Walküre fühlte sich ganz elend, als sie auf demselben Weg, den sie gekommen waren, das Gebäude auch wieder verließen. Sie kamen an den beiden Assistenten in weißen Laborkitteln vorbei, Stentor und Civet, die in einem leer stehenden Raum miteinander rangen. Walküre war schon unzählige Male hier gewesen und an einen solchen Anblick gewöhnt. Die Assistenten winkten und rangen weiter.
    Walküre war als Erste unten an der Treppe. Sie trat an die Kinoleinwand und ging hindurch. Dann hüpfte sie von der Bühne hinunter und wartete unten auf Skulduggery. Sie sah ihn durch das Bild der Tür kommen, und einen Augenblick später flackerte der Film, die Leinwand wurde schwarz und der ganze Raum dunkel. Skulduggery verließ die Bühne, und der Vorhang schloss sich langsam hinter ihm.
    „Wer hat vorhin angerufen?“, erkundigte Walküre sich. Es war ein Versuch, sich von dem Gedanken an das, was sie Kenspeckel angetan hatte, abzulenken.
    „Der Großmagier“, antwortete Skulduggery. „Er wollte uns nur wieder kontrollieren. Er ist so besessen davon, den Baron zu finden, dass ihn das ziemlich ... gereizt macht.“
    „Er ist doch immer gereizt.“
    „Aber jetzt will er offenbar einen neuen Rekord aufstellen.“
    „Wenn doch nur Meritorius noch am Leben wäre. Er war ein guter Großmagier. Guild ist ... Er ist wie ein Politiker, der immer glaubt, sich bei den Leuten beliebt machen zu müssen.“
    Sie verließen das Kino und traten in den hellen Sonnenschein. Skulduggery sagte nichts, bis sie bei seinem Bentley waren.
    „Wir sind mit Tanith in der Bibliothek verabredet. Ich lass dich dort raus, und wir treffen uns dann später bei ihr, ja?“
    „Wohin gehst du?“
    „Ich habe noch ... etwas zu erledigen.“
    „Warum die Pause?“
    „Bitte?“
    „Du hast eine Pause gemacht beim Sprechen. Du hast noch ... etwas zu erledigen. Warum hast du die Pause gemacht?“
    „Weiß nicht. Nur so ...“
    „Du hast doch etwas vor.“
    „Nein -“
    „Warum hast du dann die Pause gemacht?“
    „Steig ein.“
    Sie stieg ein. Er stieg ein.
    „Anschnallen“, sagte er.
    „Warum hast du eine Pause gemacht?“
    Er ließ den Kopf auf die Brust sinken. „Weil ich etwas vorhabe.“
    „Und warum kann ich nicht mitkommen?“
    „Weil es etwas ganz Hinterhältiges ist.“
    „Aber du sagst es mir später, versprochen?“
    „Versprochen.“
    „Also gut.“ Sie schnallte sich an. „Fahren wir.“
     
    *
     
    Walküre betrat das Mietshaus und stieg die Treppe hinauf, dabei begegnete sie einem Mann ohne Schatten. Sie erreichte den dritten Stock, als China Sorrows gerade aus der Bibliothek kam und in ihr Apartment gehen wollte.
    „Walküre“, begrüßte China sie, „wie schön, dich nach so kurzer Zeit wiederzusehen.“ Sie trug einen blassgrünen Rock und dazu ein Jackett, das dunkler war als tausend gemahlene Smaragde. Ihre Halskette war außergewöhnlich schön.
    „Die ist ja traumhaft“, sagte Walküre mit einem Blick darauf.
    „Nicht wahr? Diese Halskette hat zwei hochanständigen Männer das Leben gekostet. Ich trage sie gelegentlich in Erinnerung an das Opfer, das sie gebracht haben. Manchmal trage ich sie auch, weil sie so gut zu dem Rock passt. Möchtest du hereinkommen?“
    „Gern.“ Walküre folgte China in deren Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Sie hätte es nie zugegeben, aber sie war ganz verliebt in Chinas Apartment. Der Teppich war weich und zart gemustert, die Einrichtung elegant und sparsam, und man hatte einen Blick über Dublin, der die Stadt schöner und romantischer erscheinen ließ, als sie in Wirklichkeit war.
    „Gibt es etwas Neues?“, erkundigte sich China, während sie einen Stapel Briefe

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