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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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ja, vorsichtig ausgedrückt hat sie die Fähigkeit, den Leuten das Gehirn auszusaugen.“
    Scapegrace riss die Augen auf, und Tanith musste in die vorgehaltene Hand husten, um nicht laut zu lachen. Auch Walküre konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Sie wünschte sich überall hin, nur nicht ins Scapegrace' Blickfeld.
    „Das darf sie nicht“, widersprach er. „Das ist illegal.“
    „Ist es nicht, tut mir leid. Es ist eine Gesetzeslücke, die sie seit Jahren nutzt. Sie saugt das Gehirn aus und schluckt es. Dabei nimmt sie das darin gespeicherte Wissen auf und verdaut es.“
    „Das ist ja ekelhaft“, sagte Scapegrace mit schwacher Stimme.
    „Du lässt uns keine andere Wahl. Tanith, darf ich bitten?“
    Tanith hob hinter Scapegrace in einer hilflosen Geste die Hände. Sie ließ sie rasch wieder sinken, als Scapegrace versuchte, sich zu ihr umzudrehen, und wurde todernst. Sobald er wieder nach vorn blickte, nahm sie ihr hilfloses Gestikulieren erneut auf.
    Scapegrace straffte die Schultern, ballte die Fäuste und kniff die Augen zusammen. „Du wirst mir nicht das Hirn aussaugen!“, brüllte er.
    Skulduggery lehnte sich zurück, ohne Tanith irgendeine Hilfestellung zu geben. Sie drohte ihm mit dem Finger und wandte ihre Aufmerksamkeit dann Scapegrace zu. Seufzend trat sie neben ihn und hielt die Hände über seinen Kopf. Er hatte die Augen immer noch fest geschlossen.
    Dann hatte sie eine andere Idee. Sie beugte sich zu ihm hinunter und brachte ihren Mund dicht an sein Ohr. Er spannte alle Muskeln an. Sie öffnete den Mund, und dieses kaum hörbare Geräusch, als Lippe sich von Lippe trennte, ließ Scapegrace aufheulen und sich aufbäumen und mitsamt dem Stuhl seitlich wegkippen.
    „Ich sag's!“, kreischte er. „Ich sag alles, was ich weiß! Aber halt sie mir vom Leib, ja? Sag ihr, sie soll mein Hirn in Ruhe lassen!“
    „Lebt die Qual noch?“, fragte Skulduggery, der sich über ihn gestellt hatte.
    „Ja!“
    „Wann hattest du das letzte Mal Kontakt mit ihm?“
    „Vor zwei Jahren, ich schwör's!“
    „Aus welchem Grund habt ihr euch getroffen?“
    „Ich wollte bloß mit ihm reden.“
    „Worüber habt ihr gesprochen?“
    Scapegrace blinzelte nach oben, um sich zu vergewissern, dass Tanith nicht sofort mit dem Hirnaussaugen anfangen würde. „Über nichts. Er ging wieder. Er wollte nicht mit mir reden. Ich glaube, er mag mich nicht.“
    „Warum mag er dich nicht?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht liegt's an meinem Geruch.“
    „Was weißt du über das Groteskerium?“, fragte Walküre.
    „Nichts. Gar nichts, ehrlich.“
    „Tanith“, sagte Skulduggery gelangweilt, „saug sein Gehirn aus.“
    „Nein! Halt! Ich weiß nichts, aber er! Es war im Krieg, im Krieg gegen Mevolent. Er war hinter Baron Vengeous her.“
    „Warum?“, wollte Skulduggery wissen.
    „Er wollte ihn umbringen. Während der ganzen Geschichte, diesem Krieg, war er auf eurer Seite. Ich war auch auf eurer Seite.“
    „Ich habe dich nie kämpfen sehen.“
    „Ich war ziemlich weit hinten“, erwiderte Scapegrace kläglich. „Aber Tatsache ist, dass wir alle gegen den gleichen Feind gekämpft haben - das zählt doch, oder?“
    Skulduggery neigte den Kopf zur Seite. „Der Feind meines Feindes ist nicht notwendigerweise mein Freund.“
    „Die Qual hat mir mal erzählt, dass er Vengeous beobachtet hätte und kurz davor war zuzuschlagen, als du aufgetaucht bist. Du hast mit ihm gerungen und hast Vengeous abgeführt, und die Qual hat beschlossen, dass es an der Zeit sei, sich zur Ruhe zu setzen. Er ist ein altes Haus. Ihn gab es schon lange, bevor Mevolent auf der Bildfläche erschien. Aber er hat mir gesagt, dass er gesehen hätte, wo Vengeous das Groteskerium versteckt hat.“
    „Wo?“
    „Das hat er mir nicht gesagt. Er hat nur gemeint, dass ich nichts für mich behalten könnte oder so.“
    „Wo ist er?“
    Scapegrace schaute mit großen Augen zu ihm auf. „Schwörst du, dass du sie nicht an mein Hirn lässt?“
    „Du hast mein Wort.“
    „Roarhaven“, sagte Scapegrace nach kurzem Zögern.
    Walküre hatte schon von Roarhaven gehört. Es war eine Stadt der Zauberer, eine kleine, düstere Stadt, in der Fremde nicht willkommen waren.
    „Er ist in Roarhaven.“
     
    *
     
    Scapegrace saß mit Handschellen, Fußfesseln und einem Knebel im Mund auf der Rückbank des Bentley. Die Fesseln hatte er schon gehabt, als man ihn ins Auto gesetzt hatte. Der Knebel war neu. Skulduggery hatte keine Lust mehr, sich mit ihm zu

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