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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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unterhalten.
    Sie fuhren Richtung Osten aus der Stadt hinaus, wechselten von der Innenstadt in die Vorstädte und von den Vorstädten aufs Land. Nachdem sie eine halbe Stunde lang über schmale, gewundene Sträßchen gefahren waren und gelegentlich am Rand angehalten hatten, um riesige Traktoren vorbeirumpeln zu lassen, erreichten sie eine Kleinstadt an einem dunklen See, der in der Nachmittagssonne glänzte.
    Der Bentley hielt im Schatten eines großen Baumes am Stadtrand, und Walküre und Skulduggery stiegen aus. Es war warm und ungewöhnlich still.
    „Man hört keine Vögel singen“, stellte Walküre fest.
    „Roarhaven inspiriert nicht gerade zu Gesang“, erwiderte Skulduggery. „Es sei denn Grabgesang.“
    Sie sahen Leute auf der Straße, aber alle gingen grußlos aneinander vorbei.
    Skulduggery zog Scapegrace aus dem Wagen und entfernte den Knebel.
    „Wo finden wir die Qual?“
    „Gib mir einen Augenblick Zeit, ja?“ Scapegrace schaute hinüber zur Stadt. „Ich war schon seit Jahren nicht mehr hier. Und dabei bin ich hier zu Hause. Das ist eine ganz große Sache für mich.“
    Skulduggery seufzte. „Entweder du machst dich endlich nützlich, oder wir stecken dich in den Kofferraum und machen uns allein auf die Suche.“
    „Kein Grund, mir zu drohen“, sagte Scapegrace ärgerlich. „Ihr habt's eilig, das hab ich inzwischen kapiert. Aber es ist kein Grund, mich in meiner Heimatstadt unhöflich zu behandeln.“
    „Willst du dich nützlich machen?“
    Scapegrace schaute finster vor sich hin. „Ja.“
    „Gut.“
    „Kannst du mir nicht wenigstens die Fesseln abnehmen?“
    „Nein.“
    „Auch nicht die an den Füßen? Es ist seit zwanzig Jahren das erste Mal, dass ich wieder zu Hause bin, und ich will nicht, dass man mich für einen Kriminellen hält.“
    „Du bist ein Krimineller“, sagte Walküre.
    „Schon, aber ...“
    „Die Fesseln bleiben dran“, bestimmte Skulduggery.
    Scapegrace murmelte etwas vor sich hin, setzte sich aber mit kleinen Trippelschrittchen in Bewegung, um nicht zu stolpern. Seine Fußfesseln klimperten, als er sie abseits der Hauptstraße über schmale Gässchen zwischen den Häusern in die Stadt hineinführte.
    „Wo wohnt er?“, fragte Skulduggery nach einer Weile.
    „Gleich da drüben.“ Scapegrace wies mit dem Kinn auf das Gebäude direkt vor ihnen.
    Walküre runzelte die Stirn. „In dem Pub? Die Qual wohnt in einem Pub?“
    „Nicht in irgendeinem Pub“, fauchte Scapegrace. „In meinem Pub. Das heißt, es war mein Pub, bevor ich es verloren habe. Ich hab's als Zeichen gesehen, versteht ihr? Als Zeichen, mich vom Acker zu machen, zu sehen, was die Welt sonst noch zu bieten hat. Manchmal tut es mir leid, dass ich von hier fort- und irgendwo hingegangen bin, wo ich keine Familie hatte, keine Freunde. Es hat Zeiten gegeben, da war ich schrecklich einsam ...“
    „Das muss schlimm gewesen sein“, meinte Walküre.
    „Aber wenn du vielleicht nicht durch die Gegend laufen und versuchen würdest, Leute umzubringen ...“
    „Ich bin Künstler“, erklärte Scapegrace stolz. „Wenn ich töte, mache ich Ekelkunst.“
    Sie ignorierten ihn und gingen zur Seitentür. Skulduggery bückte sich, um das Schloss aufzubrechen.
    „Tanith brauchte es nur zu berühren, um es aufzukriegen“, sagte Walküre missbilligend.
    Skulduggery drehte den Kopf in ihre Richtung, ganz langsam, und einen Augenblick später klickte das Schloss und ging auf. Er steckte den Dietrich wieder ein. „Mir gefällt die altmodische Art besser.“
    „Nur weil du keine andere Wahl hast.“
    „Ich bin ein Elementezauberer“, erinnerte er sie. „Tanith ist Alchemistin. Ich würde gerne mal sehen, wie sie einen Feuerball wirft.“
    Scapegrace hüstelte nervös. „Sie kommt doch nicht auch her, oder? Diese Tanith?“
    „Keine Sorge“, beruhigte Walküre ihn. „Dein Hirn ist sicher. Zumindest für den Augenblick.“
    Skulduggery drückte die Tür auf und schaute hinein. Dann packte er Scapegrace am Ellbogen und zog ihn in den Flur. Es war dunkel dort, und es roch nach abgestandenem Bier und nassen Geschirrtüchern. Aus der Schankstube kamen Stimmen.
    „Wo ist sein Zimmer?“, fragte Skulduggery leise.
    „Unten. Ich hab den Keller als Wohnung ausgebaut, und er hat sie dann nach seinem Geschmack eingerichtet.“
    Sie gingen zur Rückseite des Pubs.
    „Damals hatte ich noch jede Menge Ideen“, fuhr Scapegrace fort. „Ich wollte die gesamte Vorderseite des Pubs neu gestalten und nach Westen hin

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