Sky Captain and the World of Tomorrow
Transformatoren zu. Vor der Stelle, wo Dr. Kessler verbrannt war, blieb er zögernd stehen. »Bist du sicher, dass die Dinger keinen Saft mehr haben?«
Der junge Mann zuckte die Achseln. »Es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Willst du, dass ich – «
»Nein, Dex. Ich schaffe das schon.« Mit grimmiger, aber fest entschlossener Miene streckte Polly den Arm aus und nahm Sky Captain an der Hand. Sie zog ihn mit sich, und sie gingen über die Schwelle zwischen den Transformatoren. Beide waren sichtlich erleichtert, als sie unbeschadet auf der anderen Seite ankamen.
Sie wandten sich Dex zu, der sie verdutzt ansah. »Oh Mann! Ich hatte gemeint, wir sollten es prüfen, indem wir etwas werfen.«
Sky Captain zuckte verlegen die Achseln. »Na ja, es hat funktioniert. Kommt schon, wir müssen einen verrückten Wissenschaftler besuchen.«
Die private Zuflucht des verrückten Wissenschaftlers war nicht ganz, was sie erwartet hatten. Der Raum war eingerichtet wie ein altmodisches Lesezimmer, gemütlich und gut möbliert, mit ledergebundenen Büchern, die auf hohen Regalen standen. Alles war sehr ordentlich, aber die Luft war abgestanden, als wären sie die ersten Menschen, die seit Jahrzehnten diesen Raum betraten. Auf einem Tisch in der Ecke standen Kristallgläser neben einer leeren Sherrykaraffe.
Auf einem Mahagonischreibtisch stapelten sich vergilbte Papiere und Notizbücher mit vom Alter gerissenen Einbänden.
Dex und die beiden Wissenschaftler drängten sich um Totenkopfs Tisch und sortierten die staubbedeckten Dokumente, aber von dem Mann selbst war nichts zu sehen. »Er ist nicht hier«, sagte Polly. »Wir kommen zu spät.«
Dr. Vargas blies Staub von einem Hauptbuch. »Das hier sind seine wichtigsten Unterlagen. Totenkopf würde nie ohne sie aufbrechen.« Er tippte auf das verfallende Buch. »Er muss immer noch hier sein.«
Dr. Lang nieste von dem Staub, dann blinzelte er mit geröteten Augen. »Nur er kann diese schreckliche Tragödie noch aufhalten. Wir müssen ihn finden.«
Während sich die anderen auf den Schreibtisch konzentrierten, ging Sky Captain tiefer in den Raum hinein und entdeckte eine Nische mit komplizierten Schalttafeln, einem Kommunikationsschirm und einem Sender.
»Ich habe ihn gefunden«, rief er, aber seine Stimme klang alles andere als triumphierend. »Totenkopf ist allerdings nicht in der Verfassung, irgendetwas aufzuhalten.«
Vor dem komplizierten Schaltpult saß eine Gestalt in einem hochlehnigen Ledersessel. Die anderen blickten auf, als Sky Captain eine Lampe einschaltete. Helles Licht fiel ins Gesicht von Dr. Totenkopf.
Anders als die finstere Maske, die auf das schimmernde Transformatorfeld projiziert worden war, war das teuflische Genie in Wahrheit geschrumpft und mumifiziert. Totenkopf war an seinem Schaltpult gestorben, und seine ausgetrockneten Überreste waren auf dem Sessel zusammengesackt.
Polly war erschüttert. »Das ist unmöglich. Das darf nicht sein!«
Dex stellte sich hinter den Stuhl, unwillig zu glauben, was sie sahen. »Aber all diese Roboter«, sagte er. »Die Rakete, der Plan, die Erde zu vernichten – das geschieht jetzt, 1939, aber er sieht aus, als wäre er schon lange tot.« Er atmete den muffigen, fauligen Geruch ein, der von der Leiche ausging. »Und er riecht auch so.«
Unter dem hellen Schein der Lampe entdeckte Sky Captain ein Stück Papier in Totenkopfs geschrumpfter Hand. Er griff nach unten, zog das Papier aus den Fingern der Mumie, rollte den brüchigen Zettel ab und fand zwei Worte in Deutsch. Als er sie Dr. Vargas zeigte, übersetzte dieser: »Verzeiht mir.«
Sky Captain schnaubte verärgert. »Wir werden nicht viel Gelegenheit dazu haben, es sei denn, wir können das Desaster in den nächsten Minuten aufhalten.«
Von einem Tisch neben der Schalttafel nahm Dex ein großes ledergebundenes Notizbuch und begann, die vergilbten Seiten durchzublättern. »Sein Tagebuch.« Er blinzelte, um die zittrige Schrift entziffern zu können. »Der letzte Eintrag ist vom elften Oktober 1918.« Er blickte verblüfft auf. »Er ist vor mehr als zwanzig Jahren gestorben.«
Sky Captain knüllte den Zettel mit der Bitte um Verzeihung zusammen und warf ihn auf den Boden. »Wir haben einen Geist um die ganze Welt verfolgt.«
Polly berührte seine Schulter. »Diese riesigen Roboter in Manhattan waren keine Geister, Joe. Und auch nicht die Flugmaschinen, die die Basis der Legion angegriffen haben, oder diese geheimnisvolle Frau, die Doktor Jennings
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