Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
fanden, auf dem sich das chloranische Institut für Grenzwissenschaften befand. Mit zusammengebissenen Zähnen machte er dann die übermenschliche Anstrengung, den Drei-Mann-Strahl allein vorzutragen und die drei verzweifelten chloranischen Angreifer festzuhalten.
Es war ein Wunder an Koordination und zeitgerechtem Einsatz – und er brach praktisch zusammen, als der Angriff vorüber war und er keinen Widerstand mehr zu leisten brauchte. Das chloranische Institut hörte auf zu existieren. DuQuesne erholte sich so schnell wieder, daß nur die beiden jelmischen Mädchen seinen Augenblick der Schwäche bemerkten.
»Dorothy! Margaret! Macht schnell!« befahl er. Ärzte hatten sich in den letzten Minuten um Seaton und Crane gekümmert. Beide kamen allmählich wieder zu sich. Offenbar hatten sie keine dauernden Schäden davongetragen.
»Kommt, bringt sie nach Hause, bejammert sie dort! Wir anderen müssen arbeiten! Sollen wir etwa mit dem Aufräumen aufhören, bis die Chloraner eine andere Dreiergruppe organisieren, die uns angreift?« Seaton und Crane wurden auf Bahren hinausgetragen; Dorothy und Margaret gingen mit. Der chloranische Angriff war schnell und gefährlich gewesen – doch er hatte nicht ganz zum Ziel geführt.
Und das ›Aufräumen‹ ging weiter.
In dem viele Lichtjahre durchmessenden Arbeitsmodell der drei Galaxien verlöschten Lichter und tauchten als Sterne wieder auf, Planeten wurden an vierdimensionalen Kurven entlanggeschleudert und in neue Kreisbahnen und Positionen gebracht. Schon war Galaxis A – die ›Rohstoffbasis‹, die neue Sonnen lieferte – sichtlich dunkler geworden. Unzählige Millionen Sonnen waren bereits herausgebrochen und durch die vierte Dimension gegen chloranische Sonnen in der Zielgalaxis DW-427-LU geschleudert worden. Und wenn sie wieder auftauchten und direkt auf die chloranischen Sonnen trafen und sich in jenem titanischen Energieausbruch verzehrten, der eine neue Supernova ankündigte, zeigte sich im Modell der Galaxis DW-427-LU ein neuer winziger, aber greller Lichtfleck ... eine unendliche Folge dieser Flecken.
Alles in allem waren über fünfzig Milliarden Sonnen zu bewegen. Da die ersten Ziele die stärksten und gefährlichsten chloranischen Systeme gewesen waren, kam ein Widerstand bald nicht mehr in Frage; die Arbeit wurde monoton.
Für die Chloraner stellte sich der tödliche Angriff natürlich völlig anders dar. Sie starben zu unzähligen Trillionen. Die grüngelbe Atmosphäre, die sie atmeten, entwich kochend. Ihre zarten, durchscheinenden, vielfältig geformten Gallertkörper verbrannten in Sekundenschnelle; Sekunden, ehe die Planetenoberfläche zu kochen und zu brodeln begann. Viele merkten nichts, die meisten starben kämpfend. Einige starben in dem verzweifelten Versuch zu fliehen ...
Doch alle starben.
Und für jede Sonne, die DuQuesnes rücksichtsloses Netz ergriff und in die chloranische Galaxis schleuderte, wurde ein sauerstofftragender Planet mit humanoider Bevölkerung vor der sich ausbreitenden Explosion ergriffen und durch die vierte Dimension in die sichere Galaxis B gerettet, um dort in die Kreisbahn um eine vorher ausgesuchte geeignete neue Sonne zu gleiten. In der Galaxis DW-427-LU kam keine einzige von humanoiden Geschöpfen bewohnte Welt zu Schaden.
Und die Aktion ging weiter ... und war endlich beendet.
Marc C. DuQuesne stand auf, reckte sich und gähnte. »Wir haben es geschafft. Wir können Schluß machen.« Abrupt brach das gewaltige psionische Netz zusammen. Zum erstenmal seit vielen Stunden war er allein. Sein Gesicht war ausgemergelt, die Augen lagen tief in den Höhlen und wirkten dunkler als je zuvor. Abgesehen von diesen Äußerlichkeiten hatte die große Vernichtungsaktion keine Spuren an ihm hinterlassen. Er war Marc C. DuQuesne. Der Mann, der eine Galaxis vernichtet hatte, sah nach dieser Tat nicht einen Deut anders aus als zuvor.
Er beschäftigte sich einen Augenblick lang mit dem ›Arbeitsmodell‹. Die Galaxis A, aus der Milliarden von Sonnen herausgebrochen worden waren, bot einen ungewöhnlichen, fast erschreckenden Anblick. Mit dem Verlust der Sonnen war sie zu einer einzigartigen Formation geworden. Fast jede Sonne hatte Planeten besessen; die Planeten waren zurückgeblieben, als die Sonnen verschwanden. Kahl, unbewohnt – so irrten sie jetzt ziellos durchs All, ihnen fehlten nicht nur das Licht und die Wärme ihrer Sonnen, sondern auch die Schwerkraftfesseln, die sie bisher auf ihrer Bahn gehalten
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