Smart Magic
von Ajun aus einem Teil der Rüstung helfen.
»Heute Abend wird ein Kriegsrat stattfinden«, stellte Elion fest, der sich auf einen der flachen, lederbezogenen Hocker gesetzt hatte und Alex dabei behilflich war, aus den Stiefeln zu schlüpfen. »Man wird dich erwarten, Herr.«
Alex stöhnte und rollte mit den Schultern.
»Schon wieder? Hat man denn hier nie mal frei?«
»Du solltest stolz sein, dass man dich dazubittet. Nur wenigen wird diese Ehre zuteil. Es zeigt, wie hoch der Sar’thosa dich mittlerweile schätzt.«
Auch wenn es eine Form der Ehrerbietung war, auf die Alex gern verzichtet hätte, musste er Elion zustimmen. »Schon klar, ich sage ja schon gar nichts mehr.« Er rieb sich über die Stirn und trank noch mehr von dem Wasser.
»Morgen wird es zur Schlacht kommen.« Auch wenn es vorhin nicht so geklungen hatte, als ob das hundertprozentig sicher sei, wusste Alex es instinktiv. Er konnte es praktisch spüren. Die Anspannung der letzten Wochen war kurz davor, sich zu entladen.
Der Mantikor kam leise in das Zelt. Ajun wich vor ihm zurück. Elion war weniger ängstlich, aber auch er behandelte das Tier mit einer ordentlichen Portion Respekt. Alex schnalzte, und der Mantikor kam zu ihm und legte ihm den Kopf in den Schoß. Alex hob die Hand und schnippte mit den Fingern. Eine kleine, Funken sprühende Flamme erschien und tanzte vor seinen Augen. Er lächelte. Die Baobhan hatte nicht zu viel versprochen. Noch waren es keine Feuerbälle, aber er konnte spüren, wie seine Verbindung zu dem Mantikor immer stärker wurde. Der Gedanke daran, gleich mit ihm zum Kriegsrat zu gehen und die pikierten Gesichter der anderen zu sehen, heiterte ihn merklich auf.
»Gut, bringen wir es hinter uns«, erklärte er und erhob sich.
Das Licht des Morgens
Das Licht des Morgens
Am Horizont wurde der Himmel langsam hell. Tom sah hoch und schätzte, wie lange es noch dauern würde, bis die Sonne aufging. Bald, sagte er sich selbst.
Der Rabe saß neben ihm auf dem Boden, den Kopf eingezogen. Er wirkte mürrisch. Ver mutlich hätte er lieber geschlafen. Wer nicht?
Tom senkte den Blick und sah über die Kuppe des flachen Hügels hinab in die Senke. Es waren nur wenige Lichter zu sehen, was bei einem so großen Lager erstaunlich war.
»Und?«, fragte Matani, die einige Meter hinter ihm auf dem Boden lag. Sie robbte langsam an ihn heran.
»Sieht gut aus. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass sie uns nicht erwarten.«
»Famos.«
Etwas weiter hinter ihnen gab es ein gedämpftes Geräusch, als einer der beiden überwältigten Wachposten versuchte, durch seinen Knebel zu schreien. Resk stellte ihn ruhig.
»Niemand hat Alarm gegeben«, berichtete Matani. »Die anderen müssen die Wachen ebenfalls erwischt haben.«
Eigentlich konnten die Wachen froh sein. Bei dem, was nun kam, waren sie nicht dabei. Andere würden kämpfen und manche sterben.
»Dann gib das Signal. Wir sind bereit.«
Tom kroch vorsichtig zurück. Jetzt nur keinen Fehler machen. Als er sicher hinter dem Hügel war, erhob er sich und lief geduckt zu ihren Pferden. Der Rabe segelte lautlos an seinem Kopf vorbei und flog voran.
»Ich warte hier«, knurrte Resk und gähnte ausgiebig. »Hab keine Lust, erst wieder zurückzulaufen, nur um dann wieder herzukommen.«
Tom nickte und schwang sich in den Sattel. Gemeinsam mit Matani ritt er das kurze Stück bis zum Treffpunkt zurück, wo Beram mit seinen Kriegern auf sie wartete.
»Die Sonne geht bald auf«, stellte Tom laut fest, was bedeutete, dass der Angriff bald beginnen konnte. Viele der berittenen Krieger nickten. Sie wirkten müde, hatten sie doch die halbe Nacht im Sattel verbracht.
»Ist Isfar gekommen?«
Beram schüttelte den Kopf. »Wir haben es dir gesagt. Ihm ist nicht zu trauen.«
Tom ließ den Kopf hängen. Er hatte dem Eidbrecher Glauben schenken wollen, hatte gedacht, er würde ihn verstehen. Aber er hatte sich offenbar geirrt.
»Los«, befahl Beram und trieb seinen Hengst an. Tom und Matani ritten an seiner Seite, und hinter ihnen folgte ein großer Teil ihrer Krieger. Es war unheimlich still. Hier und da schnaubte ein Pferd, oder jemand hustete, aber für so viele Menschen waren sie praktisch unhörbar. Sie passierten Resk, der sich erhob und neben ihnen herlief.
Am Horizont war der Himmel jetzt hellrot gefärbt. In Toms Händen kribbelte es. Jeden Moment musste es geschehen. Unterhalb des Hügels hielten sie an und warteten. Die Minuten vergingen zäh und langsam.
Aber dann war der
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