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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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gesprochen. Manche waren dagegen. Aber dann haben andere zugestimmt. Und als Matani allen gesagt hat, wie feige es wäre, sich den Magatai nicht entgegenzustellen, da wagte kaum noch einer, nicht wie der Sturm sein zu wollen. Einige werden vielleicht nicht kommen, wenn die Versammlung zu den Waffen ruft, aber die meisten schon.«
    »Und du?«
    »Ich war nach Beram der Erste, der dir seinen Stamm zugesagt hat.« Er musste Toms hochgezogene Augenbrauen bemerkt haben, denn er lachte kurz auf. »So erstaunt, Weltenwechsler? Glaubst du all die Dinge, die man dir über mich und die Meinen erzählt?«
    »Ich kenne dich nicht«, gestand Tom. »Aber niemand scheint dir zu vertrauen.«
    »Mein Stamm lebt schon lange im Schatten der Magatai. Von dort, wo wir unsere Herden weiden, kann man ihre Türme sehen. Wir mussten uns mit ihnen arrangieren. Oder sterben.«
    »Und jetzt willst du gegen sie kämpfen?«
    »Bislang gab es niemanden, der die Stämme hätte vereinen können. Und du sagst es selbst, Weltenwechsler: Allein kann kein Stamm gegen sie bestehen.«
    Tom dachte nach.
    »Der letzte Nachfahre des Königs hätte die Stämme der Steppe anführen können …«
    Isfar schnaubte und schüttelte den Kopf.
    »Der letzte Königsnachfahre … hätte uns alle in den Untergang geführt. Er war ein guter Junge, aber als er älter wurde … Sein Geist war nicht mehr richtig. Viele dachten, die Magatai hätten das getan. Sehr viele dachten es. Ich war der Einzige, der es sagte. Aber keiner wollte auf mich hören.« Seine Stimme wurde hoch, nasal, als ahmte er jemanden nach: »›Wir haben einen Eid geschworen, Isfar, einen Eid!‹«
    »Du hast ihn getötet?«
    »Einer musste es tun. Entweder das oder …«
    Er schien noch etwas sagen zu wollen, aber Matanis Vater kam mit den Mitgliedern seines Stammes auf sie zu.
    »Du bist hier immer noch nicht willkommen, Isfar«, sagte Beram.
    »Und noch immer glaube ich nicht, dass du für den Weltenwechsler sprichst, großer Anführer. Mit ihm wollte ich reden, nicht mit dir.« Isfar wandte sich an Tom. »Da wäre noch die Sache mit dem Gesandten.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er weiß, dass die Stämme nicht nur das Angebot des Sar’thosa abgelehnt haben, sondern auch von dem bevorstehenden Kriegszug der Magatai wissen. Einer unserer wenigen Vorteile ist, dass sie glauben, uns überraschen zu können.«
    »Was willst du damit sagen?«, herrschte Beram ihn an.
    »Denk darüber nach. Ich bin sicher, du kommst darauf.«
    »Wir haben ihm und seinen Leuten sicheres Geleit zugesagt!«
    Isfar zuckte mit den Schultern. »Die Steppe kann gefährlich sein.«
    Tom erhob sich. »Ich denke, wir sollten das nicht tun. Die Stämme haben ihr Wort gegeben.«
    Alle Umstehenden bis auf Isfar nickten. Er hingegen lächelte leise. »Ich dachte mir, dass du das sagen würdest, Tom Weltenwechsler. Du musstest es sagen; es entspricht deiner Natur. Obwohl du weißt, dass es ein Leben gegen viele ist. Wenn die Magatai wissen, dass wir kämpfen wollen, wird es mehr Tote geben. Sie werden vorbereitet sein. Viele von denen hier, denen ihr Wort wichtiger ist als dieser Gedanke, werden mit ihrem Blut für die Ehre bezahlen.«
    Tom wiegte den Kopf. Isfars Argumente waren verständlich, und plötzlich spürte Tom eine Last auf seinen Schultern. Er hatte die Stämme überzeugt; es war seine Rede gewesen. Alles, was nun geschah, lag in seiner Verantwortung. Er schluckte.
    »Nein«, sagte er nichtsdestotrotz. Denn es war nicht richtig. »Wenn wir wie die Magatai handeln, dann brauchen wir auch nicht mehr gegen sie zu kämpfen.«
    Isfar neigte sein Haupt. Er wandte sich ab, hielt jedoch noch einmal inne und blickte über die Schulter zurück. Der Ausdruck in seinen dunklen Augen war unergründlich. »Es ist ohnehin keine Frage mehr. Ich habe diese Angelegenheit bereits erledigt.«
    Beram fuhr herum. »Du hast unsere Ehre besudelt!«
    »Nein, Beram«, zischte Isfar plötzlich wütend. »Deine Ehre ist unbefleckt. Ich habe es getan ohne dein Wissen oder gar dein Einverständnis. Ich ganz allein. Ich habe es getan, weil ihr alle es nicht könnt.«
    »Das ist Mord«, erwiderte Tom schwach.
    »Ich tue, was getan werden muss.« Isfar sah Tom fest in die Augen. »Damit es kein anderer tun muss.«
    Dann wandte er sich endgültig ab und verschwand.
    Tom hatte weiche Knie und musste sich wieder setzen. Noch vor wenigen Stunden hatte er mit Atonyn im Kreis gestanden, hatte ihn gesehen, einen lebendigen Menschen. Und jetzt war er tot.
    »Man darf

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