Smart Magic
ihm nicht vertrauen«, stellte Beram fest. »Isfar hat einmal seinen Eid gebrochen, sein Wort gilt nichts mehr. Es ist nicht gut, dass er von unseren Plänen weiß. Er kennt die Magatai, sein Stamm handelt mit ihnen.«
»Wir können nichts tun, Da’ir«, sagte Matani. »Am heiligen Felsen steht er unter dem Schutz der Schwüre.« Sie setzte sich neben Tom. »Wir ziehen in den Krieg. Die Stämme rufen alle Krieger zusammen. Wir werden uns gegen die Magatai wehren, wie du es gesagt hast.«
»Prima«, sagte Tom matt. Ein Krieg, weil ich es gesagt habe. Toll.
Als würde sie seine Gedanken lesen, erwiderte Matani: »Es sind die Fremden, Tom, die uns angreifen. Der Krieg kommt, so oder so. Nur werden sie uns nicht unvorbereitet finden.«
Du solltest zufrieden sein, ertönte die Stimme des Raben in seinem Kopf. Dafür habe ich dich schließlich geholt.
Die Jagd des Mantikors
Die Jagd des Mantikors
Es war ein klarer Spätherbsttag, als sie aus Alynth aufbrachen. Frühnebel lag über den Feldern, die die Stadt umgaben, und von den Mündern der Reiter und den Nüstern ihrer Pferde stieg weißer Dunst auf. Gegen die frostigen Temperaturen, die morgens noch herrschten, trug Alex über der Rüstung einen warmen Umhang. Dem Mantikor schien ihr Aufbruch zu gefallen; seit sie losgeritten waren, flog er neben dem Tross her, kehrte aber immer wieder zu Alex zurück. Wenn er auf dem Boden landete, stoben winzige Funken von seinen Krallen auf.
Vielleicht ist er auch nur froh, sich nicht mehr den ganzen Tag mit Ajun herumstreiten zu müssen. Alex’ kleiner Diener konnte das Tier nicht ausstehen, und so wie Alex das sah, beruhte die Abneigung durchaus auf Gegenseitigkeit.
Neben Alex ritt der Sar’thosa, und sein großer Panther lief ruhig zwischen ihnen her. Die meisten Pferde wurden in der Nähe des Raubtieres nervös, aber ihre beiden Reittiere schienen an die Präsenz, die selbst Alex jetzt spüren konnte, gewöhnt zu sein.
An der anderen Seite des Sar’thosa ritt Jarkas. Alex wusste, dass sie zu dritt ein beeindruckendes Bild abgeben mussten. Ihre schwarzen Rüstungen schluckten das Sonnenlicht. Die Fratzen und Gliedmaßen auf den Metallteilen wirkten abschreckend und grausam, das wusste er, aber sie gaben ihnen auch eine Aura der Macht.
Der Sar’thosa schien Alex’ Blick bemerkt zu haben, denn er lächelte finster und sagte: »Bald wirst auch du die Macht deines Panzers stärken, A-lex-ander.«
»Denkst du wirklich, dass die Steppenvölker sich wehren werden, Herr?« In Jarkas schneidender Stimme lag Spott. »Sie sind doch sonst so stolz darauf, wenn sie weglaufen.«
»Atonyn ist nicht zurückgekehrt«, erklärte der Sar’thosa ruhig, »und unsere Verbündeten sagen, dass die Stämme ihn ermordet haben. Zumindest einige von ihnen werden nicht davonlaufen. Wie viele es sein werden, bleibt abzuwarten. Aber wir werden sie so oder so besiegen. Denn sie sind Hasen, wir sind Panther.«
Er lachte, und Jarkas stimmte ein. Auch Alex tat so, als würden ihn die Worte mit Befriedigung erfüllen. Er sah zu dem Mantikor hinüber, der jetzt wieder zu ihnen aufgeschlossen hatte. Es bereitete ihm eine gewisse Genugtuung, dass sogar Jarkas Angst vor ihm hatte, ganz zu schweigen von den übrigen Soldaten. Anders als bei dem Panther gab es niemanden außer dem Sar’thosa, den der Mantikor nicht nervös machte.
Auf einem Hügel vor ihnen tauchte ein Reiter auf. Alex hielt sich die Hand über die Augen und sah, wie der Krieger, der nur eine leichte Rüstung trug, direkt auf sie zuhielt. Als er die Wachen des Sar’thosa erreichte, sprang er von seinem Pferd, dessen Flanken vor Schweiß glänzten. Er fiel auf die Knie und presste die Stirn auf den Boden.
»Die Stämme haben sich versammelt, Herr!«, rief er atemlos. »Sie ziehen dem Tross entgegen.«
»Gut! Wie viele Speere konntest du zählen?«
»Keine, Herr. Nur Reiter. Viele Tausend.«
»Kein Fußvolk? Ha!« Jarkas feixte. »Sie werden an unseren Reihen zerschellen. Diese Wilden haben doch nicht einmal Lanzen und Rüstungen. Wie wollen sie so einen Sturmangriff reiten?«
Für Alex war das alles Kauderwelsch. Obwohl er inzwischen ziemlich gut mit dem Schwert umgehen konnte, hatte er über das Handwerk des Krieges nicht wirklich viel gelernt.
Vielleicht hätte ich in Geschichte besser aufpassen sollen, wie solche Gefechte früher funktioniert haben.
Aber um sterbenslangweiligen Schulstunden hinterherzutrauern war es nun wirklich zu spät.
Natürlich hatte er in den
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