So erobere ich dein Herz
kniff die Augen zusammen. „Was soll das heißen?“
„Sie müssen doch wissen, dass Ihnen bereits das gesamte weibliche Personal zu Füßen liegt. In der ganzen letzten Woche wurde im Verlag über nichts anderes gesprochen als über Rick Dalmont.“
„Mit Ausnahme der Chefredakteurin.“
Shanna nickte gelassen. „Nehmen Sie es nicht zu schwer. Man kann nicht immer gewinnen.“
„Ich will aber nicht die Sympathie der anderen, sondern nur dich. Und ich werde dich bekommen.“
Shanna starrte böse auf die Tür, die hinter Rick ins Schloss fiel. Nein, er würde sie nicht „bekommen“. Niemandem würde das gelingen. Sie suchte in ihrer Handtasche und nahm zwei Tabletten aus einem Röhrchen. Sie hatte ernste Zweifel, ob ihre Nerven für die Zusammenarbeit mit Rick stark genug waren. Ihre Hand zitterte, als sie Wasser aus der Karaffe in ein Glas einschenkte.
Fast hätte sie sich an den Tabletten verschluckt, als Gloria in ihr Büro platzte. Mit fahriger Hand stellte sie das Wasserglas ab. „Klopft eigentlich niemand mehr an?! Hier geht’s zu wie im Taubenschlag!“
„Entschuldigung.“ Reue war Gloria allerdings nicht anzumerken. „Ich bin gerade erst gekommen … Habe ich Rick Dalmont wirklich sagen hören, dass er Sie will?“ Vor Neugier waren ihre Augen ganz groß.
Ärger stieg in Shanna auf. Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen, bevor dieser Auftritt bei sämtlichen Mitarbeitern die Runde machte. Gloria war eine großartige Sekretärin, aber auch eine fürchterliche Klatschbase. „Sie haben nur die Hälfte des Gesprächs gehört, Gloria“, setzte sie ruhig an. „Ich kann es Ihnen auch gleich sagen: Ich habe meine Kündigung eingereicht. Mr. Dalmont hat versucht, es mir auszureden.“
Gloria schnappte überrascht nach Luft. „Ist es ihm gelungen?“
„Nein.“
„Sie wollen wirklich gehen?“
„Ja.“
„Aber das ist schrecklich! Warum? Mögen Sie Mr. Dalmont nicht?“
Bis zum Lunch würde sich die Neuigkeit im ganzen Haus verbreitet haben, das wusste Shanna, aber es sollte keine Spekulationen über die möglichen Gründe geben. „Natürlich mag ich Mr. Dalmont“, log sie. „Ich habe ein sehr interessantes Jobangebot erhalten.“
„Von wem?“, wollte Gloria sofort wissen.
„Die Verhandlungen laufen noch, daher möchte ich im Moment lieber nicht darüber reden, bis alles feststeht“, wich Shanna aus.
„Oh.“ Gloria sah unendlich enttäuscht aus. „Nun, Sie werden uns allen fehlen.“
„Ja.“ Sie musste das Lächeln zurückhalten. Ganz sicher würden alle weiblichen Mitarbeiter lieber Rick Dalmont im Gebäude sehen als sie. In einem Monat würde sich kaum noch jemand an sie erinnern, und das konnte sie niemandem verübeln. Ein neuer Besitzer war immer wichtiger als die ehemalige Chefin.
Sie war in ihre Arbeit vertieft, als Rick eine Viertelstunde später ins Zimmer kam. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und sah zu ihr hinüber. „Weißt du, ich war eigentlich immer der Ansicht …“
Seine Ankunft hatte ihre Konzentration sofort gestört, jetzt sah sie entnervt auf. „Rick, wenn wir uns dieses Büro teilen sollen, dann werden Sie Ihre Arbeit allein machen müssen, denn ich möchte meine ungestört tun.“ Sie achtete darauf, ihre Stimme kühl und kontrolliert zu halten. „Ich muss dieses Layout überprüfen und freigeben, Amy wartet dringend darauf.“
Er kniff die Augen zusammen. „Was ich vorhin gesagt habe, meinte ich ernst, Shanna. Lance mag aussehen wie Perry, aber er ist nicht Perry. Ich werde nicht zulassen, dass du dich mit ihm verabredest.“
„Ich habe nicht vor, mich mit ihm zu treffen. Wie ich vorhin gesagt habe – kein Mann kann Perrys Platz einnehmen.“
„Dieser Mann hier schon.“ Rick deutete auf sich selbst.
„Ich dachte, Sie binden sich grundsätzlich nicht“, forderte sie ihn heraus.
„Tue ich auch nicht. Drei Monate sind lang genug für mich“, gab er schroff zurück.
„Und für mich sind sie zu lang.“ Sie stand auf. „Ich muss jetzt zu Amy. Ich sehe Sie dann später.“
Shanna ging an seinem Schreibtisch vorbei und zur Tür hinaus. Mit hoch erhobenem Kopf lief sie zur Modeabteilung hinüber und ging eine Stunde lang mit Amy Roberts das Layout durch. Sie war übergründlich, weil sie die Rückkehr in ihr Büro soweit wie möglich hinauszögern wollte. Und dabei war heute erst der Beginn der Zusammenarbeit mit Rick!
„Hallo, Shanna.“
Sie war auf dem Rückweg in ihr Arbeitszimmer und lächelte, als sie Cindy
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