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So frei wie der Himmel

So frei wie der Himmel

Titel: So frei wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Laell Miller
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versprach Jesse und erwiderte das Grinsen. Er liebte Devon, die er eher als seine Nichte betrachtete als als seine Großcousine, und gönnte ihr die Zeit mit ihrem Vater. Doch zugleich verspürte er auch eine gewisse Traurigkeit.
    Alles und jeder auf der Welt veränderte sich - nur er nicht.
    Das war die Realität. Und die sollte er besser akzeptieren.
     
    "Kann das nicht bis morgen warten?", fragte Ayanna nach dem Kaffee, als Cheyenne verkündete, sich auf die Suche nach Jesse McKettrick zu machen. Mitch saß mit düsterem Gesicht in seinem Stuhl.
    Cheyenne verneinte mit einem Kopfschütteln, strich Rock und Blazer glatt und ging nach draußen zum Wagen. Logischerweise wollte sie bei McKettrickCo beginnen. Von früher wusste sie noch, dass das Hauptbüro der Firma in San Antonio lag. Ihren Nachforschungen zufolge war McKettrickCo ein riesiges Unternehmen, das weltweit operierte, mit Schwerpunkt auf innovativen Technologien.
    Jesses Name stand nicht auf der Tafel in der modernen Empfangshalle. Das überraschte Cheyenne nicht. Als Jugendlicher war er das klassische schwarze Schaf einer reichen Familie, wild und unbelehrbar und nur an seinem Vergnügen interessiert.
    Sie ging zur Rezeption, erleichtert, dass sie die Frau nicht kannte, die gerade etwas in einen Supercomputer mit drei großen Flachbildschirmen tippte.
    "Kann ich Ihnen helfen?", fragte die Frau freundlich. Sie war in mittlerem Alter, hatte ein warmes Lächeln, eine mit Haarlack fixierte blonde Frisur und eine elegante Haltung.
    Cheyenne hoffte, dass ihr Nachname keine Erinnerungen wachrief, und fragte nach Jesse McKettrick. Mit etwas Glück - und das hatte sie sich langsam mal verdient musste sie nicht extra den weiten Weg zu seinem Haus auf sich nehmen. Die Rezeptionistin musterte Cheyenne mit mildem Interesse. Jesse könnte überall sein", sagte sie nach einer Weile, "aber wenn ich raten sollte, würde ich darauf tippen, dass er im Hinterzimmer vom Lucky's sitzt und Poker spielt."
    Unwillkürlich versteifte Cheyenne sich. Natürlich war er bei Lucky's. Wie oft war sie als Kind von der kleinen Gasse aus durch die Hintertür der Kneipe geschlüpft, um ihren Vater vom Pokern abzuhalten?
    Sie holte eine Visitenkarte aus der Tasche. Vielen Dank für den Tipp", sagte sie. "Nur für den Fall, dass Sie Mr. McKettrick vor mir sehen, könnten Sie ihm dann diese Karte geben und ihn bitten, mich so schnell wie möglich anzurufen?"
    Einen Moment studierte die Frau die Visitenkarte, runzelte die Stirn, dann nickte sie höflich. "Er kommt allerdings nicht allzu oft her", sagte sie.
    Natürlich nicht.
    Nach all den Jahren war er immer noch derselbe.
    Cheyenne stieg wieder in ihren Wagen und fuhr zu Lucky's Main Street Bar and Grill. Da der Schotterparkplatz vor dem alten Backsteingebäude voll war, parkte sie auf der Straße neben einem lehmbespritzten schwarzen Truck mit heruntergekurbelten Fensterscheiben.
    Für ein paar Sekunden war sie wieder das Kind, das von seiner Mutter losgeschickt worden war, um seinen Daddy aus der Kneipe nach Hause zu holen. Sie erinnerte sich daran, wie sie ihr Fahrrad neben der Mülltonne gegen die Wand gelehnt hatte. Anschließend hatte sie noch einmal wiederholt, was sie sagen wollte. Dann stieg sie die zwei Stufen hoch und trat durch die knarzende Fliegengittertür.
    Als eben diese Tür plötzlich aufsprang, zuckte Cheyenne erschrocken zusammen und überlegte tatsächlich, sich hinter der Mülltonne zu verstecken, bis wer auch immer verschwunden war.
    Jesse trat auf die Straße, reckte sich wie ein träger Kater, der zur Jagd aufbrach, und schob seinen Cowboyhut zurecht. Er trug alte Jeans, ein bis zum Schlüsselbein aufgeknöpftes Westernhemd und Stiefel. Doch selbst Schmutz und Stallmist konnten nicht verbergen, dass es sich um teure, vermutlich maßgefertigte Stiefel handelte.
    Als Cheyennes Blick wieder zurück zu seinem Gesicht wanderte, bemerkte sie, dass Jesse sie ansah. Und ihr sein Killerlächeln schenkte.
    Sie errötete.
    Drinnen schaltete jemand das Verandalicht ein. Sofort flatterten aus dem Nichts Schwärme von Motten. Sie trat einen halben Schritt zurück. Er registrierte mit einem gelangweilten Blick ihr Kostüm und ihre hohen Absätze. Ganz offensichtlich erkannte er sie nicht, was sie zugleich ärgerte und erleichterte.
    Lässig tippte er an die Krempe seines ramponierten Huts. "Haben Sie sich verlaufen?", fragte er.
    Bevor sie antwortete, musste Cheyenne erst einmal Atem holen. "Nein", entgegnete sie dann und fischte

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