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So funktioniert die Wirtschaft

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Titel: So funktioniert die Wirtschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Haering
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behalten, anstatt an ihr vorbei zu fließen, wie bei der umlagefinanzierten Rente.
    Rente ist eine Versicherung
    Ein ganz beträchtlicher Nachteil kapitalgedeckter Rentensysteme besteht darin, dass niemand weiß, wie viel Rente er später tatsächlich bekommen wird – jedenfalls dann, wenn sich die Auszahlungshöhe, wie so oft, überwiegend nach der Entwicklung der Finanzmärkte richtet. Wer während eines Aktienbooms in Rente geht, hat Glück. Wer Pech hat und seine Rente erhält, wenn gerade eine Aktienblase geplatzt ist, der bekommt vielleicht ein Drittel oder die Hälfte weniger, als er kurz vorher noch dachte. Dabei bleibt der Versicherungsgedanke der Rentenversicherung auf der Strecke. Die Schwankungen der Aktienkurse können riesig ausfallen, wie die folgende Tabelle am Beispiel des Deutschen Aktienindex (DAX) zeigt.
    Zeitraum
Kursänderung DAX
März 1999 – März 2000
  + 33 %
März 2000 – März 2003
  – 70 %
März 2003 – Juli 2007
+ 241 %
Juli /2007 – März 2009
  – 55 %
März 2009 – Mai 2011
+ 104 %
März 1999 – Oktober 2011
  – 25 %
    Aktienkurse schwanken stark
    Wenn man seinen Lebensstandard im Alter sichern will, ist ein Lotteriespiel das Letzte, was man braucht.
    Auf einen Blick: Geld
Das meiste Geld wird nicht von der Zentralbank geschaffen, sondern als Buchgeld von den Geschäftsbanken. Der Geldschöpfungsgewinn ermöglicht diesen hohe Renditen.
Die Inflationsrate sollte zwischen etwa zwei und fünf Prozent liegen und möglichst wenig schwanken, damit sich die Wirtschaft gut entwickeln kann.
Unerwartet hohe Inflation schadet v. a. Vermögensbesitzern und Gläubigern.
Die Geldschöpfung durch die Banken treibt die Wirtschaft an und die Preise von Immobilien und Aktien nach oben, was wiederum die Geldschöpfung antreibt. Dieser Kreislauf dauert so lange, bis es irgendwann zur Krise kommt.
Wenn die Zentralbank die gesamte Geldschöpfung übernehmen würde, wäre der Zentralbankgewinn zugunsten des Staates viel höher. Finanzkrisen würden seltener und die Banken müssten nicht jedes Mal gerettet werden.
Staatsschulden sind eine wichtige Anlagemöglichkeit für Investoren. Problematisch sind v. a. Staatsschulden, die nachhaltig stärker steigen, als die Wirtschaft wächst.
Durch Umstellung der Rente vom Umlageverfahren auf Kapitaldeckung kann man dem Alterungsproblem nicht beikommen. Sie dient v. a. dazu, die Gewinne der Finanzbranche zu steigern.

Weltfinanzsystem
    Niemand bestreitet heute mehr, dass der Euroraum sich in einer schweren Krise befindet. Aber nur wenige verstehen wirklich, was sie herbeigeführt hat. Welche Rolle spielen Währungen und Devisenreserven im weltweiten Finanzsystem? Und wie können die nationalen Notenbanken und die Europäische Zentralbank schwerwiegende Finanzkrisen abmildern oder gar verhindern?
    In diesem Kapitel erfahren Sie,
warum der Status einer Welt-Reservewährung ein außerordentlich wertvolles Privileg ist,
ob der Dollar Reservewährung bleiben wird,
welche Ursachen tatsächlich für die Krise der Europäischen Währungsunion verantwortlich sind.
    Wird der Dollar Leitwährung bleiben?
    Die Zentralbanken weltweit halten Währungsreserven von etwas mehr als 10.000 Mrd. Dollar. Die weitaus meisten dieser Devisen liegen in Asien. Sie werden, soweit bekannt, zu rund zwei Dritteln in Dollar gehalten. (China, der weltgrößte Halter, lässt sich bei der Zusammensetzung seiner Devisenreserven nicht in die Karten blicken.)
    Wichtig
    Währungsreserven oder Devisenreserven sind ausländische Währungen, die von der Währungsbehörde eines Landes, normalerweise der Zentralbank, gehalten werden. Sie werden überwiegend in kurz laufenden Anleihen der US-Regierung (Dollar-Reserven) oder von Ländern des Euroraums (Euro-Reserven), Japans (Yen), Großbritanniens (Pfund) und der Schweiz (Franken) angelegt. In einer weiteren Abgrenzung wird auch Gold zu den Währungsreserven gezählt.
    Die Währungsreserven der meisten westlichen Staaten stammen aus Zeiten, als noch feste Wechselkurse zwischen allen wichtigen Weltwährungen bestanden. Denn damals mussten die Währungsbehörden derjenigen Länder, die mehr exportierten als importierten, die überschüssigen Währungsbeträge vom Markt nehmen, damit der Wechselkurs ihrer Währungen stabil blieb. Länder,

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